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Neue Corona-Variante Untypische Symptome: Wie Erkrankte unter Omikron leiden

In Europa häufen sich die Corona-Fälle mit der erstmals in Südafrika entdeckten neuen Virusvariante Omikron
In Europa häufen sich die Corona-Fälle mit der erstmals in Südafrika entdeckten neuen Virusvariante Omikron und versetzen den Kontinent in Alarmbereitschaft
© Torsten Sukrow/SULUPRESS.DE / Picture Alliance
Omikron wurde auch in Deutschland nachgewiesen. Dr. Angelique Coetzee aus Südafrika behandelte die ersten Patienten, die sich mit der Corona-Variante infizierten. Das sagt sie über den Verlauf der Krankheit.

Deutschland ist im Bann der vierten Welle, nun kommt die neue Coronavirus-Variante Omikron. Wie zu erwarten war, konnte die Variante nicht im südlichen Afrika eingedämmt werden und hat Europa erreicht. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile bestätigte Fälle. Die südafrikanische Ärztin, die wegen der Omikron-Variante als erste Alarm schlug, sagte britischen Medien, die Symptome seien "ungewöhnlich, aber mild". Dr. Angelique Coetzee sagte, dass ansonsten gesunde Patienten ungewöhnliche Symptome zeigten. Sie macht sich Sorgen, wie die neue Variante älteren Menschen schaden könnte, die bisherigen Patienten hätten zumindest keinen schwereren Verlauf als mit den vorher bekannten Varianten.

Zu Omikron gibt es bislang nur Beobachtungen 

Dr. Angelique Coetzee, die Vorsitzende der South African Medical Association, ist auf die neue Variante aufmerksam gemacht worden, als Anfang dieses Monats Patienten mit Covid-19-Symptomen in ihre Privatpraxis in der Hauptstadt Pretoria kamen. Die Symptome unterschieden sich nach ihren Angaben stark von bekannten Covid-Verläufen. Die Patienten hätten unter starker Müdigkeit und Schmerzen im ganzen Körper gelitten. Ein sechsjähriges Kind habe einen sehr hohen Pulsschlag gehabt, sagte sie dem britischen "Telegraph". Keiner der Patienten habe jedoch über einen Geschmacks- oder Geruchsverlust geklagt.

"Die Symptome waren anders und milder als die der Personen, die ich zuvor behandelt hatte", so Dr. Coetzee. Insgesamt seien etwa zwei Dutzend ihrer Patienten an der neuen Variante erkrankt. Dabei handele es sich meist um gesunde Männer, die sich "sehr müde" fühlten. Etwa die Hälfte von ihnen sei geimpft, die andere nicht.

"Wir hatten einen sehr interessanten Fall, ein Kind, etwa sechs Jahre alt, mit Fieber und einem sehr hohen Pulsschlag, und ich fragte mich, ob ich es einweisen sollte. Aber als ich zwei Tage später nachsah, ging es ihm schon viel besser", so Dr. Coetzee.

Kein schwerer Verlauf 

Inzwischen seien diese Patienten alle wieder gesund. Keiner musste eingewiesen werden. Nun sorgt sich Dr. Coetzee, dass die neue Variante ältere Menschen – mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herzkrankheiten – härter treffen könnte. In Südafrika ist derzeit nur ein Viertel der Bevölkerung geimpft. Allerdings ist die Bevölkerung wesentlich jünger als in den Staaten der EU.

Die Variante B.1.1.529, jetzt Omikron genannt, wurde erstmals am 11. November in Botswana festgestellt. Es handelt sich um die am stärksten mutierte Form von Covid-19, die bisher entdeckt wurde, mit 32 Mutationen im Spike-Protein. Die Wissenschaftler befürchten, dass die Mutationen es ermöglichen könnten, bestehende Impfstoffe zu umgehen und sich schnell zu verbreiten.

Quelle: Telegraph, BBC

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