Tommi Piper "Ich bin total verarmt"

Tommi Piper bei seiner Rückkehr aus dem RTL-Dschungelcamp im Jahr 2019.
Tommi Piper bei seiner Rückkehr aus dem RTL-Dschungelcamp im Jahr 2019.
© imago/brennweiteffm
Tommi Piper, die legendäre deutsche Stimme von Alf, muss zur Tafel gehen, weil er sich kein Essen mehr leisten kann.

Seine Stimme kennt in Deutschland nahezu jeder: Tommi Piper (84) war das deutsche Sprachrohr des pelzigen Außerirdischen "Alf" in der gleichnamigen Kultserie und prägte damit eine ganze Generation. Doch der Mann, der Millionen zum Lachen brachte, steht heute vor dem finanziellen Ruin. Der 84-Jährige muss zur Tafel gehen, weil er sich keine Lebensmittel mehr leisten kann.

"Ich bin heute zum ersten Mal bei der Tafel, weil ich mir nichts mehr zum Essen kaufen kann", gesteht Piper der Münchner "tz". Die Scham sitzt tief. "Ich habe mir sogar überlegt, ob ich eine Sonnenbrille aufziehe, weil mich so viele Leute hier kennen." Doch die Aufregung legt sich schnell in der Menschenmenge. "Die sind alle sehr nett hier", sagt der Synchronsprecher, während er sich an der Lebensmittelausgabe anstellt. Früher verdiente er gutes Geld - als Schauspieler in mehr als 150 Filmen und natürlich als die deutsche Stimme von "Alf", die ihn weltberühmt machte.

Von Ruhm zu Armut: Ein bitterer Absturz

Heute ist von dem früheren Wohlstand nichts mehr übrig. "Ich bin total verarmt", sagt Piper offen. "Ich bekomme eine kleine Rente und mein Sohn Tobias überweist mir jeden Monat eine kleine Zuwendung fürs Haareschneiden, für die Putzfrau, für alltägliche Dinge." Sein Auto hat er längst verkaufen müssen, jeglichen Luxus kann er sich nicht mehr leisten.

Besonders schmerzen den 84-Jährigen die ausbleibenden Engagements und Synchronsprecher-Aufträge sowie die schrumpfenden Wiederholungshonorare. "Ich bekomme einfach keine Angebote mehr", klagt Piper. "Ich war sehr berührt vom Angebot und den tollen Lebensmitteln. Die Tafel hilft mir wirklich in dieser schweren Zeit", sagt Piper dankbar. Vor dem Gang zur Tafel graut ihm nicht mehr. "Ich bin dort so herzlich aufgenommen worden."

Um die drohende Pleite abzuwenden, griff Piper bereits vor zwei Jahren zum Stift. Gemeinsam mit einem Co-Autor schrieb er seine bewegende Lebensgeschichte auf. Das Ergebnis: "Ja, ich war Alf" - ein fertiges Buch über sein aufregendes Leben. Doch die Realität ist ernüchternd: 40 Verlage haben das Werk bisher abgelehnt. "Wir verstehen nicht warum, denn das Buch ist echt super geworden", sagt Piper enttäuscht. Aufgeben will er trotzdem nicht. "Wir suchen weiter nach einem Verleger."

Allein im Haus ohne seine Angelika

In wenigen Monaten wird Piper 85 Jahre alt und macht sich zunehmend Gedanken über alternative Wohnformen wie betreutes Wohnen. "Ich habe bisher eine Putzfrau, die mir hilft und mich unterstützt, aber irgendwann reicht das nicht mehr."

Seit dem Tod seiner Frau Angelika vor vier Jahren lebt der Schauspieler allein in ihrem gemeinsamen Haus, das inzwischen seinem Sohn gehört. "Ich habe dort ein Wohnrecht, zahle nur die Nebenkosten", erklärt Piper. Er ist dankbar für das Dach über dem Kopf, auch wenn sonst nicht mehr viel geblieben ist.

Zuletzt auf der großen Bühne stand Piper im Jahr 2019 beim RTL-Dschungelcamp: Damals war er als Kandidat der 13. Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" zu sehen und belegte schlussendlich den 10. Platz.

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