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Neu im Kino Die Erde geht gleich mehrfach unter

Im Kino sieht die Zukunft gerade düster aus. In "Noah" kommt die große Flut, im grandiosen "Snowpiercer" herrscht eine neue Eiszeit. Und Pierce Brosnan will am liebsten gleich vom Dach springen.
Von Patrick Heidmann und Nicky Wong

"Noah"

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Wen Sie kennen könnten: Regisseur Darren Aronofsky ("Black Swan") und die Darsteller Russell Crowe ("Gladiator"), Emma Watson (die "Harry Potter"-Reihe), Jennifer Connelly ("A Beautiful Mind"), Anthony Hopkins ("Das Schweigen der Lämmer") und Ray Winstone ("The Departed")

Die Geschichte in einem Satz:

Die Welt ist dem Untergang geweiht, doch Familienvater Noah wurde von Gott auserwählt, alles irdische Leben vor der apokalyptischen Flut zu retten, was natürlich leichter gesagt als getan ist.

Geschwister im Kinoversum:

"The Fountain", "10.000 BC"

Warum Sie den Film sehen sollten:

Sicherlich nicht wegen religiöser Kontroversen, denn die hat der Film – trotz viel Aufregung im Vorfeld und einem dem Alkohol zugeneigten Helden – nicht zu bieten. Viel spannender ist zu sehen, wie Darren Aronofsky sich händeringend bemüht, all seine philosophischen, ökologischen und anthropologischen Ideen mit epochalem Bombast unter einen Hut zu bringen. Das gelingt ihm mal mehr, mal weniger gut. Aber zumindest Russell Crowe sorgt für großes Kino - und natürlich die beeindruckend animierte Flut.

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"A Long Way Down"

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Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Aaron Paul ("Breaking Bad"), Sam Neill ("Jurassic Park"), Toni Collette ("Little Miss Sunshine") und Pierce Brosnan ("James Bond 007: Golden Eye")

Die Geschichte in einem Satz:

Ein ehemaliger TV-Moderator, eine alleinerziehende Mutter, ein Partygirl und ein Pizzabote treffen sich zufällig auf einem Hochhausdach, als sie sich das Leben nehmen wollen, und beschließen dann gemeinsam, ihrem irdischen Dasein zumindest für ein paar Wochen noch eine Chance zu geben.

Geschwister im Kinoversum:

"Wilbur Wants to Kill Himself"

Warum Sie den Film vielleicht sehen sollten:

Der einzige wirklich gute Grund, sich diese Tragikomödie nach einer eher mäßigen Nick-Hornby-Vorlage anzugucken, sind die Schauspieler. Vor allem Brosnan und Collette spielen zwar allzu erwartbare Rollen, die aber richtig gut. Ansonsten ist der Film leider recht mau geraten. Denn an seine Selbstmordthematik geht er so zögerlich heran, dass er am Ende weder lustig noch dramatisch genug ist, um wirklich zu berühren.

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"Auge um Auge"

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Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Christian Bale ("The Dark Knight"), Casey Affleck ("Ocean's 13"), Zoe Saldana ("Avatar"), Woody Harrelson ("No Country For Old Men"), Forest Whitaker ("Der letzte König von Schottland") und Willem Dafoe ("Spider-Man")

Die Geschichte in einem Satz:

Als er aus dem Gefängnis entlassen wird, muss Russell feststellen, dass sein hoch verschuldeter Bruder nicht nur in illegale Straßenkämpfe im Dunstkreis eines brutalen Verbrechers verwickelt, sondern auch verschwunden ist, und sinnt auf Rache.

Geschwister im Kinoversum:

"Winter's Bone", "Killer Joe"

Warum Sie den Film sehen sollten:

Tolle Schauspieler sind immer ein guter Grund für einen Kinobesuch. Davon hat dieser Film von Scott Cooper ("Crazy Heart") jede Menge zu bieten, nicht zuletzt einen Christian Bale in Bestform. Schade nur, dass der Regisseur vor lauter Brutalität, Düsternis und Bedeutungsschwangerheit ansonsten so wenig zu erzählen hat.

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"Snowpiercer"

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Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Chris Evans ("Captain America"), Tilda Swinton ("Michael Clayton"), Jamie Bell ("Billy Elliot"), Ed Harris ("Abyss"), Octavia Spencer ("The Help") und John Hurt ("Alien")

Die Geschichte in einem Satz:

Die letzten überlebenden Menschen hausen nach der Apokalypse in einem Zug, der in Dauerschleife um die Erde rast, doch der Unmut über die darin herrschende Zweiklassengesellschaft führt auf Dauer zu Konflikten und Aufständen.

Geschwister im Kinoversum:

"The Road", "Children of Men"

Warum Sie den Film unbedingt sehen sollten:

Der begnadete koreanische Regisseur Bong Joon-ho hat für seinen ersten englischsprachigen Film einen französischen Comic verfilmt, unter anderem mit "Captain America" Chris Evans, Oscar-Gewinnerin Octavia Spencer und der einzigartigen, kaum wiederzuerkennenden Tilda Swinton. Das Ergebnis ist noch grandioser und origineller als die Kombination vermuten lässt: ein cleveres, visuell bemerkenswertes und spannendes Stück Endzeit-SciFi. Selbst Harvey Weinstein musste nach langen Kürzungs-Streitigkeiten mit dem Regisseur irgendwann einsehen, das keine der 125 Minuten zu lang ist.

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"Rio 2 - Dschungelfieber"

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Wen Sie kennen könnten: die Stimmen von David Kross ("Der Vorleser"), Roberto Blanco und Annett Louisan

Die Geschichte in einem Satz:

Auf den Spuren ihrer Vorfahren lassen Blu, Jewel und ihre Kinder die Großstadt Rio hinter sich und brechen in den Amazonas-Urwald auf, wo bereits der rachsüchtige Nigel, Blus Schwiegervater und andere Abenteuer warten.

Geschwister im Kinoversum:

"Rio"

Warum Sie den Film vielleicht sehen sollten:

Schon der erste Teil von "Rio" spielte nicht ganz oben in der Liga der Animationsfilme mit, und so verhält es sich auch mit der Fortsetzung. Aber die Mischung aus Öko-Botschaft, Gloria-Gaynor-Coverversionen und jeder Menge Gags unterschiedlichster Qualität ist immerhin bunt, flott und musikalisch genug, um mindestens die Kleinen zu unterhalten.

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"Nymphomaniac 2"

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Wen Sie kennen könnten: Regisseur Lars von Trier ("Melancholia") und die Darsteller Charlotte Gainsbourg ("Antichrist"), Stellan Skarsgård ("Fluch der Karibik 2"), Willem Dafoe ("Spider-Man"), Jamie Bell ("Billy Elliot") und Shia LeBeouf ("Transformers")

Die Geschichte in einem Satz:

Kaum lässt Joe sich auf das Experiment Kleinfamilie ein, spürt sie rein gar nichts mehr, doch von Sado-Maso-Sitzungen über anonyme Dreier bis zur Gruppentherapie für Sexsüchtige findet sie nirgends wirkliche Erlösung, bevor sie schließlich als brutale Schuldeneintreiberin samt jungem Schützling einen Neuanfang versucht.

Geschwister im Kinoversum:

"Nymphomaniac 1"

Warum Sie den Film sehen sollten:

Gegen Ende läuft dieser zweite Teil von Lars von Triers ideenreichem, komplexem und in sich durchaus widersprüchlichem Sexsucht-Epos ein wenig aus dem Ruder und verliert den Boden unter den Füßen. Insgesamt aber gelingt ihm auch hier wieder ein erstaunlicher Spagat zwischen groteskem Humor und bitteren Abgründen, in denen Charlotte Gainsbourg einmal mehr mit ihrer emotionalen Offenheit verblüfft. Insgesamt gilt aber: Am nachdrücklichsten wirkt "Nymphomaniac", wenn man beide Teile zusammen und am besten sogar mehrmals sieht.

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Patrick Heidmann

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