Wer kennt das nicht: Beim Wocheneinkauf holt man sich einen schönen knackigen Salat und dann welkt dieser tagelang im Kühlschrank vor sich hin. Ein Salat-Automat in Nürnberg soll das ändern. "Die Kunden holen sich den Salat dann, wenn sie ihn brauchen", sagte Gärtnermeister Jochen Haubner am Mittwoch im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Er hat den Automaten zusammen mit einem Maschinenbauer entwickelt, um etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu unternehmen und Verpackungsmüll zu reduzieren.
Nürnberger Salatfreunde können Preis selbst bestimmen
Die Salate in dem Automaten sind unverpackt und haben alle noch ihre Wurzelballen. Damit sitzen diese in einer Bewässerungsrinne und können so weiter wachsen. Die Kundinnen und Kunden können sich über eine Tastatur gezielt einen Salatkopf aussuchen, ein Roboterarm hebt diesen dann ins Ausgabefach. "Die Kunden ernten den Salat frisch, indem sie die Wurzelballen Zuhause kappen", sagte Haubner.
Dann einkaufen, wenn man ein bestimmtes Lebensmittel braucht oder gerade Zeit hat – diese Idee verbreitet sich derzeit immer mehr in Deutschland. Inzwischen gibt es in vielen Städten Automaten für Grillfleisch, so dass ein spontaner Grillabend möglich wird. Auch viele Bauernhöfe bestücken Automaten mit Milch, Käse, Wurst oder auch Kartoffeln, weil sie keinen eigenen Hofladen haben oder so auch an anderen Orten verkaufen können.
Der Salat-Automat im Stadtteil Almoshof ist erst einmal ein Pilotversuch. Deshalb können Salatfreunde auch selbst entscheiden, wie viel sie bezahlen. Sie können einen Betrag zwischen 1 und 2 Euro auswählen. "Wir wollen dadurch rausfinden, wie viel es den Kunden wert ist", erläuterte Haubner. Er hofft, dass künftig Salat-Automaten an vielen Stellen stehen werden.