Einen alten Reiseschrankkoffer von Louis Vuitton haben Ingo und Mara Repplinger, Vater und Tochter aus dem schönen Saarland, zu "Bares für Rares" mitgebracht. Horst Lichter ist ganz entzückt: "Wurden unsere Wünsche erhört?"
Es handelt sich bei dem Reiseutensil um ein Geschenk von Maras Urgroßtante "Tati". Die hat früher beim Antiquitätenhändler gearbeitet. Und wenn der kein Geld hatte, um sie zu bezahlen, durfte sich "Tati" an seinem Fundus bedienen. Möglicherweise, erzählt Ingo Repplinger, stammt der Koffer aber auch aus dem Familienbesitz, "das ist alles etwas unklar".
"Bares für Rares": Die Expertise liegt deutlich unter dem Wunschpreis
Wie Detlev Kümmel erläutert, ist das Objekt um 1910 entstanden und wurde in London verkauft. Den Zustand bezeichnet der Experte als "sehr gebraucht", der Koffer sei weit gereist. 5000 Euro hätten die Verkäufer gerne für ihr altes Stück. Da geht Kümmel nicht ganz mit, der taxiert den Wert lediglich auf 3000 bis 4000 Euro. Die Repplingers wollen dennoch ihr Glück versuchen - und werden belohnt.
Gleich beim Betreten des Händlerraumes: "Sie erfreuen mein Herz", sagt Markus Wildhagen, doch Elke Velten-Tönnies ergänzt: "Unser aller Herz." Die Auktion geht gleich mit 1000 Euro los. Alle fünf Händler bieten mit, und so steigt der Preis schnell in die Höhe.
Bei 3000 Euro steigen die ersten aus dem Wettbieten aus, am Ende kommt es zum packenden Zweikampf zwischen Velten-Tönnies und Wildhagen, der den Preis in atemberaubende Höhen treibt. Schon bald lassen die beiden den Schätzwert hinter sich, auch der Wunschpreis der Repplingers wird erreicht. Erst bei 6300 Euro findet das Wettbieten ein Ende - Markus Wildhagen erhält den Zuschlag.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Vater und Tochter strahlen hinterher um die Wette: "Wir sind super zufrieden, und am Ende hat das Geld gepasst", sagt Ingo Repplinger.
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