Alles begann mit der Juristerei. In jungen Jahren studierte Günter Pichler Rechtswissenschaften und promovierte in dem Fach. Dem Doktortitel sollten später aber noch viele weitere Titel folgen, denn Pichler sammelt akademische Titel. Mittlerweile ist der Österreicher 81 Jahre alt und hat 15 davon.
Gerade erst hat er über den postuniversitären Lehrgang "Kirchenrecht für Juristen" den Grad des "Lex Legum Master" erworben. "Prof. Mag. theol., Mag. rer. soc. oec., Lic. phil., Mag. Dr. phil., Mag. Dr. phil. fac. theol., Mag. Dr. iur, Lex legum Master (LLM), Bakk. theol., Bacc. theol., Bakk. phil., Bacc. phil." lautet seine Anrede laut ORF nun. Für viele mag das schrullig wirken, Pichler selbst findet nichts dabei: "Der Einzelne gärtnert, der andere sammelt Briefmarken und ich studiere."
Mit 60 Jahren noch einmal zurück an die Uni
Nach seiner ersten Promotion arbeitete Pichler erst als Personalleiter, später dann als Lehrer. Nach einer Operation musste er den Beruf krankheitsbedingt aufgeben. Danach zog es ihn im Alter von 60 Jahren noch mal an die Uni: Pichler schrieb sich für Theologie in Innsbruck ein. Viele in seinem Umfeld sahen die Entscheidung skeptisch, berichtete er der "Süddeutschen Zeitung: "Meine Familie dachte zunächst, ich sei nicht mehr ganz richtig im Kopf."

Doch Pichler gelang es sogar, seine Frau Margarethe von einer Rückkehr in den Hörsaal zu überzeugen. Beide pendelten jahrelang zwischen ihrer Wohnung in Dornbirn und der Uni in Innsbruck, später mieteten sie sich sogar ihre eigene "Studentenbude". Dass sie an der Uni von 40 Jahre jüngeren Kommiliton:innen umgeben waren, störte die beiden nicht. "Die Jungen haben von unserer Erfahrung profitiert und wir von deren Spontaneität", sagt Günter Pichler, sie seien sogar zu Partys eingeladen worden.
Von der fleißigen Biene bis zum erfolgreichen Faultier: Welcher Ersti-Typ bist du?

In der Schule fühlte sich der behagliche Biber richtig wohl. Angefangen vom fertigen Stundenplan bis hin zu festen Zeiten für Hausaufgaben und Spaß. An der Uni erwartet ihn aber ein großer Schock. Mal verbringt er den ganzen Tag an der Uni und am nächsten Tag hat er nur eine einzige Vorlesung. Dazu kommen noch anderweitige Verpflichtungen und der Spaß soll ja auch nicht zu kurz kommen. Und dazwischen soll man dann noch irgendwie Zeit zum Lernen finden. Das alles überfordert den Biber völlig. Was dir als Biber besonders hilft, ist die Etablierung deiner persönlichen Grundstruktur:
- Zunächst brauchst du einen Kalender. Dieser wird von nun an dein treuer Begleiter sein. In diesen Kalender trägst du alle Termine ein, die im Monat auf dich zukommen werden. Danach setzt du dein Monatsziel fest und überlegst, welche Aufgaben du erledigen solltest, um dieses Ziel zu erreichen.
- Zum Ende einer Woche, solltest du dich um dein Ziel und deinen Plan für die kommende Woche kümmern. Nimm dir dafür zum Beispiel jeden Sonntag Abend eine halbe Stunde Zeit. Verschaffe dir einen Überblick über alle anstehenden Termine und Veranstaltungen der nächsten Woche. Verteile anschließend die anfallenden Aufgaben und ganz wichtig: Plane auch deine Freizeit bewusst ein!
- Deine Pläne sind niemals statisch. Ob du plötzlich krank wirst oder die legendäre Studi-Party vergessen hast. Aufgaben kannst du natürlich verschieben. Jedoch solltest du dann direkt einen Ersatz-Termin dafür festlegen. Nur so stellst du sicher, dass du die Aufgabe trotzdem rechtzeitig erledigst.
Spaß am Studieren
Insgesamt hat der 81-Jährige nun vier Doktortitel auf seiner Visitenkarte stehen, dazu noch diverse andere akademische Grade. Sein Wissensdurst war einfach nicht zu stillen: "Mit dem Essen kommt der Appetit und der ist bei mir gekommen, ich wollte einfach nicht aufhören zu studieren, es hat mir all die Jahre großen Spaß bereitet", sagte er dem ORF. Es gehe ihm nicht um die Titel selbst, sondern um das Lernen. Mit 81 Jahren soll nun aber Schluss sein, hat er seiner Frau versprochen.
Quellen: ORF / "Süddeutsche Zeitung"