Großaufnahme 15 Dinge, die Sie über Terrence Malick wissen müssen

Er hat in 42 Jahren gerade mal sieben Filme gedreht, doch wenn Terrence Malick ruft, wollen alle mitmachen - von Brad Pitt bis Christian Bale. Wer ist dieser rätselhafte Regisseur, der nun mit "Knight of Cups" in die Kinos kommt?

•Sein neuer Film "Knight of Cups" schildert die Sinnsuche eines Drehbuchautoren (Christian Bale) in Hollywood und verzichtet dabei komplett auf eine narrative Erzählstruktur, sondern schleudert seine Zuschauer in einen bildgewaltigen, rauschhaften Bewusstseinsstrom.

Malick wurde 30. November 1943 in Ottawa, Illinois, geboren und wuchs in Waco, Texas und Oklahoma auf.

•Er studierte Philosophie in Harvard und Oxford, unterrichtete dieses Fach anschließend für ein Jahr am Massachussetts Institute of Technology und arbeitete ab 1968 als Journalist für "Newsweek", "Life" und den "New Yorker".

•Während seiner Zeit in Harvard besuchte er 1965 den von ihm bewunderten Philosophen Martin Heidegger. Er übersetzte dessen Schrift "Vom Wesen des Grundes" ins Englische.

•Sein Regiestudium am American Film Institute Conservatory schloss er 1969 mit der 17-minütigen Western-Groteske "Lanton Mills" ab. Ein Kommilitone von ihm war David Lynch.

•Malick ist außerordentlich öffentlichkeits- und pressescheu. Es gibt nur sehr wenige Fotos von ihm, sein letztes Interview gab er 1975.

•Die Außenaufnahmen seines zweiten Films "In der Glut des Südens" (1978) drehte er komplett in der "Magic Hour", der kurzen Zeitspanne des Sonnenauf- bzw. -untergangs, die den Himmel in einen rötlichen Farbton, auch "Golden Light" genannt, taucht. Da diese nur je 30 Minuten dauert, verschlangen die Dreharbeiten extrem viel Zeit.

•Die Kameraarbeit von Néstor Almendros wurde mit dem einzigen Oscar prämiert, den ein Malick-Film jemals bekam. Ziemlich wenig für jemanden, der als eines der größten Kinogenies überhaupt gilt.

•Die Titelmusik dieses Films ist das Stück "Aqaurium" aus der Suite "Karneval der Tiere" (1886) des französischen Komponisten Camille Saint-Saens. Mit dieser Melodie ist auch der Trailer des Filmfestivals in Cannes unterlegt, der vor jedem Film gezeigt wird.

•"In der Glut des Südens" folgte eine 20-jährige Pause, Terrence Malick ging nach Paris, und es wucherten wilde Spekulationen, was er in dieser Zeit wohl getrieben hat. Die Antwort ist einfach: Er arbeitete kontinuierlich an Projekten - wie etwa die Verfilmung von Walker Percys Literaturklassiker "The Moviegoer" - die nie realisiert wurden. Er konnte sich's leisten. Durch Öl-Geschäfte war er ein finanziell unabhängiger Mann.

•1998 inszenierte er seinen dritten Film, das Kriegsepos "Der schmale Grat". Er drehte kanpp 305.000 Meter Film, um bestimmte Szenen, Emotionen, Spontaneität und unbewusste Regungen der Schauspieler einzufangen. Auch bei seinen folgenden Werken ging er so vor. Nicht gerade zur Begeisterung seiner Produzenten.

•Einer von Malicks Lieblingsfilmen ist die Modewelt-Satire "Zoolander", die er gerne im Freundeskreis zitiert. Der Regisseur und Hauptdarsteller Ben Stiller fühlte sich derart geschmeichelt, dass er ihm ein kleines, persönliches Zoolander-Video mit Glückwünschen zum Geburtstag schickte.

Das sagt er:
"Meine Liebe zum Kino hatte immer etwas Kindliches. Deshalb war eine Karriere beim Film nicht weniger unwahrscheinlich als jede andere auch."

Das sagen andere:
"Bis zu einem gewissen Grad kann man verstehen, dass Malick die Leute frustriert. In einer Welt des gradlinigen und komplexen Erzählens wirkt seine Form metaphysischen Erforschens kurios, wenn nicht gar bizarr. Aber es geht auch nicht um einen Dialog oder eine Verbindlichkeit. Einen Malick-Film nach seinem Story-Potenzial zu beurteilen, wäre umngefähr so schlau, wie ein Gedicht auf mathematische Genauigkeit abzuklopfen. Am besten ist es, sich zurückzulehnen und die Gedanken um die großen Fragen des Lebens kreisen zu lassen." ("Los Angeles Times")

Terrence Malick für Einsteiger:
"Badlands" (1973)
"In der Glut des Südens" (1978)
"Der schmale Grat" (1998)
"The New World" (2005)
"The Tree of Life" (2011)

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