Der Schwiegersohn von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden ist einem türkischen Zeitungsbericht zufolge kurz nach der Ausweisung aus der Türkei vom US-Geheimdienst CIA gefasst und in die USA gebracht worden. Sulaiman Abu Ghaith, ein ehemaliger Sprecher von al Kaida, habe sich auf dem Weg von der Türkei in sein Heimatland Kuwait befunden, als er in Jordanien von der CIA festgenommen worden sei, berichtete die Zeitung "Hürriyet" am Donnerstag. Das türkische Außenamt wollte den Bericht nicht kommentieren. Die US-Botschaft in Ankara erklärte lediglich, die Presseberichte seien bekannt. Nach seiner illegalen Einreise aus dem Iran war Abu Ghaith im Februar in einem Luxushotel in Ankara festgenommen worden. Laut Presseberichten hatten die türkischen Behörden einen Tipp von der CIA erhalten. Das Auslieferungsersuchen der USA sorgte demnach bei der türkischen Regierung für Kopfzerbrechen, weil sie befürchtete, durch eine Überstellung des Bin-Laden-Schwiegersohns an Washington Anschläge von al Kaida in der Türkei zu provozieren.
Die CIA schlug in Jordanien zu
Abu Ghaith war von Kuwait ausgebürgert worden, weil er die Anschläge vom 11. September 2001 gelobt und weitere Anschläge angekündigt hatte. "Hürriyet" meldete, die Türkei habe trotzdem beschlossen, den Staatenlosen nach Kuwait zu bringen, nachdem er von einem türkischen Gericht auf freien Fuß gesetzt wurde.
Der Zeitung zufolge brachten türkische Agenten den Bin-Laden-Schwiegersohn am vergangenen Freitag nach Jordanien, von wo aus er nach Kuwait weiterreisen sollte. Ankara habe es zuvor abgelehnt, den Mann direkt an die USA auszuliefern, um nicht Ziel von Anschlägen zu werden. In Jordanien habe dann aber die CIA zugeschlagen.