Ein Unfallopfer in New York ist von einem Lieferwagen 30 Kilometer weit mitgeschleift worden. Erst nach einer Stunde Fahrt durch den dichten Stadtverkehr machte ein Passant den Fahrer auf die grausige Fracht unter seinem Wagen aufmerksam. Bei dem Toten handelt es sich laut Polizei um einen Lateinamerikaner im Alter von etwa 30 Jahren.
Die Polizei geht von einem Unfall aus. Der Mann ging am Mittwoch im Stadtteil Queens offenbar bei Rot über die Straße und wurde von einem Geländewagen angefahren. Dessen Fahrer rief sofort die Polizei, doch bei deren Eintreffen war das Opfer verschwunden. Der Geländewagen war unbeschädigt und es schien, als wäre nichts passiert.
"Wie an einem Angelhaken"
Das Unfallopfer war offenkundig von dem nachfolgenden Lieferwagen überrollt worden an dessen Unterfahrschutz hängengeblieben und über Highways sowie enge Straßen mitgezogen worden. "Wie an einem Angelhaken", sagte ein Polizeisprecher. Ob der grausam zugerichtete Mann bereits bei dem Unfall getötet wurde oder erst danach unter dem Lieferwagen starb, soll eine Autopsie klären.
"Ich habe nichts gespürt, und ich habe nichts gehört", sagte der Fahrer des Lieferwagens, Manuel Lituma Sanchez, später verstört. "Ich weiß gar nicht, was passiert ist." Er sei zwei Autos hinter dem in den Unfall verwickelten Geländewagen gewesen. Zwar habe er die Fahrzeuge vor sich ausscheren sehen, jedoch angenommen, sie wichen einem Schlagloch aus.
Irgendwas kam ihm komisch vor
Kurz nach dem Unfall hielt Sanchez sogar an. Bei langsamer Fahrt durch ein Wohngebiet in Brooklyn kam ihm etwas komisch vor. Er glaubte, mit dem Motor sei etwas nicht in Ordnung, öffnete die Motorhaube und sah nach dem Ölstand. Unter den Wagen schaute er aber nicht.
Da er nichts Auffälliges entdecken konnte, setzte Sanchez seine Fahrt fort. Einige Blocks weiter winkte ihm schließlich ein Passant zu, um ihn auf den Körper unter dem Fahrzeug aufmerksam zu machen. Sanchez stieg aus, entdeckte die Leiche und rief geschockt die Polizei an.
