Vorwurf "Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen"

TV-Moderator Andreas Türck hat die gegen ihn erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe zurückgewiesen. Allerdings räumte der 35-Jährige ein, Sex mit dem mutmaßlichen Opfer gehabt zu haben.

Der TV-Moderator Andreas Türck hat die gegen ihn erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe zurückgewiesen. "An der Sache ist nichts dran", sagte der 35-Jährige der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe). Er habe sich nichts zu Schulden kommen lassen, "das Verfahren wird das beweisen". Der Zeitung zufolge räumte Türcks Anwalt ein, dass es zu sexuellen Handlungen mit dem mutmaßlichen Opfer gekommen sei. Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main ermittelt gegen den 35-Jährigen wegen des Verdachts der Vergewaltigung. Das Ermittlungsverfahren soll Ende April abgeschlossen werden, dann wird entschieden, ob es zu einer Anklage kommt. Der Anwältin des mutmaßlichen Opfers zufolge soll Türck im Sommer 2002 die 27-Jährige vor einer Gaststätte in Frankfurt am Main vergewaltigt haben, wofür es mehrere Zeugen gebe. "Ich gehe nach dem jetzigen Stand von einer Vergewaltigung im oralen Bereich aus. Hämatome an weiteren Körperstellen deuten aus meiner Sicht auch auf eine vaginale Vergewaltigung", zitiert die Zeitung Anwältin Friederike Vilmar.

Leidet mußmaßliches Opfer unter Wahnvorstellung?

Türcks Anwalt Franz Dänekamp sieht dagegen keinen Grund für eine Anklageerhebung. Es sei zwar zu einem Treffen der beiden gekommen. Zwei Zeugen hätten aber übereinstimmend ausgesagt, dass sie keine entsprechende Straftat - weder Gewalteinwirkung, noch Schreie, Hilferufe oder Abwehr - bemerkt hätten. Zudem habe eine Gutachterin die Möglichkeit von Wahnvorstellungen bei dem mutmaßlichen Opfer attestiert. Die Verteidigung gehe deshalb davon aus, dass die Aussage des mutmaßlichen Opfers "im Wesentlichen durch eine psychische Erkrankung zu erklären ist", hieß es in einer Mitteilung.

Anwältin Vilmar sagte dagegen der "Bild"-Zeitung, es gebe zwar ein Gutachten, daraus lasse sich aber nicht ersehen, dass ihre Mandantin an irgendwelchen Wahnvorstellungen leide. "Sie hat Herrn Türck nicht einmal angezeigt. Was ein Beweis dafür ist, dass sie keinen Profit aus seiner Bekanntheit ziehen will."

Der in Wiesbaden aufgewachsene Türck moderierte von 1995 bis 1997 beim ZDF eine Neuauflage der Spiel-Show "Dalli Dalli". 1998 wechselte er zu ProSieben, wo er zunächst eine tägliche Talk-Show moderierte. Als Moderator seiner im Januar angelaufenen Sendung "Chart Show" wurde er am Dienstag von ProSieben bis zur endgültigen Klärung der Vorwürfe beurlaubt.

AP
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