Mit der Einführung des Privatfernsehens vor 20 Jahren begann die Vormachtstellung der öffentlich-rechtlichen Sender zu bröckeln. Mit neuen Formaten und viel Unterhaltung krempelten sie die deutsche Fernsehlandschaft gründlich um. Eine Chronologie:
1. Januar 1984:
Als erster deutscher privater TV-Veranstalter geht die Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk (PKS) für 1500 Kabelhaushalte auf Sendung. Später wird aus der PKS SAT.1. Einen Tag später startet RTL plus (später RTL).
11. Dezember 1988:
Der erste private, mit 16 Kanälen ausgestattete TV-Satellit ASTRA 1A wird ins All befördert.
1. Januar 1989:
Die ProSieben Television GmbH geht mit Pro 7 (später ProSieben) auf Sendung.
13. September 1989:
RTL nimmt Thomas Gottschalk mit einer Rekordgage von geschätzten 2 Millionen Mark unter Vertrag ("Late Night Show", "Gottschalk"). Parallel tritt er weiter beim ZDF auf.
21. Januar 1990:
Hübsche Mädchen oben ohne: "Tutti Frutti" mit Hugo Egon Balder sorgt bei RTL für hohe Einschaltquoten.
4. April 1990:
Günther Jauch startet "Stern TV". Ein Millionen-Publikum erreicht er ab 1999 mit dem Quiz "Wer wird Millionär".
11. Mai 1992:
Konkurrenz für die Lindenstraße - Die erste RTL-Daily Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" von RTL geht on air.
August 1992:
"ran" (SAT.1) löst die alte ARD-Dame "Sportschau" in der Fußballberichterstattung ab. Erst im Sommer 2003 kehren die Samstagsspiele der Bundesliga in die ARD zurück.
30. November 1992:
Der erste deutsche Nachrichtenkanal n-tv sendet ganztägig.
25. Januar 1993:
Der Kölner Sender Vox startet. Seit 2000 gehört Vox zur RTL-Group. Im März folgt RTL 2.
5. Dezember 1995:
Die "Harald Schmidt Show" hat in SAT.1 Premiere und etabliert das Late-Night-Talk-Format in Deutschland. Nach acht erfolgreichen Jahren hört Schmidt erst Ende 2003 auf.
1. März 2000:
RTL 2 erntet für seine Containershow "Big Brother" viel Kritik, aber auch hohe Einschaltquoten.
27. Juni 2000:
Die ProSieben Media AG und SAT.1 schließen sich zum größten deutschen Fernsehunternehmen (ProSiebenSat.1 Media AG) zusammen.
2001:
Einnahmeeinbruch in der Werbebranche. Die Einnahmen verringern sich um 7,3 Prozent auf 21,68 Milliarden Euro. Das TV verliert 5,1, die Tageszeitungen sogar 14 Prozent.
8. April 2002:
Insolvenzantrag der Kirch-Gruppe für ihr Kerngeschäft KirchMedia, zu der ProSiebenSat.1 gehört. Im August 2003 übernimmt der US-Milliardär Haim Saban die Aktienmehrheit.