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Meine Bilanz war einfach mies. Ganz klar wurde mir das, als ich morgens ein Bircher-Müsli mit Kirschen gegessen habe. Danach hatte ich ein unangenehmes Gefühl im Magen. Schwer, voll und grummelig. Und der süße Geschmack im Mund wollte auch nach dem Zähneputzen nicht verschwinden. Ziemlich bald danach war ich schon wieder hungrig. Ich gierte geradezu nach etwas zu essen. Komisch, dachte ich. Sollte Müsli nicht wenigstens für ein paar Stunden satt machen? Irritiert kramte ich die Verpackung aus dem Mülleimer. Fast vier Euro hatte die 100 Gramm Portion im Bioladen gekostet. «Schmeckt super, das beste, das wir haben«, hatte die Kassiererin mir mit auf den Weg gegeben.
Als ich auf die Unterseite schaute, dort wo versteckt und klein gedruckt die Zutaten standen, dann der Schock. Von den 100 Gramm waren 45 Gramm Zucker. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt für Erwachsene höchstens 25 Gramm pro Tag. Alles darüber sei gesundheitsschädlich. Mit den zwei Löffeln Zucker, die ich wie immer in meinen Tee gerührt hatte, hatte ich schon bevor ich morgens aus dem Haus ging, die doppelte Portion des süßen Kristalls intus. Ein echter Schock, der mich zum Nachdenken brachte. Heute gilt der übermässige Genuss von Zucker als Haupttreiber für die Entstehung des besonders ungesunden Bauchfetts.
Auch ohne Übergewicht kann man ungesund leben
Ich habe kein Übergewicht, laufe zwei, manchmal drei Mal pro Woche und fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit. Ich hatte das Gefühl, dadurch vor Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes bestens geschützt zu sein. Aber war das ein Irrglaube. Im Kopf rechnete ich nach. Alle paar Tage eine Dose Cola. Dazwischen immer mal ein paar Toffifee, der Zucker im Tee, beim Mittagessen ein kleiner Schokopudding zum Nachtisch, Gummibären und so weiter. Es summierte sich ordentlich was zusammen. Ich hatte ehrlich komplett das Gefühl verloren, wie viel Zucker ich pro Tag zu mir nahm. Offen oder versteckt, immer mal zwischendurch. Nach meiner kleinen Hochrechnung war mir aber schnell klar: eindeutig zu viel. So wie mir geht es vielen in Deutschland. Im Durchschnitt ißt eine Person hierzulande pro Jahr 35 Kilo Zucker.
Weil es so viele betrifft, haben wir uns in der neuen Folge unseres Lauf-Podcast "Sie läuft. Er rennt." mit dem Thema beschäftigt, wie der regelmäßige und übermäßige Konsum des süßen Stoffes uns krank macht. Auch mein Co-Host Mike Kleiß war regelrecht süchtig nach Zucker. «Ich stand nachts sogar auf, um mir Süßigkeiten aus dem Kühlschrank zu holen," berichtet er. Ebenfalls eint uns, dass wir irgendwann entschieden haben, unseren Zuckerkonsum dramatisch zu reduzieren. Mike versucht, wann immer möglich darauf zu verzichten. Ich vermeide seit nunmehr fast drei Jahren Zucker meist komplett. Wie ein Leben ohne Zucker funktioniert und wie sich der Verzicht auf die Laufleistung auswirken kann - das und noch viel mehr erfahrt ihr in der neuen Folge des Podcast. Hört rein.