Essay Die Schwere des Ermessens

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Fünf Polizistinnen und Polizisten stehen vor einem Haus
Tragischer Einsatz in Wolmirstedt, Sachsen-Anhalt: Ein Mann wurde erschossen
© Thomas Schulz / DPA / Picture Alliance
Polizisten müssen in Sekundenschnelle Entscheidungen fällen. Oft hat das gravierende Konsequenzen – auch für sie selbst.

Hätte die Polizei besser nicht schießen sollen? Was am Abend des 14. Juni in Wolmirstedt geschah, sorgte nicht nur in dem kleinen Ort in der Nähe von Magdeburg für heftige Diskussionen. Sogar die Innenministerkonferenz befasste sich mit der Tat. Ein 27-jähriger Afghane war in einer Plattenbausiedlung auf einen vier Jahre jüngeren Landsmann losgegangen und hatte ihn erstochen. Anschließend habe der Angreifer Menschen in einer Kleingartenanlage bedroht, bevor er bei einer privaten Gartenparty mit einem "messerähnlichen Gegenstand" zwei Menschen schwer und einen weiteren leicht verletzte. So schilderte es die Polizei später in ihrer Pressemitteilung. Als die herbeigerufenen Beamten eintrafen, seien auch sie von dem Angreifer bedroht worden. Daraufhin gaben zwei Polizisten Schüsse ab und trafen den Mann tödlich.