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Kurzer Prozess Wie ein einfacher Mitarbeiter das Kanzleramt um 300.000 Euro prellte

1086 Gerichte urteilen in Deutschland. Sie verhandeln die großen und kleinen Dramen dieses Landes. In dieser Kolumne erzählen stern-Reporter, was sie in den Sälen erleben
1086 Gerichte urteilen in Deutschland. Sie verhandeln die großen und kleinen Dramen dieses Landes. In dieser Kolumne erzählen stern-Reporter, was sie in den Sälen erleben
© stern
Andreas G. war länger im Bundeskanzleramt als Angela Merkel, er kannte den Laden. Und wusste, wie man sich am Steuergeld bereichert.

Sie stand am 12. Dezember 2018 in der Regierungsbefragung im Bundestag Rede und Antwort, es ging um die G20 und den chaotischen Brexit. Er füllte das Formular F05 aus und ließ sich von der Bundeskasse 2284,80 Euro auf sein Konto überweisen. Zu dieser Zeit hatten beide morgens noch den gleichen Weg zur Arbeit, jedenfalls das gleiche Ziel: Willy-Brandt-Str. 1, Bundeskanzleramt. Sie musste nur um zwei Ecken, er kam vom Stadtrand. Angela Merkel war noch Bundeskanzlerin, Andreas G. war noch Büro-Arbeiter. War.

Eineinhalb Jahre, 39 Überweisungen und 302.468 Euro später wurde G. fristlos gekündigt.

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