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Ebola Senegal schottet sich ab - neue Fälle im Kongo?

Die Staaten Westafrikas kämpfen verzweifelt gegen das Ebola-Virus. Der Senegal schloss seine Grenzen zu Guinea. Im Kongo starben Menschen an einer bisher unbekannten Fieber-Art mit Ebola-Symptomen.

Der Senegal hat wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika seine Grenzen zum Nachbarstaat Guinea erneut geschlossen. Das teilte das Innenministerium nach Angaben der senegalesischen Nachrichtenagentur APS mit. Von der Maßnahme seien auch Flugzeuge und Schiffe betroffen, die aus Guinea, Sierra Leone und Liberia kämen.

Nach WHO-Angaben stieg die Zahl der Todesfälle in Westafrika auf mindestens 1350. Allein am 17. und 18. August seien aus Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone 221 bestätigte und Verdachtsfälle sowie 106 weitere Ebola-Tote gemeldet worden. Die WHO geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Krankheit besonders heftig in Liberia wütet: Dort wurden bis vorigen Montag 972 der insgesamt 2473 bestätigten oder verdächtigen Fälle registriert. 576 Ebola-Tote wurden in dem Land gezählt.

Bisher unbekannte Ebola-Art im Kongo?

Beunruhigend sind zudem Berichte aus der Demokratischen Republik Kongo, dem früheren Zaire. Dort sind seit dem 11. August 13 Menschen an einem hämorrhagischen Fieber unbekannter Herkunft gestorben. Das teilte der Gesundheitsminister Félix Kabange Numbiin der Nacht zum Freitag in der Hauptstadt Kinshasa mit. Die Patienten litten demnach an dem Fieber, an Durchfall und Erbrechen. Im Endstadium hätten sie Schwarzes erbrochen. Rund 80 Menschen, die mit den Kranken in Kontakt kamen, werden den Angaben zufolge zu Hause in der Provinz Équateur im Nordwesten des Landes überwacht.

Ob die Menschen im Kongo an einer bisher nicht bekannten Form des Ebola-Virus gestorben sind, ist unklar. In Équateur, einer besonders armen Provinz des Landes, war das Virus 1976 erstmals entdeckt worden. Seitdem hat die Republik mehrere tödliche Epidemien erlebt. Durch die letzte starben nach amtlichen Angaben zwischen August und November 2012 im Nordosten des afrikanischen Landes 36 Menschen.

Epidemie bringt Handel zum Erliegen

Die Epidemie hat inzwischen weitreichende Folgen. Wegen der Schließung von Grenzen in Westafrika und anderer Quarantänemaßnahmen sei der Handel vielerorts zum Erliegen gekommen, sagte die Koordinatorin der Welthungerhilfe in Liberia, Asja Hanano, in Berlin.

Auch Südafrika hat seine Vorsichtsmaßnahmen ausgedehnt. Das Land verhängte ein Einreiseverbot für Reisende, die aus den von der Epidemie betroffenen Ländern kommen. Südafrikanische Staatsbürger, die sich in Guinea, Liberia, Sierra Leone oder Nigeria aufgehalten hätten, würden befragt und bei Bedarf untersucht, sagte Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Press Agency.

dho/DPA DPA

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