VG-Wort Pixel

News des Tages Scotland Yard: Attentäter von London ohne Verbindung zum IS

Galatasaray schließt Hakan Sükür aus +++ Wanderer entdeckt Skelett im Wald +++ Supermarktleiter wegen tödlicher Selbstjustiz an Dieb verurteilt +++ Fast jeder zweite Muslim in Flüchtlingshilfe aktiv +++ Die Nachrichten im stern-Ticker.

Die News des Tages im stern-Ticker - ständig aktualisiert:

+++ 23.15 Uhr: IS-Miliz veröffentlicht Drohbotschaft gegen den Iran +++

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat ein Drohvideo gegen den Iran veröffentlicht. Die 36-minütige Propagandabotschaft wurde in den sozialen Netzwerken verbreitet. Der IS werde den Iran erobern und wieder in eine sunnitische Nation verwandeln, sagt darin ein maskierter Dschihadist, der auch das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, direkt bedroht. Die Aufnahmen zeigen auch, wie die Dschihadisten mehrere Soldaten enthaupten, mindestens einer von ihnen war offenbar ein schiitischer Kämpfer. Die sunnitische IS-Miliz betrachtet Schiiten als Ungläubige. Der mehrheitlich schiitische Iran unterstützt die Regierungen in Syrien und dem Irak im Kampf gegen den IS und andere sunnitische Extremisten. Tausende iranische Soldaten und Militärberater sind in beiden Ländern im Einsatz.

+++ 22.06 Uhr: Angehörige von Germanwings-Opfern verklagen Fluggesellschaft +++

Die Angehörigen von sechs Todesopfern des Absturzes der Germanwings-Maschine in Frankreich vor zwei Jahren haben in Spanien eine Entschädigungsklage einreicht. Wie sie in einer Erklärung mitteilten, hätte das Unglück verhindert werden können, wenn Germanwings oder die Muttergesellschaft Lufthansa rechtzeitig die psychische Erkrankung des Copiloten Andreas Lubitz festgestellt hätten. Der Sprecher der Opfergruppe, Narcís Motjé, sagte vor der Presse in Barcelona, der 27-jährige Lubitz habe "genügend Symptome" aufgewiesen, doch die Lufthansa habe sie nicht wahrgenommen. 

+++ 19.30 Uhr: Türken in Deutschland werden laut Bericht ausspioniert +++

Der türkische Geheimdienst spioniert einem Medienbericht zufolge offenbar in großem Umfang Anhänger der sogenannten Gülen-Bewegung in Deutschland aus. Die türkische Regierung macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den gescheiterten Putsch vom 15. Juli 2016 verantwortlich.

Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR übergab der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz dem Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, eine Liste. Sie enthalte Namen von mehr als 300 in Deutschland lebenden angeblichen Gülen-Anhängern sowie von 200 angeblich der Gülen-Bewegung zuzurechnenden Vereinen, Schulen und anderen Einrichtungen. Auf der Liste fänden sich auch Meldeadressen, Handy- und Festnetz-Nummern sowie in vielen Fällen Fotos der Betroffenen. Die Spionageabwehr habe begonnen, die Liste auszuwerten um herauszufinden, wie der MIT an die Informationen gekommen ist.

Kahl hatte kürzlich Zweifel an der Schuld der Gülen-Bewegung am Putschversuch in der Türkei im vergangenen Jahr geäußert. Ein Sprecher des Landeskriminalamtes Niedersachsen sagte den Medien, man warne die Betroffenen, "damit sie wissen, wenn sie in die Türkei reisen, wenn sie türkisches Hoheitsgebiet betreten, dass möglicherweise Repressalien auf sie warten." Bereits seit einiger Zeit ermittelt der Generalbundesanwalt wegen des Verdachts der Spionage beim bundesweiten Dachverband der türkischen Moschee-Gemeinden, Ditib. 

+++ 19.14 Uhr: London-Attentäter laut Polizei ohne Verbindung zum IS +++

Die Londoner Polizei sieht keinen Beweis für eine Verbindung des Attentäters von vergangener Woche mit Dschihadisten-Gruppen. Er habe keinen Nachweis für eine Verbindung zum Islamischen Staat (IS) oder zu Al-Kaida gefunden, aber ein "Interesse am Dschihad", erklärte ein Polizeivertreter. Der IS hatte den Anschlag am Mittwoch mit fünf Toten und mehr als 50 Verletzten für sich beansprucht. Allerdings: "Bereits aus der Propaganda des IS unmittelbar nach dem Anschlag, die meine Kollegen und ich genau verfolgt haben, war zu erkennen, dass die Gruppe von dem Anschlag überrascht war", sagte der Terrorismusexperte Peter Neumann vom Londoner King's College der Deutschen Presse-Agentur. Der Anschlag habe zwar in das vom IS propagierte Muster gepasst, von der Tat selbst seien die Dschihadisten jedoch überrascht worden.

+++ 18.40 Uhr: Kleinflugzeug mit sechs Insassen stürzt in Mosambik ab +++

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs in Mosambik sind alle sechs Passagiere an Bord getötet worden. Nach Angaben der örtlichen Luftfahrbehörde (INCM) befand sich das Flugzeug am Morgen auf dem Weg vom Küstenort Beira nach Harare, der Hauptstadt des benachbarten Simbabwe. Details zur Unfallursache waren zunächst nicht bekannt. Heftige Regenfälle in den vergangenen Tagen könnten zu dem Unfall beigetragen haben, hieß es von den Behörden.

+++ 17.56 Uhr: Erdogan greift Schweizer Regierung wegen umstrittenem Plakat an +++

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Schweiz wegen eines umstrittenen Plakats auf einer Demonstration in Bern angegriffen. "Vor Euren Augen drohen sie dem Präsidenten eines Staates offen mit dem Tod und Ihr unterstützt sie auch noch. Schande über Euch", sagte Erdogan vor Anhängern im Istanbuler Stadtteil Büyükcekmece. Weiter sagte er: "Der schweizerische Staat beschützt die auch noch mit seiner Polizei, damit niemand einschreiten und jeder seinen Hass in Ruhe ausspeien kann. Und so sind auch Holland, Deutschland und Belgien." Grund für die Tirade ist eine Erdogan-kritische Kundgebung, an der mehrere tausend Menschen am Samstag in Bern teilgenommen hatten. Zu sehen war dabei auch ein Transparent mit einem Porträt Erdogans sowie einer auf ihn gerichteten Pistole. Darunter stand übersetzt: "Töte Erdogan mit seinen eigenen Waffen". Die Schweizer Justiz ermittelt.

+++ 17.39 Uhr: Cartier-Raub in Monaco: Gesamte Beute wieder da +++

Nach dem Raubüberfall auf einen Cartier-Juwelier in Monaco hat die Polizei die gesamte Beute gefunden. Die sichergestellten Juwelen hätten einen Wert von "mehreren Millionen Euro", sagte der Generalstaatsanwalt von Monaco, Jacques Dorémieux. Bislang seien vier Verdächtige festgenommen worden, nach einem Täter werde noch gesucht. Die bewaffneten Räuber hatten den wenige Schritte vom berühmten Casino von Monte Carlo entfernt gelegen Juwelier am vergangenen Samstag überfallen. Die Polizei des Fürstentums Monaco konnte schon kurz nach dem Überfall einen ersten Verdächtigen festnehmen. Ebenfalls am Samstag stellte die Polizei einen Teil der Beute sicher, den Rest dann heute. Bei den Festgenommenen handle es sich um junge Täter aus der nahe Cannes gelegenen Gemeinde Vallauris, sagte Dorémieux. Sie seien bislang nicht wegen Raubüberfallen bekannt gewesen.

+++ 16.48 Uhr: Berliner Polizisten sollen Heroinhändlern geholfen haben +++

In Berlin stehen drei Polizisten im Verdacht, für einen Drogenhändlerring gearbeitet zu haben. Die Beamten sollen polizeiinterne Informationen an eine Gruppe von Heroinhändlern verkauft haben, wie die Berliner Polizei mitteilte. So sollen sie die fünf Rauschgifthändler im Alter zwischen 36 und 45 Jahren rechtzeitig vor geplanten Einsätzen gewarnt haben.

+++ 16.14 Uhr: Eingesperrte Katze drückt Notruftaste +++

Eine eingesperrte Katze hat in Odelzhausen bei München mit Hilfe von modernster Technik auf sich aufmerksam gemacht. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich das Tier am Sonntagabend in das Firmenauto ihrer Besitzerin geschlichen und war dort von der 55-Jährigen unbemerkt eingesperrt worden. Findig drückte die Katze die manuelle Notruftaste des Autos, einen SOS-Knopf, den man mindestens drei Sekunden lang herunterpressen muss. Weil der dadurch alarmierte Autohersteller daraufhin den Grund für den Notruf nicht herausfinden konnte, alarmierte er die Polizei. Als die Beamten am Fahrzeug eintrafen, hatte die Autobesitzerin allerdings schon von sich aus ihre Katze entdeckt und befreit.

+++ 15.24 Uhr: Wanderer entdeckt Skelett im Wald +++

Ein Wanderer hat in einem Wald in Thüringen ein menschliches Skelett gefunden. Es habe nicht direkt an einem Weg gelegen, sagte eine Polizeisprecherin in Suhl. Die Ermittler gehen davon aus, dass die sterblichen Überreste schon länger in dem Waldgebiet in Sachsenbrunn gelegen haben. Derzeit werde geprüft, ob es sich möglicherweise um einen Vermisstenfall von Anfang vergangenen Jahres handelt. Details wollte die Polizei mit Rücksicht auf die Familie nicht nennen. Mit Ergebnissen der Untersuchungen wird in den nächsten Tagen gerechnet.

+++ 15.15 Uhr: Großbrand in Köln unter Kontrolle +++

Entwarnung in Köln: Die Feuerwehr hat den Großbrand in einer Lackiererei unter Kontrolle gebracht. Die Aufforderung, dass Anwohner Türen und Fenster schließen sollten, könne aufgehoben werden, teilte sie mit. Das Feuer war gegen 13 Uhr ausgebrochen und auf eine benachbarte Schreinerei übergegangen. Laut Feuerwehr befanden sich auch giftige Chemikalien in dem brennenden Gebäude. Dichte Rauchwolken zogen über die Stadt. Die Polizei ermittelt zur Brandursache.

+++ 15.14 Uhr: Strafverteidiger für Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe +++

Die lebenslange Freiheitsstrafe sollte aus Sicht Hunderter Strafverteidiger abgeschafft werden. "Wir halten das für eine unmenschliche Strafe. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch eine Chance haben muss, in die Gesellschaft zurückzukehren", sagte Rechtsanwalt Armin von Döllen nach dem 41. Strafverteidigertag in Bremen. Die lebenslange Freiheitsstrafe dauert mindestens 15 Jahre und kann danach auf Bewährung ausgesetzt werden. Zum Abschluss des Kongresses hatten am Sonntag mehr als 800 Juristen und Wissenschaftler eine "Bremer Erklärung" für eine liberale Strafrechtspolitik verabschiedet. Darin fordern sie auch die Abschaffung des Mordparagrafen, der aus der NS-Zeit stammt. "Der Paragraf ist völlig überholt", sagte von Döllen.

Eine Reform des Mordparagrafen im Strafgesetzbuch wird seit Langem diskutiert. Seit rund einem Jahr liegt ein Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vor. Dieser unterscheidet weiter zwischen Mord und Totschlag, sieht für einen Mord aber nicht zwangsläufig lebenslange Haft vor. Dass aus dem Entwurf ein Gesetz wird, ist derzeit unwahrscheinlich, da mehrere unionsgeführte Ministerien die Vorlage ablehnen.

+++ 15.04 Uhr: Galatasaray schließt Club-Legenden Hakan Sükür und Arif Erdem aus +++

Der türkische Rekordmeister Galatasaray Istanbul hat die früheren Fußballprofis Hakan Sükür und Arif Erdem rausgeworfen. Beiden sei die Mitgliedschaft entzogen worden, teilte der Verein auf seiner Webseite mit. Am Samstag war auf der Jahreshauptversammlung über den Ausschluss von Vereinsmitgliedern, die der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen nahestehen sollen, abgestimmt worden. Gülen wird von der türkischen Regierung für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich gemacht. Bei der Abstimmung hatten sich die Mitglieder mehrheitlich gegen den Ausschluss von Sükür und Erdem entschieden. Einen Tag später teilte der Verein mit, dass der Ausschluss der Club-Legenden bei einer Vorstandssitzung doch beschlossen worden sei. Laut der Zeitung "Hürriyet" nahm der Vorstand als Grund, dass die Ex-Nationalspieler seit Jahren keine Mitgliedsbeiträge gezahlt hätten. Sükür und Erdem holten mit Galatasaray von 1997 bis 2000 vier Meistertitel und 2000 den Uefa-Pokal.

"Sie haben richtig gehandelt. Diejenigen, die sich mit Verrätern unseres Volkes, unserer Heimat und unseres Staates identifizieren und das Land fluchtartig verlassen, haben in unseren Vereinen nichts zu suchen", wurde der türkische Sportminister Akif Cagatay Kilic von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zitiert.

+++ 15.01 Uhr: Berliner Gericht verurteilt Spion des Irans +++

Ein aus Pakistan stammender Spion des Irans ist in Berlin wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Laut Kammergericht hatte der 2012 für ein Studium nach Deutschland eingereiste Mustufa Haidar S. spätestens seit Sommer 2015 potenzielle Anschlagsziele ausgespäht und dafür vom Nachrichtendienst der Kuds-Kräfte, einer Spezialeinheit der iranischen Revolutionsgarden, mindestens 2052 Euro erhalten. Das Geld wurde von den Ermittlern eingezogen und wird auch nicht zurückerstattet. S. hatte sowohl den Ex-Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, als auch den französisch-israelischen Wirtschaftsprofessor David Rouach von der Pariser Wirtschaftsuniversität ESCP ausgekundschaftet. Der 31-Jährige übermittelte seinen iranischen Auftraggebern hunderte Bilder sowie dutzende Videos zu den Aufenthaltsorten und dem persönlichen Umfeld der Ausgespähten.

S. lehnte eine Aussage ab und brachte sich damit laut dem Richter um eine Strafminderung von bis zu 15 Monaten. "Aus Angst", wie seine Anwälte erklärten. Ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes hatte als Zeuge ausgesagt, dass der Iran die Informationen gesammelt habe, um im Kriegsfall mit westlichen Ländern eine Liste leicht zu treffender Anschlagsziele vorliegen zu haben.

+++ 14.35 Uhr: Mann gibt Ehefrau auf A7 "private Fahrstunden" +++

"Private Fahrstunden" hat ein Ehepaar auf der Autobahn 7 bei Flensburg veranstaltet. Wie die Polizei mitteilte, war einem Autofahrer am Sonntagabend die unsichere Fahrweise eines Wagens aufgefallen. Er vermutete eine Trunkenheitsfahrt und rief deshalb per Mobiltelefon die Polizei. Daraufhin stoppte ein Streifenwagen die Eheleute. Am Steuer saß die 30-jährige Ehefrau, die allerdings keinen Führerschein vorweisen konnte.

+++ 14.32 Uhr: Großalarm in Köln - Lackiererei mit giftigen Chemikalien brennt +++

In einer Autolackiererei in Köln ist ein Feuer ausgebrochen. Dichte Rauchwolken ziehen über die Stadt. "Es befinden sich gefährliche Chemikalien in dem brennenden Gebäude", sagte ein Feuerwehrsprecher. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten und die Klimaanlagen abschalten. Der Brand hat nach Angaben der Feuerwehr auf eine benachbarte Schreinerei übergegriffen. Ob es Verletzte gibt, ist noch unklar. Die Feuerwehr ist mit rund 30 Fahrzeugen im Einsatz.

+++ 14.31 Uhr: Frau stürzt nach Blick über Stadtmauer in die Tiefe +++

Beim Blick über die Stadtmauer ist einer älteren Dame im nordrhein-westfälischen Bad Münstereifel offenbar schwindlig geworden. Die zunächst noch nicht identifizierte Frau habe daraufhin ihr Gleichgewicht verloren und sei über die Mauer sechs Meter in die Tiefe gestürzt, teilte die Polizeiin Euskirchen mit. Die Frau sei rücklings auf einer Rasenfläche aufgeschlagen. Ihre dabei erlittenen Verletzungen seien womöglich lebensgefährlich.

+++ 14.29 Uhr: Supermarktleiter wegen tödlicher Selbstjustiz an Dieb verurteilt +++

Nach einer tödlichen Selbstjustiz gegen einen ertappten Ladendieb ist ein Supermarktleiter aus Berlin zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach den 29-Jährigen der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Der Angeklagte habe dem bereits verletzten Mann einen heftigen Schlag versetzt, hieß es im Urteil. Dieser Schlag sei eine der Ursachen für den Tod des 34 Jahre alten Opfers wenige Tage nach der Attacke. Der Angeklagte hatte einen Schlag mit einem Quarzsandhandschuh in das Gesicht des Ladendiebs eingeräumt.

Der Chef eines Marktes im Stadtteil Lichtenberg hatte den obdachlosen Mann im September 2016 beim Diebstahl einer Flasche Weinbrand erwischt, in einen hinteren Raum geführt und geschlagen. Der 34-Jährige war drei Tage später an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas gestorben. Umstritten war im Prozess, ob der Schlag des Angeklagten die Ursache für den Tod des obdachlosen Opfers war. Der Ankläger hatte auf vier Jahre Gefängnis wegen Körperverletzung mit Todesfolge plädiert.

+++ 14.21 Uhr: Gericht verurteilt Nawalny nach Protesten zu 15 Tagen Haft +++

Einen Tag nach den landesweiten Protestkundgebungen hat ein russisches Gericht den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny zu 15 Tagen Haft verurteilt. Nawalny habe sich am Sonntag seiner Festnahme widersetzt, begründete das Moskauer Bezirksgericht sein Urteil. Zudem muss Nawalny umgerechnet 325 Euro Geldbuße wegen Aufrufs zu einer nicht genehmigten Kundgebung zahlen.

+++ 13.54 Uhr: Fast 50.000 Binnenflüchtlinge in Afghanistan seit Jahresbeginn +++

In Afghanistan haben nach UN-Angaben fast 50.000 Menschen seit Jahresbeginn ihre Heimatdörfer verlassen müssen. Hintergrund sei die zunehmende Gewalt. Allein in der vergangenen Woche seien in 22 von 34 Provinzen Menschen vertrieben worden. In der nördlichen Provinz Kundus, wo bis 2013 noch die Bundeswehr stationiert war, habe es wieder "bedeutende Kampfhandlungen" gegeben, schreibt die UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha). Es gebe nun Berichte, dass Familien, die es sich leisten könnten, die Provinz aus Angst vor der bevorstehenden Frühjahrsoffensive der radikalislamischen Taliban verließen.

Im Westen Afghanistans hat sich laut UN-Nothilfebüro die Situation großflächig verschlechtert. Im Osten sei es in der vergangenen Woche ruhiger gewesen. Im Süden gebe es weiter Kämpfe, vor allem in der großen Provinz Helmand. Dort, wie in Kundus, kontrollieren die Taliban weite Teile fast aller Bezirke. Für 2017 erwarten die UN in Afghanistan mindestens 450.000 Binnenflüchtlinge.

+++ 13.31 Uhr: Gutachter entlastet NRW-Behörden im Fall des Berlin-Attentäters Amri +++

Der Sondergutachter des Landes Nordrhein-Westfalen zum Fall des Berlin-Attentäters Anis Amri sieht die Düsseldorfer Behörden weitgehend entlastet. Er habe "keine durchgreifenden Anhaltspunkte für ein relevantes Fehlverhalten oder für relevante Versäumnisse von Stellen und Behörden des Landes Nordrhein-Westfalen gefunden", schrieb der Strafrechtler Bernhard Kretschmer in seinem Gutachten. Dies betreffe sowohl die straf- und aufenthaltsrechtliche als auch die polizeiliche Beurteilung Amris. "Zwar erfolgte das behördliche Handeln nicht in jeder Hinsicht fehlerfrei, doch es wäre lebensfremd, einen derartigen Erwartungshorizont für menschliches Handeln aufzubauen." Festzuhalten sei, "dass hier keine Mängel festzustellen waren, die entweder erheblich waren oder die das spätere Anschlagsgeschehen beeinflusst haben".

Amri hatte im Dezember den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche verübt, bei dem zwölf Menschen starben und Dutzende verletzt wurden. Behörden in NRW hatten Amri bereits im Februar 2016 als islamistischen Gefährder eingestuft, vor dem Attentat konnte der Islamist allerdings untertauchen.

+++ 13.10 Uhr: 100 Kilo schwer, eine Million Dollar teuer: Riesen-Goldmünze in Berlin gestohlen +++

Aus dem Berliner Bode-Museum ist eine Goldmünze im Nennwert von etwa einer Million Dollar gestohlen worden. Wie die Polizei bestätigte, stahlen Einbrecher die ungewöhnliche, etwa 100 Kilo schwere Münze nachts unbemerkt aus dem Gebäude auf der Berliner Museumsinsel. Über die Täter und den Tathergang gibt es bisher kaum Informationen. Der Polizei zufolge stiegen die Einbrecher in der Nacht zum Montag gegen 3.30 Uhr vermutlich mithilfe einer Leiter in das Museum ein. Wie sie dabei den Alarm umgehen konnten, ist bisher unklar. Die Münze hat laut den Ermittlern einen Durchmesser von 53 und eine Dicke von 3 Zentimetern. Sie zeigt das Bild von Königin Elizabeth II. Das wertvolle Stück sei eine Leihgabe an das Museum gewesen, hieß es. Daher besonders unangenehm: Die Polizei hält die Chancen, die außergewöhnliche Münze wiederzufinden, für gering.

+++ 12.58 Uhr: Auf Kreuzfahrt verschwunden - Kofferleiche vermutlich nicht Vermisste +++

Der Leichenfund im italienischen Rimini steht laut Staatsanwaltschaft vermutlich nicht in Verbindung mit dem mysteriösen Fall um die verschwundene Frau eines Deutschen auf Kreuzfahrt. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass es sich bei der Leiche, die in einem Koffer aus dem Meer in Rimini gefischt wurde, um die Vermisste handle, sagte der Oberstaatsanwalt der italienischen Stadt. Es werde jedoch weiter in jede Richtung ermittelt. Konkrete Ergebnisse der Obduktion der Kofferleiche würden im Laufe der Woche erwartet. Seit Februar ist die Frau aus China verschwunden. Ihr Mann aus Eberswalde in Brandenburg wird beschuldigt, sie auf einer Kreuzfahrt umgebracht zu haben. Er sitzt in Rom in Untersuchungshaft. 

+++ 12.33 Uhr: Polizisten lassen 23-Jährigen gestohlenen Tisch zur Wache schleppen +++

Weil das Diebesgut nicht in den Streifenwagen passte, haben Polizisten in Niedersachsen einen 23-Jährigen einen gestohlenen Gartentisch zur Wache schleppen lassen. Der junge Mann sei am Sonntagmorgen mit dem Tisch kontrolliert worden, teilte die Polizei in Northeim mit. Wenig später stellten die Beamten demnach fest, dass das Möbelstück vom Außengelände eines Geschäfts gestohlen worden war. "Zum leichteren Abtransport seiner Beute benutzte der Täter zwei Einkaufswagen", erklärte die Polizei. Gegenüber den Beamten habe er aber angegeben, den Tisch in einem der Wagen gefunden zu haben. Da der Tisch "nicht in den Streifenwagen passte, forderten die Beamten den 23-Jährigen auf, das Diebesgut zur nahegelegenen Polizeiwache zu tragen", hieß es im Polizeibericht. Gegen den Mann wird ermittelt.

+++ 12 Uhr: Fraport führt Drogentests für Mitarbeiter im Sicherheitsbereich ein +++

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wird Drogentests für Mitarbeiter im Sicherheitsbereich einführen. Damit werde eine Verordnung der EU-Luftfahrtaufsichtsbehörde EASA umgesetzt, sagte ein Flughafensprecher. Die Tests sollen von April an stichprobenartig nach dem Zufallsprinzip vorgenommen werden. Sie gelten für alle Mitarbeiter, die im Sicherheitsbereich des Flughafens und auf dem Vorfeld arbeiten. Der Frankfurter Flughafen ist der größte Flughafen in Deutschland und eines der größten Luftverkehr-Drehkreuze in Europa. Die EASA hatte sich im vergangenen Jahr nach dem vom Copiloten herbeigeführten Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich für unangemeldete Alkohol- und Drogentests für das fliegende Personal ausgesprochen.

+++ 11.54 Uhr: Rentnerin getötet: 32-Jähriger wegen Mordes verurteilt +++

Für den Mord an einer Seniorin hat das Landgericht Cottbus einen 32-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er Anfang Januar 2015 aus Geldsorgen eine 70 Jahre alte Frau in ihrer Senftenberger Wohnung umgebracht hat. Die Indizien sprächen klar gegen den Angeklagten, sagte der Vorsitzende Richter. Er habe sich wegen seiner Spielsucht von der 70-Jährigen Geld borgen wollen. Als sie ihm dies verwehrte, habe er das Opfer mit Kabelbindern gefesselt und mit einem Klebeband den Mund verklebt, erklärte der Richter. Als er zu wenig Verwertbares fand, habe er der Frau die Kehle durchgeschnitten. Mit dem Urteil folgte das Gericht im Wesentlichen den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die wegen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe verlangte. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Ihr Mandant hatte die Tatvorwürfe zurückgewiesen.

+++ 11.48 Uhr: London-Attentäter soll schon 2010 unter Verdacht gestanden haben +++

Der Attentäter von London soll den Behörden bereits 2010 als potenzieller Extremist bekannt gewesen sein. Gegen den 52-jährigen Khalid Masood sei damals im Zusammenhang mit einem geplanten Anschlag auf einen Armeestandort in Luton nördlich von London ermittelt worden, berichtete der "Daily Telegraph" unter Berufung auf den britischen Inlandsgeheimdienst MI5. Er habe möglicherweise Kontakte zu vier von dem Terrornetzwerk Al-Kaida inspirierten Männern gehabt, die 2013 für den Komplott verhaftet worden seien. Danach habe man ihn aus den Augen verloren. Masood war am Mittwoch mit einem Wagen gezielt in Passanten auf der Westminster-Brücke in London gefahren. Er tötete drei Menschen, anschließend erstach er einen Polizisten vor dem Parlament. Der Attentäter wurde von Sicherheitskräften erschossen. 50 Menschen wurden teils schwer verletzt.

+++ 11.44 Uhr: Polizei stellt Ermittlungen nach Tod eines HSV-Managers ein +++

Die Polizei hat die Ermittlungen nach dem Tod des HSV-Managers Timo K. eingestellt. "Alles, was wir wissen, deutet darauf hin, dass es sich um einen Unglücksfall handelt", sagte Jan Krüger von der Polizeiinspektion Harburg. Als Todesursache stehe Ertrinken fest. Das habe das Obduktionsergebnis ergeben. "Es gibt keine äußeren Verletzungen und keine Hinweise auf eine Straftat", erklärte Krüger. Mit der Identifizierung des Toten sei der Vermisstenfall nun abgeschlossen. Die Leiche des Managers vom Hamburger Sport-Verein war am Donnerstag bei den Hamburger Landungsbrücken in der Elbe entdeckt worden. Dort war der 44 Jahre alte Familienvater vor elf Wochen das letzte Mal gesehen worden. Seitdem galt er als vermisst.

Mit diesem Aufruf sucht der HSV den Mitarbeiter

+++ 11.32 Uhr: 49 Leichen in Massengrab in Mexiko gefunden +++

Forensik-Experten haben in einem Massengrab der örtlichen Staatsanwaltschaft im mexikanischen Morelos 49 Leichen gefunden. Das meldeten Medien in dem zentralmexikanischen Bundesstaat am Sonntag. Anders als versteckte Gräber von Opfern des organisierten Verbrechens in Mexiko handelt es sich hier um ein offizielles Massengrab. Allerdings wurden die Leichen den Berichten zufolge unsystematisch beigesetzt. Dabei wurde nicht auf Möglichkeiten für eine spätere Identifizierung geachtet. Die Staatsanwaltschaft hatte die Überreste von 38 Menschen in dem Grab vermutet, berichtete die Zeitung "Milenio". Einige der Toten trugen dem Sender Televisa zufolge noch Handschellen. Die mexikanische Menschenrechtskommission und Opferverbände waren als Beobachter anwesend.

+++ 11.18 Uhr: Hacker laden Kinderpornos auf tschechischen Präsidenten-Computer +++

Unbekannte Hacker haben Kinderporno-Fotos auf dem Computer des tschechischen Präsidenten Milos Zeman installiert. "Ich habe den Computer eingeschaltet und knapp zehn Sekunden ungläubig geschaut, was da geschieht, bevor mir aufgegangen ist, dass es ein Hackerangriff ist", sagte der Präsident in einem Interview. Das berichtete die Zeitung  "Pravo". IT-Fachleute des Präsidialamtes hätten den Angriff bis in den US-Bundesstaat Alabama zurückverfolgt. "Da ziehen wir mit einer Strafanzeige am kürzeren Hebel", sagte demnach Zeman. Es ist nicht der erste Cyberangriff auf tschechische Politiker: Anfang 2016 knackten Hacker das E-Mail-Konto des tschechischen Regierungschefs Bohuslav Sobotka. Zuvor hatten Unbekannte falsche Kurznachrichten von seinem Twitter-Zugang gesendet. Im Oktober 2013 tauchten auf den Internetseiten der von Zeman gegründeten Partei der Bürgerrechte pornografische Fotos auf. Zeman gilt als islamkritisch und russlandfreundlich. Er fordert ein Ende der EU-Sanktionen gegen Moskau. Der 72-Jährige will Anfang kommenden Jahres für eine zweite fünfjährige Amtszeit kandidieren.

+++ 10.58 Uhr: Polizei nimmt Youtube-Star bei Versteckspiel fest +++

Das Versteckspiel eines Youtube-Stars hat mehr als 1000 Kinder und Jugendliche in Augsburg in Aufruhr versetzt. Leon Machère hatte seine Werbetour in sozialen Medien angekündigt, nicht aber beim Ordnungsamt der Stadt Augsburg. Die Polizei bestätigte Medienberichte, wonach sich am Samstag mehr 1000 Fans versammelten, um auf Machère zu warten. Der 24-Jährige zeigte sich jedoch nur kurz am Fenster des Hotels und verschwand durch den Hintereingang in Richtung Augsburger Innenstadt. Der Fahrer des gemieteten Tour-Transporters fuhr dabei mit zu hohem Tempo, ohne auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Auch in der Innenstadt versammelten sich nach Machères Ankunft etwa 600 Kinder und Jugendliche. Weil die Polizei in dem Gedränge ein Sicherheitsrisiko sah, nahm sie den Video-Star aus Hamburg mit auf die Dienststelle. Machère wurde unter anderem wegen Beleidigung der Beamten angezeigt.

+++ 10.44 Uhr: Syrischer Flüchtling klagt nicht weiter gegen Facebook +++

Der syrische Flüchtling, dessen Selfie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel für falsche Anschuldigungen und Hasskommentare missbraucht wurde, will nicht weiter gegen Facebook klagen. "Ich möchte mich auf meine Deutschprüfungen konzentrieren. Außerdem ist der Prozess gefährlich für meine Familien in Syrien und in Deutschland", ließ Anas M. über seinen Würzburger Anwalt Chan-jo Jun mitteilen. Der IT-Anwalt hatte den in Berlin lebenden Flüchtling vor dem Landgericht Würzburg vertreten. M. war vor Gericht gezogen, um den Internet-Riesen gerichtlich dazu zu bringen, die existierenden Verleumdungen in seinem Netzwerk zu löschen und darauf basierende neue Inhalte erst gar nicht zu veröffentlichen. Die Richter lehnten die einstweilige Verfügung jedoch ab. Facebook habe sich die Verleumdungen von Dritten nicht zu Eigen gemacht und könne deshalb nicht zu einer Unterlassung gezwungen werden, urteilte das Gericht.

+++ 10.40 Uhr: Auf Schwarz gesetzt und rotgesehen +++

Ein 39-Jähriger hat in einem Casino in Berlin nicht einsehen wollen, dass die Kugel beim Roulette auf Rot gelandet ist. Hatte er doch einen vierstelligen Betrag auf Schwarz gesetzt. Wie die Polizei mitteilte, holte sich der Mann am Sonntagabend seinen Einsatz zurück und rannte davon. Der Sicherheitsdienst hielt ihn auf und warf ihn zu Boden. Doch der Verlierer gab noch immer nicht auf, schlug den Ordner ins Gesicht und floh mit dem Geld. Wenig später fand ihn die Polizei mit einem Nasenbeinbruch und mehreren Prellungen im Gesicht in einem Krankenhaus - und nahm ihn fest. Er musste das Geld zurückgeben und wird sich nun wegen räuberischen Diebstahls verantworten müssen.

+++ 10.24 Uhr: Stimmung in der deutschen Wirtschaft so gut wie zuletzt 2011 +++

ie Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März deutlich gebessert. Im Vergleich zum Februar stieg der ifo-Geschäftsklimaindex von 111,1 Punkte auf jetzt 112,3 Punkte, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut mitteilte. Dies ist demnach der höchste Stand seit Juli 2011. "Der Aufschwung gewinnt an Kraft", erklärte ifo-Präsident Clemens Fuest. Dem ifo-Institut zufolge bewerteten die befragten Unternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten auf das kommende halbe Jahr deutlich besser. Der Teilindex für die Lage stieg von 118,4 Punkte auf 119,3 Punkte, der Teilindex zu den Erwartungen an das kommende Halbjahr noch deutlicher von 104,2 Punkte auf 105,7 Punkte.

+++ 10.16 Uhr: Acht Schüler bei Lawinenunglück in Japan getötet +++

Bei einem Lawinenunglück sind in Japan mindestens acht Schüler ums Leben gekommen. Mehr als 30 weitere Menschen wurden nach Medienberichten verletzt, als eine Gruppe von Oberschülern und ihren Lehrern während einer Bergwanderung von den Schneemassen erfasst wurde. Dutzende Rettungskräfte waren im Einsatz. Insgesamt nahmen nach Behördenangaben 52 Schüler und elf Lehrer von sieben Oberschulen an der dreitägigen Klassenfahrt in der Region Tochigi nördlich von Tokio teil, als sich das Unglück ereignete. Die Behörden hatten zuvor wegen heftiger Schneefälle eine Lawinenwarnung ausgegeben. Der Wetterdienst hatte für das Wochenende rund 30 Zentimeter Neuschnee vorausgesagt. Das Unglück ereignete sich nahe der Stadt Nasu 120 Kilometer nördlich von Tokio am letzten Tag der Klassenfahrt.

+++ 9.07 Uhr: Konservative gewinnen Parlamentswahl in Bulgarien +++

In Bulgarien hat die konservative Gerb-Partei von Ex-Ministerpräsident Boiko Borissow die Parlamentswahl offiziell gewonnen. Die Partei kam auf 32,6 Prozent der Stimmen, wie aus dem offiziellen Wahlergebnis auf Basis von 94 Prozent der ausgezählten Stimmzettel hervorgeht. Die Gerb-Partei verfügt damit über 96 von 240 Sitzen im Parlament. Im alten Parlament war die Partei mit 84 Sitzen vertreten. Die sozialistische PSB-Partei kam auf 27 Prozent und damit 79 Sitze. Borissow war bereits zwei Mal Regierungschef Bulgariens und könnte nun bald eine dritte Amtszeit antreten. Der 57-Jährige hatte bereits am Sonntagabend den Wahlsieg für sich reklamiert und erste Verhandlungen mit möglichen Koalitionspartnern angekündigt. Er gehe von einer "schnellen Regierungsbildung" aus, sagte Borissow.

+++ 9.02 Uhr: Sechs Polizeiautos in Hamburg ausgebrannt +++

Sechs Polizeitransporter sind in der Nacht zum Montag in Hamburg ausgebrannt. Die Ermittler prüfen, ob es sich im Vorfeld des G20-Gipfels am 7. und 8. Juli um eine politisch motivierte Brandstiftung handelt. Die Einsatzwagen standen auf dem Parkplatz einer Polizeidienststelle im Stadtteil Eimsbüttel. Zur Schadenssumme konnte ein Sprecher am Morgen noch nichts sagen. Menschen wurden nicht verletzt.

+++ 8.24 Uhr: EU fordert sofortige Freilassung von Demonstranten in Russland +++

Nach den Festnahmen bei Massenprotesten gegen Korruption in Russland hat die EU die sofortige Freilassung der Demonstranten gefordert. Das Vorgehen der Polizei habe die Bürger "daran gehindert, von ihren Grundrechten Gebrauch zu machen, wie der Meinungs- und Versammlungsfreiheit", erklärte eine EU-Sprecherin. Diese Rechte seien in der russischen Verfassung festgeschrieben. Bei den landesweiten Protesten waren am Sonntag hunderte Demonstranten festgenommen worden, darunter der prominente Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe OWD Info gab es mindestens 933 Festnahmen in Moskau und dutzende weitere Festnahmen in anderen russischen Städten.

+++ 8.02 Uhr: Reisekonzern Thomas Cook hält an Ferienflieger Condor fest +++

Der Reisekonzern Thomas Cook hält an seiner zuletzt defizitären Fluggesellschaft Condor fest. "Wir haben einen starken Verbund, die Thomas-Cook-Airlines, geschaffen, da wollen wir Condor nicht herausbrechen", sagte Konzernchef Peter Fankhauser der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der operative Verlust bei Condor von umgerechnet zwölf Millionen Euro sei der "Marktentwicklung in Deutschland geschuldet". "Andere Gesellschaften haben 2016 viel höhere Verluste gemacht." Zu Thomas Cook gehören neben Condor auch Fluggesellschaften in Großbritannien, Belgien und Skandinavien. Ein Sparprogramm soll Condor 2017 wieder in die Profitabilität führen.

+++ 7.34 Uhr: United Airlines erntet Kritik mit Leggings-Verbot +++

Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat zwei Teenagern den Einstieg ins Flugzeug verboten, weil sie Leggings trugen, und damit einen Sturm der Empörung ausgelöst. "Das Vorgehen von United gegen Leggings ist etwas, das ich von den Taliban erwarten würde, nicht von einer großen westlichen Fluggesellschaft", meinte ein Nutzer auf Twitter. Die beiden Mädchen waren Berichten zufolge am Sonntag am Flughafen von Denver im US-Bundesstaat Colorado am Gate zurückgewiesen worden. Ein weiteres Mädchen hatte demnach ein Kleid über ihre Leggings gezogen, um an Bord gehen zu dürfen. Die Twitter-Nutzerin Shannon Watts, die zu dem Zeitpunkt ebenfalls am Flughafen war, hatte auf den Vorfall aufmerksam gemacht und das Vorgehen der Airline als sexistisch denunziert. "Seit wann kontrolliert @united die Kleidung von Frauen?", fragte Watts, die schon als Aktivistin gegen Waffengewalt in dem Netzwerk bekannt ist, wo sie knapp 34.000 Anhänger hat.

+++ 7.19 Uhr: Politologe: AfD löst "Gegenmobilisierung" für Volksparteien aus +++

Frühere Erfolge der AfD stärken nach Expertenansicht heute die Volksparteien wie soeben bei der Landtagswahl im Saarland. "Die Mobilisierung, die wir zur Zeit sehen, ist im Grunde genommen eine Art von Gegenmobilisierung", sagte Robert Vehrkamp, Politologe und Demokratie-Experte der Bertelsmann-Stiftung. "Viele Wählerinnen und Wähler - gerade aus der Mitte - sind beunruhigt durch die guten Ergebnisse der populistischen Parteien an den Rändern." Darum hätten viele - auch viele ehemalige Nichtwähler - bei der Landtagswahl im Saarland für die Volksparteien CDU und SPD gestimmt. Laut Infratest dimap gewann die CDU die Stimmen von rund 30.000 ehemaligen Nichtwählern, die SPD von 16 000. Alle anderen Parteien zusammen mobilisierten nur etwa 17 000 Nichtwähler. Die CDU erreichte ein Wahlergebnis von 40,7 Prozent, die SPD kam auf 29,6 Prozent.

+++ 6.05 Uhr: Fast jeder zweite Muslim in Flüchtlingshilfe aktiv +++

Muslime in Deutschland sind einer aktuellen Umfrage zufolge häufiger in der Flüchtlingshilfe aktiv als Angehörige anderer Religionen oder Konfessionslose. So gaben 44 Prozent aller von der Bertelsmann-Stiftung im Land befragten Muslime an, sich im vergangenen Jahr für Geflüchtete engagiert zu haben. Bei den Christen gaben 21 Prozent diese Antwort, bei den Konfessionslosen 17 Prozent, wie die Stiftung mitteilte. Insgesamt hat sich den aktuellen Daten zufolge ein Fünftel der deutschen Bevölkerung 2016 für die Neuankömmlinge engagiert - die allermeisten davon mehr als einmal. Die Daten sind Teil des Religionsmonitors der Stiftung.

+++ 5.19 Uhr: Staatsanwaltschaft will Haftbefehl gegen Südkoreas Ex-Präsidentin Park +++

Südkoreas Staatsanwaltschaft hat nach Medienberichten einen Haftbefehl gegen die entmachtete Präsidentin Park Geun Hye beantragt. Es bestehe die Gefahr, dass Beweismaterial vernichtet werde, heißt laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap in einer Erklärung der Ermittler zur Begründung des Antrags. Die Ermittler werfen Park unter anderem Bestechlichkeit und Machtmissbrauch vor. Das Verfassungsgericht hatte Park am 10. März ihres Amtes enthoben. Aus Sicht der Richter hatte sie ihrer Freundin Choi Soon Sil die Einmischung in Regierungsgeschäfte erlaubt.

+++ 4.19 Uhr: Kramp-Karrenbauer: "Martin Schulz ist zu schlagen" +++

Die Siegerin bei der Landtagswahl im Saarland, Regierungschefin Kramp-Karrenbauer (CDU), sieht den Erfolgs-Nimbus des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz angekratzt. "Martin Schulz ist zu schlagen", sagte sie im Interview der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf das mäßige Ergebnis der Sozialdemokraten. Die gewonnene Landtagswahl gebe auch ein klares Signal für die Bundestagswahl. "Die SPD wird von den Menschen nicht uneingeschränkt unterstützt für ihre Pläne für Rot-Rot. Dies ist das wichtigste Signal, das von dieser Wahl ausgeht." Die SPD mit ihrer Spitzenkandidatin Anke Rehlinger hatte im Vergleich zur Saar-Wahl 2012 Stimmanteile verloren und kam auf 29,6 Prozent. Kramp-Karrenbauer sagte, das satte Plus für die CDU von 5,5 Prozentpunkten zeige, dass die ihre Partei Wähler "in ihr Lager" mobilisieren könne. Für die geplante Wiederauflage der großen Koalition sieht sie eine Strukturreform im Saarland als große Aufgabe.

jen DPA AFP

Mehr zum Thema

Newsticker