Nach einem Anschlag auf die französische Botschaft in Mali hat sich ein festgenommener Verdächtiger auf das Terrornetzwerk El Kaida berufen. Wie aus Polizeikreisen in der Hauptstadt Bamako verlautete, handelte es sich bei dem Verdächtigen um einen Tunesier, der sich als El-Kaida-Mitglied bezeichnete. Demnach gehört der Mann der Organisation El Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi) an, einem Ableger des Terrornetzwerks in Nordafrika.
Nach Angaben des malischen Sicherheitsministeriums wurde die Explosion vor der diplomatischen Vertretung gegen 18.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MEZ) durch eine Gasflasche ausgelöst. Zwei Malier seien leicht verletzt worden. Das französische Außenministerium erklärte dagegen, ein Mensch sei leicht verletzt worden. Es handle sich um einen malischen Botschaftsangestellten. Zunächst hatte es aus Sicherheitskreisen geheißen, ein mit einer Automatikpistole, einem Sprengsatz und einer Granate bewaffneter Mann habe einen Sprengsatz vor die Botschaft geworfen und mehrere Schüsse auf die Tür der Botschaft abgefeuert.
Aqmi hält derzeit in Mali fünf Franzosen fest sowie einen Togoer und einen Madagassen. Die im September 2010 Entführten arbeiteten für den französischen Atomkonzern Areva, der im Niger Uran abbaut, sowie für eine Auftragsfirma. Im Juli hatte die Gruppe einen im Niger verschleppten Franzosen ermordet, nachdem bei einem mauretanisch-französischen Militäreinsatz mindestens sechs El-Kaida-Anhänger getötet worden waren.