Die Groko in Berlin hat beschlossen, 1000 bis 1500 geflüchtete Kinder und Jugendliche von den griechischen Inseln aufzunehmen – wenn andere europäische Länder mitziehen (lesen Sie hier beim stern mehr dazu). Die Minderjährigen leben dort in völlig überfüllten Lagern und mit unzureichender Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Medizin und Bildung. Katastrophale Verhältnisse herrschen jedoch nicht nur in der Ägäis. Auch rund 250 Kilometer nördlich von Lesbos, auf dem Festland, spielen sich dramatische Szenen ab.
Tausende an der Grenze von der Türkei zu Griechenland
An der türkischen Grenze zu Griechenland harren Tausende Menschen aus, ohne zu wissen, wie es für sie weitergeht. Griechenland will die Flüchtlinge nicht ins Land, also in die Europäische Union lassen. Und die Türkei wiederum hat mit der Entsendung von weiteren 1000 Polizisten in die Region deutlich gemacht, dass die Menschen nicht wieder zurück ins türkische Hinterland gelangen.
Wie viele Menschen auf der Flucht sich im türkisch-griechischen Grenzgebiet genau aufhalten, ist unklar. Angaben vom Wochenende schwanken zwischen 5000 und 15.000. Journalisten wird nach Angaben der Nachrichtenagentur DPA die Berichterstattung aus der Umgebung des Grenzübergangs Pazarkule/Kastanies erschwert. Dem Pressefotografen Yasin Akgul gelangen am Wochenende dennoch eindrucksvolle Bilder der Not und Gewalt, aber auch der Hoffnung, an der Außengrenze der EU – sehen Sie seine Aufnahmen oben in der Bilderstrecke.
Wie es für die Menschen weitergeht? Unklar. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird für diesen Montagabend zu einer Krisensitzung bei der EU in Brüssel erwartet. Kommissionspräsidentin Ursiula von der Leyen dämpfte vorab schon einmal die Erwartungen. "Das ist der Beginn von Gesprächen", sagte sie. Was Erdoğan fordern werde, um den Zulauf an die Grenze zu stoppen, wisse sie nicht. Die Vorkommnisse an der griechisch-türkischen Grenze seien unerträglich gewesen und dürften sich nicht wiederholen, sagte von der Leyen.