"Mickrige" Kaution Gefährliche "Mocro Mafia": Kartellboss kauft sich frei und taucht unter

"Mickrige" Kaution : Gefährliche "Mocro Mafia": Kartellboss kauft sich frei und taucht unter
Sehen Sie im Video: Gefährliche "Mocro Mafia" – Kartellboss kauft sich frei und verschwindet.
Videoquelle: VOX
Kartellboss Karim Bouyakhrichan sollte eigentlich eine Haftstrafe in Spanien verbüßen. Doch der Mafioso legte Geld für die Kaution auf den Tisch und konnte schließlich untertauchen. Beobachter zeigen sich entsetzt über das Behördenversagen.

Nach jahrelanger Suche hatte die spanische Polizei im Januar einen Anführer der marrokanischstämmigen "Mocro Mafia" festgenommen, der einen Drogenring im Süden Spaniens geleitet haben soll. Karim Bouyakhrichan sei zusammen mit fünf weiteren Mitgliedern der Organisation mit Sitz in den Niederlanden festgenommen worden, wie die Behörden in Spanien damals mitteilten. Demnach stand er an der Spitze eines Netzwerks, das vor allem Kokain nach Spanien importiert und Geldwäsche betrieben haben soll. In Málaga sollte Bouyakhrichan der Prozess gemacht werden. Doch dazu kam es nicht. Der Haftbefehl lief aus und Bouyakhrichan wurde schließlich gegen eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro freigelassen.  

Mocro-Mafia: Geldwäsche und Drogenhandel

Bouyakhrichan und seine Komplizen stehen im Verdacht, 172 Immobilien im Wert von etwa 50 Millionen Euro gekauft zu haben, um ihre Gewinne aus dem Handel mit Drogen zu waschen. Der Polizei zufolge gelang es mithilfe einer "soliden Infrastruktur" mit Standorten in mehreren spanischen Städten, sowie Marokko, den Niederlanden, der Dominikanischen Republik und den Vereinten Arabischen Emirate insgesamt sechs Millionen Euro zu waschen. Laut der Polizei ist Bouyakhrichan einer der am meisten gesuchten Verbrecher in den Niederlanden. Er habe immer wieder seinen Wohnort gewechselt, verfüge über einen eigenen Sicherheitsdienst und sei "sehr vorsichtig in seiner Kommunikation".

Meist gesuchter Verbrecher in den Niederlanden

Bouyakhrichans Bruder Samir, ebenfalls Mitglied der "Macro Mafia", war 2014 in der Nähe der südspanischen Stadt Marbella an der Costa del Sol getötet worden. Bouyakhrichan und die anderen Verdächtigen sollten eigentlich zunächst in Spanien vor Gericht gestellt, bevor sie in die Niederlande überstellt werden, wo ihnen ebenfalls zahlreiche Verbrechen zur Last gelegt werden. Die "Mocro Mafia" sorgte 2022 international für Schlagzeilen, nachdem bekannt wurde, dass die niederländische Kronprinzessin Amalia aus Angst vor einem Angriff der Organisation unter verstärkten Schutz gestellt wurde.

AFP
mth

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