Einziges Deutschland-Konzert Kein Hangover in Hannover: Springsteen bläst den Fußballfrust weg

Bruce Springsteen
Bruce Springsteen in Hannover
© Michael Matthey/dpa
Fußballkater? Nein, nicht hier, nicht an diesem Abend mit Bruce Springsteen. 43.000 Menschen kamen zum einzigen Deutschland-Konzert vom "Boss". Und der lieferte in gewohnter Manier.

Da alle gerade über das Alter reden: Bruce Springsteen ist sieben Jahre jünger als Joe Biden. Er kann seine Arme flüssig bewegen, weiß sich zu orientieren auf der Bühne, er schwafelt nicht übers Golfen, kennt die Namen seiner Kollegen, und seine Stimme ist zwar deutlich feiner geworden, aber sie bricht nicht.

Ein amerikanischer Mann, im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kraft, auf der richtigen Seite der Moral. Im Western würde er von Gary Cooper gespielt. Das ist eine Menge in diesen Tagen, da viele sich sorgen um den Zustand des US-Präsidenten und damit auch um den Zustand der freien Welt. Es gibt ihn noch, den guten Amerikaner, er steht an diesem Abend im Stadion von Hannover.

Das ist nicht selbstverständlich, denn wer das ärztliche Bulletin der vergangenen Monate verfolgte, konnte den Eindruck gewinnen, dass die Zeit an Springsteen geknabbert hat wie das Wasser an Venedig. Seine aktuelle Tournee um die Welt musste zweimal unterbrochen werden, einmal plagte ihn der Magen, und nach ein paar Aufritten im kühlen irischen Regen versagten jüngst die Stimmbänder ihren Dienst.

Die Urgewalt Springsteen trifft auf die Urgewalt Fußball-EM

Hannover also, einziger Halt in Deutschland in diesem Sommer. Mitten in der EM. Und ausgerechnet am Viertelfinalabend. Die Nationalelf spielt, und Springsteen spielt auch, und für jeden, der weiß, was in den folgenden drei Stunden geboten wird, ist die Entscheidung klar: Boss statt Kroos.

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