Anzeige
Anzeige

Pollensaison Omikron oder Heuschnupfen: Welche Symptome für eine Allergie sprechen

Frau ist bei Sonne auf der Straße und puzt die Nase
Wenn im Frühling die Nase läuft, fragt sich so mancher, ob es eine Infektion mit Omikron ist oder die alljährliche Allergie.
© bluecinema/Getty Images
Die Nase läuft und der Husten plagt – doch handelt es sich nur um die alljährliche Pollenallergie oder ist es eine Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus? Wir erklären die Unterschiede.

Es ist wieder so weit, die Pollen sind unterwegs. Erle, Hasel, Birke oder Esche können Allergiker:innen das Leben schwer machen. Die Nase läuft, der Hals juckt oder kratzt und der nächste Niesanfall lässt nicht lange auf sich warten. Auch wer sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert, klagt häufig über ganz ähnliche Symptome wie bei einem Heuschnupfen. Wie lässt sich die alljährliche Allergie von einer Covid-19-Infektion unterscheiden?

Die Inzidenzen sind hoch, in vielen Bundesländern ist die Maskenpflicht passé. Eine Corona-Infektion nicht unwahrscheinlich. Wer sich mit Omikron angesteckt hat, leidet laut Robert Koch-Institut (RKI) meist unter Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Die ZOE-Studie aus Großbritannien zählt daneben noch Kopfschmerzen, Niesen und Müdigkeit zu den häufigsten Symptomen bei einer Corona-Infektion mit der Omikron. Zu dem charakteristischen Geruchs- und Geschmacksverlust kommt es dagegen bei Omikron seltener als bei Delta.

Allergie wird von Wetter beeinflusst

Einige der Symptome milder Corona-Verläufe ähneln zwar denen einer Allergie. Der Mainzer Allergologe und Hautarzt Stephan Scheicher schildert gegenüber dem "SWR", dass er deutliche Unterschiede zwischen seiner Covid-19-Infektion mit Omikron und der alljährlichen Allergie ausgemacht hat. Er habe sich krank gefühlt mit Gliederschmerz und laufender Nase statt Niesattacken, wie er sie von seiner Pollenallergie kenne. Heuschnupfensymptome setzen sehr plötzlich ein, zum Beispiel bei einem Ortswechsel, wenn gerade viele Pollen durch die Luft fliegen.

Neben der laufenden Nase sind tränende und juckende Augen ein typisches Anzeichen von Heuschnupfen. Auch ein Jucken im Hals tritt auf. Eine Infektion mit dem Coronavirus verschwindet bei einem milden Verlauf nach ein bis zwei Wochen wieder. Allergiker: innen leiden die ganze Pollensaison unter ihren Symptomen. Außerdem hat das Wetter einen Einfluss auf Heuschnupfen: Regnet es länger, mildern sich die Symptome der Pollenallergie ab. Ist es schön und mild, sind die Symptome meist am stärksten.

Krankheitsgefühl bei Omikron

Wer sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, wird nicht so plötzlich unter einer laufenden Nase oder Husten leiden wie Allergiker:innen. Zudem lassen sich die Symptome einer Corona-Infektion nicht direkt durch das Wetter beeinflussen. An Covid-19-Erkrankte fühlen sich in der Regel auch krank, von Heuschnupfen geplagte Menschen in erster Linie müde, beschreibt es Scheicher. Vor allem bei milden Verläufen lasse sich an einer laufenden Nase nicht immer erkennen, ob es nun die Pollenallergie oder Heuschnupfen ist: "Wenn Sie in beidem einen leichten Verlauf haben, dann können Sie es natürlich leicht verwechseln, dann müssen Sie es austesten", sagt der Allergologe.

Heuschnupfen: Eine Frau niest in ein Taschentuch

Tests liefern Antworten

Wer eine Corona-Infektion ausschließen möchte, kann zu Hause einen Schnelltest machen. Allerdings kann es sein, dass ein solcher Test falsch negativ ist. Die Tests schlagen erst ab einer gewissen Viruslast an. Heißt: Menschen können schon infiziert sein, der Schnelltest ist aber noch nicht in der Lage, die Infektion zu erkennen. Sicherheit liefert ein PCR-Test. Ob ein solcher sinnvoll ist, sollte mit dem Hausarzt oder der Hausärztin abgeklärt werden. Wer sich nicht sicher ist, ob ein Heuschnupfen vorliegt, kann einen Allergietest machen. Diese führen unter anderem Hausärzte, Hautärztinnen, Internisten, Kinderärzte oder auch Hals-Nasen-Ohren-Ärztinnen durch.

Medizinische Masken zu tragen, ist nicht nur eine gute Idee, um sich auch vor einer Corona-Infektion zu schützen, sie helfen auch bei Pollenallergien. Laut einer Studie der Europäischen Stiftung für Allergieforschung kann das Tragen einer FFP2- oder OP-Maske vor allem die Beschwerden in der Nase lindern. Laut RKI haben Menschen mit Heuschnupfen kein erhöhtes Risiko, an Sars-CoV-2 zu erkranken oder einen schweren Verlauf zu entwickeln.

Quellen:Virologische Basisdaten RKI, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Wochenbericht RKI, Risikogruppen RKI, ZOE-Studie, Deutscher Allergie- und Asthmabund 1, Deutscher Allergie- und Asthmabund 2, Europäische Stiftung für Allergieforschung, SWR

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel