"Bares für Rares" Verkäufer misstraut der Expertin – und sucht Rat bei den Händlern

"Bares für Rares"
Verkäufer Dr. Norbert Nobis bittet die Händler, das Alter seiner Brosche zu schätzen. Er misstraut der Expertise von Heide Rezepa-Zabel.
© ZDF
Ein einmaliger Vorgang bei "Bares für Rares": Weil der Verkäufer mit der Expertise nicht einverstanden war, fragte er die Händler um ihre Einschätzung. Die bestätigten die Expertise – zeigten sich aber anschließend spendabel.

"Kinder, was habt ihr euch verändert", werden viele Zuschauer der heutigen Ausgabe von "Bares für Rares" gedacht haben. Tatsächlich strahlt das ZDF an diesem Dienstag eine fünf Jahre alte Folge der Trödelshow aus. Markus Wildhagen, Julian-Schmitz-Avila oder Fabian Kahl waren noch deutlich jünger, und auch die Studiokulisse war anders: So saßen die Händler am halbrunden Tisch, nicht jeder am eigenen Pult wie heute. 

Das eigentlich Ungewöhnliche fand aber innerhalb der gewohnten Abläufe statt: Ein Verkäufer zweifelte das Urteil von Expertin Heide Rezepa-Zabel an und suchte deshalb Rat bei den Händlern.

"Bares für Rares": Heide Rezepa-Zabel widerspricht

Es ging um ein Schmuckstück, das Dr. Norbert Nobis mit zu Horst Lichter gebracht hat. Der zum Zeitpunkt der Aufzeichnung 72 Jahre alte Kunsthistoriker aus Hannover wollte eine Brosche veräußern, die seiner Mutter gehört hat. Nobis vermutete allerdings, der Schmuck sei älter und stamme von den Großeltern, denn seine Eltern seien zu arm gewesen. Er ging davon aus, dass es sich hierbei um ein Geschenk zur Hochzeit oder zur Geburt eines Kindes handelt, "dann wäre es zwischen 1909 und 1918 zu datieren". 

Rezepa-Zabel, ebenfalls promovierte Kunsthistorikerin, widersprach hier vehement: "Das halte ich für sehr abwegig", sagte sie. "Ui, jetzt wird's spannend", kommentierte Lichter den Zwist. Die Expertin begründete ihr Urteil mit "Zuchtperlen, die auf die 1970er Jahre verweisen". Doch der Verkäufer blieb bei seiner Meinung und erwähnte ein Foto seiner Mutter aus den späten 50er Jahren, auf dem sie die Brosche getragen hat. "Dann sind die Perlen möglicherweise aus späterer Zeit dazugekommen", sagte Rezepa-Zabel. "Das erklärt, warum es unausgewogen ist."

Als Wunschpreis gab Nobis eine vierstellige Summe an, "je höher desto besser". Das korrigierte die Expertin leicht nach unten: Sie taxierte den Wert auf 800 bis 1000 Euro und begründete das mit der "mangelnden Attraktivität dieses Schmuckstückes".

Bevor Norbert Nobis den Händlerraum betrat, kündigte er an, die Anwesenden um ihre Einschätzung zu dem Alter des Schmucks zu bitten, "weil es ja zwischen der Expertin und mir eine kleine Differenz gegeben hat." Mit den Worten "ich hab' Ihnen was Schönes mitgebracht" trat er an den Händlertisch heran und präsentierte seine Brosche. "Aus den 70er Jahren", urteilte Fabian Kahl

Trotz der Unstimmigkeiten beim Alter war Susanne Steiger bereit 1800 Euro für das Schmuckstück zu zahlen. Ihr Einstiegsgebot war so hoch, dass niemand der übrigen Händler da noch mitgehen wollte. Und so musste Nobis nicht lange überlegen: Er stimmte dem Verkauf zu. Angesichts des vielen Geldes war ihm die Bestimmung des wahren Alters vermutlich egal.

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