Die Deutsche Telekom und Volkswagen sind wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit Fußball-Sponsoring ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Stuttgarter Ermittlungsbehörde geht dem Verdacht nach, dass zwei frühere Mitarbeiter sowie ein Berater der Telekom-Tochter T-Systems versucht haben sollen, durch die Verlängerung eines Sponsorvertrages beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg von dem Autobauer Aufträge über mehrere hundert Millionen Euro zu bekommen. Bei VW richte sich der Verdacht der Bestechlichkeit gegen zwei aktuelle Mitarbeiter des Einkaufs, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Vergangene Woche seien in dem Fall bundesweit acht Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht worden. Volkswagen ist Haupteigner des VfL Wolfsburg.
Auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtete in ihrer Dienstagausgabe über den Fall. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Mitarbeiter von T-Systems VW angeboten, einen Sponsoringvertrag in der Größenordnung eines einstelligen Millionenbetrags zu verlängern. Im Gegenzug sollte VW dafür sorgen, dass der Bonner Telefonkonzern künftig Aufträge in der genannten Höhe erhalte. Die geplante Vertragsverlängerung sei am Ende nicht zustande gekommen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Aufgeflogen sei der Fall durch interne Prüfungen bei der Deutschen Telekom, die sich daraufhin an die Ermittlungsbehörde gewandt habe.
Ein VW-Sprecher sagte, der Autobauer unterstütze die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft durch eigene Untersuchungen. Ein Telekom-Sprecher sagte, man haben sich bereits Ende vergangenen Jahres von dem damaligen Vertriebschef von T-Systems getrennt und Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben.
