Er ist ein Youtuber, Autor, Musiker und Unternehmer: Fynn Kliemann gilt als hyperaktives Multitalent, als Hansdampf in allen Gassen, als jemand, der lieber handelt anstatt alles zu zerreden. Und der dabei immer ein großes Herz zeigt und Gutes tun will.
Jan Böhmermann legt seine Recherchen über Fynn Kliemann offen
In einer umfangreichen Recherche hat sich nun Jan Böhmermann in seinem "ZDF Magazin Royale" mit Kliemanns Geschäftstätigkeiten auseinandergesetzt und schwere Vorwürfe gegen den 34-Jährigen erhoben. Das Video hat Böhmermann bereits vor Ausstrahlung der Sendung (heute Abend, 23 Uhr im ZDF) veröffentlicht. Parallel dazu hat er auch auf der Website LMAAFK.de sämtliche Recherchen offengelegt.
Im Kern geht es um den Verkauf von Atemschutzmasken im Corona-Frühjahr 2020. Kliemann hatte damals via Instagram angekündigt, zusammen mit seinem Geschäftspartner Tom Illbruck die eigene faire Textilproduktion in Europa auf Maskenproduktion umzustellen. Zigtausende Masken wollte er herstellen lassen - fair und in Portugal produziert.
Doch tatsächlich sollen viele der Masken zu Dumping-Löhnen in Bangladesch und Vietnam hergestellt und dann umetikettiert worden sein. Noch schwerer wiegt ein anderer Vorwurf: Anstatt 100.000 fehlerhafte Masken aus Bangladesch ordnungsgemäß zu entsorgen, sollen Kliemann und Illbruck die unbrauchbaren Atemschutz in Flüchtlingsunterkünfte nach Bosnien und Griechenland "gespendet" haben.
Vor Veröffentlichung des Videos hatte die Redaktion des "ZDF Magazin Royale" Kliemann mit einem Fragenkatalog konfrontiert. Anstatt darauf zu antworten, konterte der Youtuber mit einem langen Instagram-Video, in dem er die Anfrage zunächst lobte: Er finde es gut, Dinge zu hinterfragen. Doch auf viele Detailfragen antwortete er ausweichend und gab sich ahnungslos, wie der Branchendienst "Übermedien" ausarbeitete.
Am Ende seines Beitrages las Böhmermann eine WhatsApp-Nachricht Kliemanns vom 10. April 2020 vor: "Krise kann auch geil sein", schrieb der Künstler und Unternehmer damals.
Verwendete Quellen: Youtube.com/ZDFMagazinRoyale, LMAAFK.de, Instagram, "Übermedien"