Hockenheim Eine Ukrainerin wurde ermordet – nun finden Polizeitaucher die Leiche ihrer gesuchten Mutter

Ein Taucher der Polizei sucht in einem Gewässer nach der Leiche einer mutmaßlich getöteten Frau
Ein Taucher der Polizei sucht in einem Gewässer nach der Leiche einer mutmaßlich getöteten Frau. Nun wurde wohl die Leiche der Mutter einer am Rhein bei Hockenheim tot aufgefundenen Frau entdeckt.
© René Priebe / DPA
Vor rund zwei Wochen entdeckte ein Passant die Leiche einer 27-jährigen Ukrainerin am Rheinufer bei Hockenheim. Vermisst wurden auch ihr Baby sowie ihre Mutter – bis heute.

Nach dem Fund einer Toten nahe Hockenheim in Baden-Württemberg ist auch die Mutter der Frau tot aufgefunden worden. Die Polizei hatte intensiv nach ihr gefahndet. Einsatzkräfte hätten eine Leiche in einem See bei Bad Schönborn (Landkreis Karlsruhe) entdeckt, bei der es sich um die 51-jährige Mutter handelt. Dies habe ein DNA-Abgleich bestätigt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Es sei nach den bisherigen Erkenntnissen anzunehmen, dass auch sie mit Gewalt getötet wurde. Zuvor hatten die "Badischen Neuesten Nachrichten" berichtet.

Vor rund zwei Wochen war die Leiche der 27-Jährigen am Rheinufer bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) gefunden worden, danach hatten die Ermittler nach der Mutter und dem damals fünf Wochen alten Baby der Getöteten gesucht. Die 27-Jährige – eine ukrainische Geflüchtete – hatte demnach mit Mutter und Baby in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis gelebt.

Verdächtige der Tat bei Hockenheim inzwischen in U-Haft

Vergangene Woche wurden zwei Tatverdächtige festgenommen. Sie stammen laut Mitteilung nach bisherigen Erkenntnissen aus dem persönlichen Umfeld der Getöteten. Es besteht demnach der dringende Verdacht des "gemeinschaftlichen heimtückischen Mordes zur Verdeckung einer Straftat". Die Ermittler gehen nach eigenen Angaben davon aus, dass die beiden am Abend des 6. März erst die Großmutter und wenige Stunden später die Mutter des Babys getötet haben.

Die 43 und 44 Jahre alten Tatverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Als die Polizei sie festnahm, hatten diese das Baby der Frau bei sich. Das wenige Wochen alte Mädchen ist laut Staatsanwaltschaft unversehrt. Es befinde sich nun in der Obhut des Jugendamtes.

Einen Bericht der "Bild"-Zeitung vom Samstag, wonach die Festgenommenen ein Ehepaar sind, wollten am Montag weder Polizei noch Staatsanwaltschaft bestätigen. Dem Bericht nach hatten die beiden in den vergangenen Monaten Nachbarn und Arbeitskollegen von der angeblich bevorstehenden Geburt einer eigenen Tochter erzählt. Sie sollen die Frau demnach getötet haben, um das Baby als ihres auszugeben.

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Ein Passant hatte die tote Frau am Donnerstag vor zwei Wochen nahe dem Rheinufer an einer sogenannten Nato-Rampe entdeckt. Nach einer Obduktion stand fest, dass die 27-Jährige durch äußere Gewalteinwirkung starb. Zum möglichen Ablauf der Tat oder zu einer möglichen Tatwaffe machte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft zunächst keine Angaben.

60 Polizistinnen und Polizisten arbeiten aktuell an dem Fall. Auch eine mysteriöse Feuerstelle in der Nähe des Auffindeorts der Leiche war den Ermittlern aufgefallen. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Feuerstelle im Zusammenhang mit der Tötung der Frau steht. Weitere Angaben dazu machte ein Polizeisprecher zunächst nicht.

 

Hinweis: Dieser Artikel wurde nach der Identifikation der zweiten Leiche per DNA-Test aktualisiert.

DPA · AFP
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