Eigentlich war Joey Hansen nach einem Arbeitstag als Klempner auf dem Weg nach Hause, als er unvermittelt zum Lebensretter wurde. Das berichten US-Medien übereinstimmend. Demnach hat der 29-Jährige während eines Schneesturms am Montagnachmittag einen Mann auf einer der Streben der Brooklyn Bridge stehen sehen. "Mein erster Gedanke war 'Oh mein Gott, dieser Mann gehört nicht da oben hin'", sagte Hansen dem Nachrichtensender CNN.
Hansen habe auf dem Beifahrersitz im Auto eines Freundes gesessen und zunächst einmal das Fenster geöffnet und versucht, die Aufmerksamkeit des Mannes auf der Brücke zu erregen. "Ich habe sowas gesagt wie 'Ey, Chef' gerufen. Das ist Slang, so rede ich meine Freunde an", sagte Hansen, der im New Yorker Stadtteil Brooklyn aufgewachsen ist. Der "New York Post" erklärte er, er habe dem Mann das Gefühl geben wollen, dort sei ein Freund, "in einem Moment, in dem er einen braucht, aber niemand für ihn da war."
"Probleme nicht mehr wert als dein Leben"
Er habe versucht, dem Mann auf der Brückenstrebe gut zuzureden, indem er ihm gesagt habe, dass es das nicht wert sei. "Viele Leute haben nur geschaut und sind weitergefahren," sagte Hansen der "New York Post". "Ich wollte ihm etwas Weisheit geben, dass Du alles im Leben ändern kannst, dass seine Probleme nicht mehr wert sind als sein Leben," so Hansen zur Zeitung.
"Ich sah, wie er mich ansah, und ich konnte an seiner Körpersprache erkennen, dass er anfing, sich aufzuregen, also wusste ich, dass ich anfing, ihn zu beeinflussen", sagte Hansen CNN. "Ich war so glücklich und erleichtert, dass er die Entscheidung traf, es nicht zu tun." Ein Video zeigt, wie Hansen mit dem Mann spricht, und der dann langsam den Weg über die Strebe zurück Richtung Sicherheit antritt, statt rund 40 Meter tief ins Wasser zu springen.
Mann mit emotionalen Problemen
Die New Yorker Polizei hat laut Medien nur bekanntgegeben, dass es sich um einen 24-Jährigen mit emotionalen Problemen gehandelt habe. Er sei zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Und ein Klempner aus Brooklyn ist bestimmt mit einem sehr guten Gefühl in den Feierabend gegangen.
Quellen: "CNN", "New York Post".