Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker:
+++ 21.49 Dutzende tote Flüchtlinge vor Libyens Küste +++
Bei einem erneuten Flüchtlingsdrama vor der Küste Libyens sind mindestens 34 Menschen ertrunken, unter ihnen zehn Kinder und Kleinkinder. Nach Angaben der italienischen Küstenwache starben sie während einer Rettungsaktion rund 20 Seemeilen vor der Küste, nachdem ihr mit bis zu 700 Menschen völlig überladenes Boot in Seenot geraten war.
Die Besatzung des Schiffs "Phoenix" der maltesischen Hilfsorganisation Moas war dem Boot zu Hilfe gekommen und hatte damit begonnen, Schwimmwesten auszugeben, als rund 200 Flüchtlinge ins Wasser stürzten. Vermutlich hatten sie durch eine große Welle das Gleichgewicht verloren.
+++ 19.25 Uhr: Französische Jugendliche fügt Mitschülerin schwere Verbrennungen zu +++
Eine Jugendliche hat in Frankreich eine Mitschülerin mit einer brennbaren Flüssigkeit bespritzt und ihr schwere Verbrennungen zugefügt. Das Opfer erlitt bei dem Angriff in Annecy im Osten des Landes lebensgefährliche Verletzungen und wurde in ein künstliches Koma versetzt, wie der Sender France 3 meldete. Es habe zwischen den beiden Schülerinnen einer Sekundarstufe seit mehreren Wochen einen Streit gegeben, sagte Staatsanwältin Véronique Denizot. Der Grund müsse noch geklärt werden.
Die 15 Jahre alte Angreiferin wurde in Polizeigewahrsam genommen, die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen versuchten Mordes ein. "Es scheint, dass die brennbare Flüssigkeit von außen mitgebracht wurde, was ein Minimum an Vorbereitung und damit an Vorsatz bedeuten könnte", so Denizot.
+++ 18.50 Uhr: Tod einer Spinne löst Polizeieinsatz aus +++
Der Tod einer Spinne hat in Essen einen Polizeieinsatz ausgelöst. Das offenbar furchterregende Insekt sei von Hausbewohnern erschlagen worden, berichtete die Polizei. Weil das Tier dabei auf einem scharf geschalteten Überfall-Alarmknopf saß, löste dies eine Kette von Ereignissen aus: Der Alarm lief über eine Sicherheitsfirma bei der Polizei auf und bald darauf näherten sich Beamte in Zivil und Uniform vorsichtig dem Haus in gehobener Wohnlage. Nachdem die Ursache des Alarms geklärt war, konnte der Einsatz rasch beendet werden.
+++ 18.48 Uhr: Nato tritt Koalition gegen Dschihadistenmiliz IS bei +++
Die Nato will der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beitreten. Die Nato-Botschafter beschlossen dies, wie Diplomaten in Brüssel mitteilten. Die Entscheidung soll am Donnerstag durch den Nato-Gipfel in Brüssel bestätigt werden.
+++ 17.34 Uhr: Bericht: Trump heuert Privatanwalt in Russland-Affäre an +++
US-Präsident Donald Trump hat nach Informationen der "Washington Post" zur Bewältigung der Russland-Affäre einen privaten Anwalt angeheuert. Dieser solle ihm bei der "Navigation" durch Ermittlungen helfen, bei denen es um eine mutmaßliche russische Wahlbeeinflussung und etwaige Absprachen zwischen Moskau und Trumps Wahlkampfteam geht.
Der Anwalt ist dem Bericht zufolge Marc Kasowitz, der Trump schon früher in verschiedenen Fällen zur Seite gestanden habe, etwa bei Immobilientransaktionen, Scheidungsvereinbarungen und Betrugsvorwürfen gegen die Trump University.
+++ 17.31 Uhr: Mann stürzt an Zugspitze in den Tod +++
Auf dem Weg zum Zugspitzgipfel ist ein 77-Jähriger rund 250 Meter in die Tiefe gestürzt und gestorben. Der Mann aus dem Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz war laut Polizei am Mittwochmorgen als vermisst gemeldet worden.
Zunächst entdeckten die Einsatzkräfte den Rucksack des Mannes, später die Leiche. Die Bergung dauerte bis zum Nachmittag. Die Unglücksursache war zunächst nicht genau geklärt. Den Angaben nach dürfte der 77-Jährige schon am Dienstag abgestürzt sein.
+++ 16.33 Uhr: Denis Yücel soll erstmals Besuch von deutschem Botschafter erhalten +++
Nach 100 Tagen in Haft soll der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel bald erstmals Besuch vom deutschen Botschafter in Ankara erhalten. Die türkische Seite habe "auf massiven Druck" einen Besuch von Botschafter Martin Erdmann genehmigt, sagte Außenamtssprecher Martin Schäfer. Erdmann werde Yücel "in einigen Wochen" besuchen können. Ein genauer Tag stehe aber noch nicht fest.
Zuletzt hatte der deutsche Generalkonsul in Istanbul, Georg Birgelen, die Genehmigung erhalten, Yücel im Gefängnis zu besuchen. Anlässlich der 100 Tage Haft betonte Schäfer, die Bundesregierung werde in ihren Bemühungen für eine Freilassung Yücels nicht nachlassen. Dies gelte auch für alle anderen in der Türkei inhaftierten deutschen Staatsbürger.
+++ 15.58 Uhr: Fußballstar Lionel Messi scheitert vor Gericht +++
Lionel Messi ist damit gescheitert, gerichtlich gegen seine Verurteilung zu einer 21-monatigen Haftstrafe wegen Steuerbetrugs vorzugehen. Spaniens Oberster Gerichtshof bestätigte das im vergangenen Jahr gegen den Argentinier und seinen Vater verhängte Urteil.
Lionel Messi und sein Vater waren im Juli 2016 von einem Gericht in Barcelona wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 4,16 Millionen Euro zu 21 Monaten Haft verurteilt worden. Zudem muss der FC Barcelona-Star eine Geldstrafe in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro zahlen. Ins Gefängnis müssen Vater und Sohn nicht, da Haftstrafen unter zwei Jahren in Spanien für gewöhnlich auf Bewährung ausgesetzt werden.
+++ 15.17 Uhr: Sado-Maso-Text an Schülerin geschickt: Lehrer entlassen +++
Wegen Anzüglichkeiten gegenüber minderjährigen Schülerinnen hat ein Gymnasiallehrer aus dem bayerisch-schwäbischen Aichach seinen Job verloren. Unter anderem hatte er einer 15-Jährigen eine E-Mail mit sado-masochistischen Fantasien geschrieben. Damit habe sich der 40-jährige Beamte "untragbar" gemacht, urteilte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München.
Außerdem hatte der Pädagoge versucht, sich drei weiteren Schülerinnen anzunähern, denen er unter anderem Rosen mitsamt Liebesbotschaften schickte. Das Landgericht Augsburg hatte den Lehrer im Juni 2014 bereits wegen Körperverletzung und Verbreitung pornografischer Schriften zu 240 Tagessätzen Geldstrafe verurteilt. Der Mann bat den VGH um einen anderen Einsatz als Beamter außerhalb der Schule. Doch das Gericht beschloss die endgültige Entlassung.
+++ 14.50 Uhr: Vier mutmaßliche Islamisten in Berlin festgenommen +++
Bei Razzien im Zusammenhang mit bandenmäßigem Drogenhandel hat die Berliner Polizei vier mutmaßliche Islamisten festgenommen. Gegen drei von ihnen lagen bereits Haftbefehle vor, der vierte Verdächtige soll dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Die Festgenommenen werden demnach "dem gewaltbereiten islamistischen Spektrum zugerechnet".
+++ 14.34 Uhr: Leichen von vier Bergsteigern in Zelt am Mount Everest entdeckt +++
Erneut sind mehrere Bergsteiger beim Versuch, den höchsten Berg der Welt zu bezwingen, ums Leben gekommen. Am Mount Everest wurden die Leichen von vier Bergsteigern entdeckt, wie ein Expeditionsveranstalter mitteilte. Die Toten seien bei der Suche nach der Leiche eines am Sonntag verunglückten Bergsteigers in einer Höhe von 7950 Metern in einem Zelt gefunden worden.
"Unsere Bergungskräfte haben die Leichen von vier Bergsteigern in einem Zelt in Camp IV gefunden", sagte Mingma Sherpa von der Agentur Seven Summits Trek in Kathmandu, die Expeditionen und Rettungsmissionen leitet. "Wir wissen nicht, wer sie sind und wodurch sie ums Leben gekommen sind", fügte er hinzu. Die Toten könnten möglicherweise bereits seit dem vergangenen Jahr dort liegen, teilte das nepalesische Tourismusministerium mit.
+++ 13.46 Uhr: Sieben Anklagen wegen Einsturzes von Kölner Stadtarchiv erhoben +++
Mehr als acht Jahre nach dem verheerenden Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen sieben an den Bauarbeiten Beteiligte erhoben. Ihnen werden fahrlässige Tötung und teilweise Baugefährdung vorgeworfen, wie die Behörde mitteilte. Grundlage für die Anklage ist ein erst vor kurzem vorgelegtes Sachverständigengutachten zu möglichen Fehlern bei den Arbeiten.
+++ 13.02 Uhr: Altenheimbewohner erschießt Partnerin und sich selbst +++
Ein 83 Jahre alter Pflegeheimbewohner in Hannover hat seine 75 Jahre alte Partnerin und sich selbst erschossen. Die Ermittler gehen von einem erweiterten Suizid aus, wie die Polizei mitteilte. Eine Pflegerin hatte die Toten am Dienstagabend im Zimmer der Frau entdeckt. Die Schüsse waren nur wenige Minuten zuvor gefallen. Ob möglicherweise eine unheilbare Erkrankung Auslöser für das tödliche Drama war, muss die Polizei noch ermitteln.
+++ 12.53 Uhr: 15-Jähriger gesteht bei Prozess um tödliche Prügelei ersten Schlag +++
Mit dem Geständnis eines 15-Jährigen hat vor dem Landgericht Kaiserslautern der Prozess um eine tödliche Prügelattacke begonnen. Der wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagte Jugendliche schilderte, wie er in der Nacht zum Heiligabend in Kaiserslautern mit einem Mann aneinandergeriet, der bei dem Streit so schwer verletzt wurde, dass er später am 5. Januar starb. Zugleich bedauerte der Angeklagte, der mit einem drei Jahre älteren Jugendlichen auf der Anklagebank sitzt, die Tat. Der 18-Jährige sagte, er könne sich an nichts erinnern.
Er habe mit Freunden in der Stadt Alkohol getrunken und sich mit Asylbewerbern geprügelt, berichtete der 15-Jährige. In dem Moment, in dem er einem anderen die Worte "Ey, du Hurensohn" zugerufen habe, sei das spätere Opfer aus einer Bank gekommen und habe die Beleidigung auf sich bezogen. Es sei zu einem Wortwechsel gekommen, bei dem der Mann ihn als "halbes Hemd" beleidigt und sich über das Muttermal des mitangeklagten 18-Jährigen lustig gemacht habe. "Dann habe ich ihm eine gegeben", sagte der 15-Jährige. Als der 18-Jährige auch zugeschlagen habe, sei der Mann umgefallen.
+++ 12.47 Uhr: Hessisches Kopftuchverbot für Richterinnen in Ausbildung bestätigt +++
Rechtsreferendarinnen dürfen in Hessen nicht mit einem Kopftuch auf der Richterbank sitzen. Ein entsprechendes Verbot bestätigte der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel. Demnach dürfen angehende Richterinnen islamischen Glaubens keine Tätigkeiten mit Kopftuch ausüben, bei denen sie als Repräsentantin der Justiz oder des Staates wahrgenommen werden. In der Praxis bedeutet das: Sie müssen laut Urteil beispielsweise bei Verhandlungen im Zuschauerraum statt auf der Richterbank sitzen, dürfen keine Beweisaufnahmen machen oder Staatsanwälte in Sitzungen vertreten.
Gegen das Verbot durch das Hessische Justizministerium war eine Referendarin per Eilantrag vorgegangen. Sie sah sich diskriminiert. Das Verwaltungsgericht Frankfurt gab ihr im April zunächst Recht. Die Entscheidung hob der Verwaltungsgerichtshof nun auf.
+++ 12.25 Uhr: Neues Flüchtlingsdrama vor der Küste Libyens +++
Im Mittelmeer vor Libyen hat sich erneut ein Flüchtlingsdrama ereignet. Mindestens 20 Menschen ertranken, nachdem sie aus einem überladenen Flüchtlingsboot ins Wasser gestürzt waren, wie die italienische Küstenwache und ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation mitteilten. Ein Sprecher der Küstenwache nannte die Situation "kritisch", es seien wohl etwa 200 Menschen ins Meer gefallen. Allein in diesem Jahr starben nach Angaben der IOM bereits mehr als 1250 Flüchtlinge bei dem Versuch, in meist untauglichen Booten von Afrika über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen.
+++ 12.10 Uhr: Nebenkläger stellen Befangenheitsantrag gegen Zschäpe-Gutachter +++
Der Freiburger Psychiater Joachim Bauer, der die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe für vermindert schuldfähig erklärt hat, gerät massiv unter Beschuss: Mehrere Nebenkläger im NSU-Prozess stellten einen Befangenheitsantrag gegen ihn. Bauer habe jede professionelle Distanz verloren, längst eine neutrale Position verlassen, die Befangenheit sei offenkundig, heißt es in dem Antrag, den die Rechtsanwältin Doris Dierbach vor dem Münchner Oberlandesgericht verlas. Bauer betrachte sich offenbar als "eine Art Beschützer" der Hauptangeklagten, argumentieren die Nebenkläger.
Sie begründen den Befangenheitsantrag in erster Linie mit einer E-Mail Bauers an die Zeitung "Die Welt". "Das Stereotyp, dass Frau Zschäpe das nackte Böse in einem weiblichem Körper ist, darf nicht beschädigt werden", schrieb Bauer über den Umgang mit Zschäpe. Und weiter: "Eine Hexenverbrennung soll ja schließlich Spaß machen." Damit diffamiere Bauer alle Prozessbeteiligten, heißt es in dem Befangenheitsantrag. Der Psychiater sehe sich "offensichtlich als Retter" der Hauptangeklagten vor einer "Hexenverbrennung" - dabei habe ein Sachverständiger sein Gutachten objektiv zu erstatten.
+++ 12.07 Uhr: Palästinensische Häftlinge wegen Hungerstreiks im Krankenhaus +++
Dutzende palästinensische Häftlinge befinden sich nach einem Massenhungerstreik im Krankenhaus. Allein heute seien rund 40 Palästinenser in Kliniken gebracht worden, teilte ein Komitee zur Unterstützung der Gefangenen mit. In den Tagen zuvor seien es Dutzende weitere gewesen. Ihr Gesundheitszustand habe sich verschlechtert. Rund 1000 Häftlinge befinden sich noch im Hungerstreik.
Die Gefangenen verweigern seit dem 17. April aus Protest gegen ihre Bedingungen in israelischer Haft die Nahrungsaufnahme. Sie protestieren damit unter anderem gegen die sogenannte Administrativhaft. Dabei werden die Betroffenen für Zeiträume von jeweils sechs Monaten, die beliebig oft verlängert werden können, ohne Anklage "aus Sicherheitsgründen" festgehalten. Nach Angaben der Gefangenenorganisation Addameer sitzen insgesamt rund 6300 Palästinenser in Haft.
+++ 12.01 Uhr: Unregelmäßigkeiten bei NRW-Wahl zulasten der AfD - Polizei ermittelt +++
Bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl hat es in rund 50 von insgesamt mehr als 15.000 Stimmbezirken Unregelmäßigkeiten zulasten der AfD gegeben. Wie der Landeswahlausschuss in öffentlicher Sitzung im Düsseldorfer Landtag mitteilte, muss die Zahl der AfD-Zweitstimmen nach Überprüfung der Ergebnisse um 2204 auf insgesamt 626.756 Stimmen nach oben korrigiert werden. Auf die Zusammensetzung des am 14. Mai neu gewählten Landtags habe dies aber keine Auswirkungen. Der Anteil der AfD bei den Zweitstimmen bleibe bei 7,4 Prozent. Für einen zusätzlichen Sitz im Landtag wären 9800 weitere Stimmen nötig gewesen.
Die Polizei in Mönchengladbach leitete unterdessen Ermittlungen wegen des Verdachts der Wahlfälschung ein. Der Schritt sei in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft erfolgt, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Bei der Prüfung eines auffälligen Vorgangs habe sich ein Anfangsverdacht ergeben. In einem Wahlbezirk in Mönchengladbach waren alle 37 Zweitstimmen der AfD für ungültig erklärt worden.
+++ 11.52 Uhr: 40-Tonner erfasst auf Bundesstraße sieben Rinder +++
Auf einer Bundesstraße in Baden-Württemberg hat ein Lastwagen sieben Rinder erfasst. Alle Tiere starben bei dem Unfall in der Nacht zum Mittwoch auf der B27 zwischen Waldhausen und Heidersbach, wie die Polizei Heilbronn jetzt mitteilte. Die Rinder waren von ihrer Weide entlaufen und plötzlich auf der Straße aufgetaucht. Der Fahrer des 40-Tonners konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.
Vier Tiere verendeten laut Polizei sofort, drei weitere mussten wegen ihrer schweren Verletzungen getötet werden. Die Straße wurde zeitweilig gesperrt und gereinigt. Im angrenzenden Wald und in einer Ortschaft wurden später weitere Rinder entdeckt, die aber von ihrem Besitzer versorgt wurden.
+++ 11.47 Uhr: Ehemaliger Nürnberger Faschingsprinz wegen Drogenhandels angeklagt +++
In der Drogenaffäre um den ehemaligen Nürnberger Faschingsprinzen Oliver I. hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Anklage erhoben. Dem 37-Jährigen sowie zwei Mittätern werde unter anderem bandenmäßiger unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen, teilte Oberstaatsanwältin Anita Traud mit. Die Männer seien im Wesentlichen geständig. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen jeweils zwischen 5 und 15 Jahren. Prinz Oliver I. war am 13. Januar, wenige Tage nach seiner Inthronisation, festgenommen worden.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Männer zwischen April 2016 und Januar 2017 in fünf Fällen Kokain in Mengen von 200 bis 500 Gramm von Spanien nach Deutschland brachten, um es hier weiterzuverkaufen. Oliver I. soll als Fahrer fungiert und die Lagerung der Drogen übernommen haben. Die zwei Mittäter seien für den Weiterverkauf zuständig gewesen. Anklage wurde auch gegen die Ehefrau des 37-Jährigen wegen Beihilfe erhoben. Sie soll in einem Fall für ihren Mann ein Hotelzimmer in Spanien gebucht haben, als dieser wieder Rauschgift besorgte, und von dem Drogenkauf gewusst haben. Die Frau bestreitet das jedoch.
+++ 11.23 Uhr: Türkei nimmt hungerstreikende Akademiker in U-Haft +++
Nach 77 Tagen im Hungerstreik ist gegen zwei Akademiker in der türkischen Hauptstadt Ankara Untersuchungshaft verhängt worden. Der Universitätsdozentin Nuriye Gülmen und dem Grundschullehrer Semih Özakca werde vorgeworfen, "Mitglieder einer bewaffneten Terrororganisation" zu sein, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Sie gehören zu mehr als 100.000 Staatsbediensteten, die nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 per Notstandsdekret entlassen wurden. Um dagegen zu protestieren, waren Gülmen und Özakca am 9. März in den Hungerstreik getreten und nahmen nur Wasser, Zucker, Salz und Vitamin B zu sich.
Die Polizei hatte sie am vergangenen Sonntag festgenommen und ihre Wohnungen durchsucht. Die Zeitung "Cumhuriyet" hatte unter Berufung auf den Anwalt Selcuk Kozagacli berichtet, Grund für die Festnahme sei gewesen, dass die Aktion zu einem "Todesfasten" werden und Demonstrationen ähnlich der regierunskritischen Gezi-Proteste im Jahr 2013 auslösen könnte. Kozagacli hatte anlässlich der Festnahme gesagt, seine Mandanten hätten angekündigt, ein Todesfasten zu beginnen - also auch auf Wasser und Zucker zu verzichten -, sollten sie nicht bald freigelassen werden.
+++ 11.07 Uhr: Bundestagsabgeordnete sagen Türkei-Reise nach Druck aus Ankara ab +++
Eine Delegation von Bundestagsabgeordneten hat eine Türkei-Reise abgesagt. Die Absage war nach den Worten von Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth durch extremen Druck aus Ankara unausweichlich geworden. Von "höchster Stelle" sei den Abgeordneten vermittelt worden, dass der Besuch "nicht opportun" sei, sagte Roth. Offizielle Gespräche wären ebenso unmöglich gewesen wie ein Besuch des Parlaments. Auch eine Sicherheitsbegleitung hätte es nicht gegeben.
Dies sei eine "neue Eskalationsstufe" in der Krise der deutsch-türkischen Beziehungen und eine "politische Provokation" des Bundestages, so die Grünen-Politikerin. "De fakto kommt dies einer Absage an den politischen Dialog gleich." Die Bundesregieurng müsse nun gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan klare Worte finden. Eigentlich wollte die Delegation von Donnerstag bis Sonntag nach Ankara, Diyarbakir und Istanbul reisen. Ein Besuch des Luftwaffenstützpunkts Incirlik war nicht geplant.
+++ 10.24 Uhr: Kabinett beschließt Verlängerung von Bundeswehreinsatz im Mittelmeer +++
Das Kabinett hat eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im Rahmen der EU-Mission "Sophia" im Mittelmeer beschlossen. Neben dem Kampf gegen Schleuser und Waffenschmuggler vor der libyschen Küste bilden deutsche Soldaten auch die libysche Küstenwache aus. An der Mission sollen sich nach dem Beschluss auch in den nächsten zwölf Monaten bis zu 950 Bundeswehr-Soldaten beteiligen können - derzeit sind rund 90 im Einsatz. Die deutsche Marine ist mit dem Tender "Rhein" an "Sophia" beteiligt. Der Bundestag muss der Verlängerung zustimmen, was aber als sicher gilt.
+++ 9.57 Uhr: Toter nach Brand in Mehrfamilienhaus in Ulm gefunden +++
Nach einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Ulm haben Einsatzkräfte einen Mann tot aufgefunden. Er wies Verletzungen auf, deren Herkunft unklar waren, wie die Polizei mitteilte. Auch die Identität des Manns war zunächst nicht bekannt. Die Kriminalpolizei untersucht nun die genauen Umstände seines Tods.
Die Feuerwehr war am Dienstagabend alarmiert worden, weil aus einer Wohnung Rauch und Flammen drangen. Die übrigen Bewohner des Hauses retteten sich rechtzeitig ins Freie. Die Einsatzkräfte hatten das Feuer schnell unter Kontrolle, fanden in der Wohnung aber den leblosen Mann. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.
+++ 9.52 Uhr: Belgischer Reaktor Doel 3 abgestellt +++
Der belgische Reaktor Doel 3 ist am späten Dienstagabend abgestellt worden. Grund ist ein Vorfall im nicht-nuklearen Teil der Anlage, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga jetzt berichtete. Der Reaktor soll nach Angaben des Betreibers Engie Electrabel voraussichtlich in der Nacht auf den Donnerstag wieder ans Netz gehen.
Die Anlage Doel liegt bei Antwerpen und etwa 140 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. In Deutschland gibt es Sorgen um die Sicherheit. Die Bundesregierung fordert wegen Tausender Risse in den Reaktorblöcken eine Betriebspause unter anderem für den Meiler Doel 3.
+++ 9.43 Uhr: Regionalzug rammt Auto +++
Ein Auto ist in Hessen mit einem Regionalzug zusammengestoßen. Bei dem Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang in Brechen bei Limburg wurde der Fahrer des Pkw schwer verletzt, wie die Polizei in Wiesbaden mitteilte. Der Mann war mit dem Wagen auf einem Wirtschaftsweg unterwegs, der die Gleise quert. Der 68-Jährige wurde laut Polizei aus dem Auto geschleudert. Ein Rettungshubschrauber flog den Verletzten in eine Klinik.
Der Zug - ein Regionalexpress - war mit rund 300 Fahrgästen auf dem Weg von Limburg nach Frankfurt. Der Lokführer erlitt einen Schock, Passagiere wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Die Bahnstrecke wurde in beide Richtungen gesperrt. Unklar war laut Bundespolizei noch die Unfallursache. An dem Bahnübergang gebe es rote Lichtzeichen. Eine technische Überprüfung laufe. Die Fahrgäste mussten zunächst im Zug ausharren, bis ein Ersatzzug bereitgestellt wurde.
+++ 9.03 Uhr: Uber muss Millionen an Fahrer in New York nachzahlen +++
Uber hat zweieinhalb Jahre lang den Anteil seiner New Yorker Fahrer am Fahrpreis falsch berechnet und muss jetzt Millionen nachzahlen. Der Fahrdienstvermittler holte sich seinen Anteil von rund 25 Prozent nicht wie vereinbart nach Abzug aller Steuern, sondern vom Bruttoerlös, wie das Unternehmen einräumte. Pro Fahrer werden im Schnitt 900 Dollar fällig, erklärte die für Nordamerika zuständige Managerin dem "Wall Street Journal" und dem Finanzdienst Bloomberg.
Uber nennt zwar keinen Gesamtbetrag. Aber da eine Vereinigung unabhängiger Fahrer davon ausgeht, dass in New York rund 50.000 Menschen für Uber Fahrgäste befördern, könnte die Rechnung 45 Millionen Dollar erreichen. Einen ähnlichen Fehler räumte Uber kürzlich auch in Philadelphia ein und musste mehrere Millionen Dollar nachzahlen. Das Problem wurde dem Unternehmen zufolge beim Erstellen einer detaillierteren Abrechnung für Fahrer entdeckt.
+++ 8.58 Uhr: James Bond trauert um Roger Moore +++
007-Darsteller Daniel Craig (49) hat seinen verstorbenen Vorgänger Roger Moore (89) als besten aller Bonds gewürdigt. "Keiner macht es besser - in Liebe, Daniel", twitterte der offizielle James-Bond-Account, darunter ein Bild von Moore und Craig. "Wir sind untröstlich über die Nachricht von Sir Roger Moores Tod. Wir werden ihn enorm vermissen", hatte es zuvor in einem Tweet auf der Seite geheißen. "Unsere Liebe und Gedanken sind bei seiner Familie."
Moore war gestern nach kurzem Kampf gegen eine Krebserkrankung gestorben. Er verkörperte die Bond-Figur nach Vorlage der Agentenromane von Ian Fleming in sieben Filmen von 1973 bis 1985 - länger als seine Vorgänger und Nachfolger.
+++ 8.51 Uhr: Explosives Objekt am Amtsgericht Arnstadt - Verdächtiger gefasst +++
Vier Tage nach dem Fund eines explosiven Objekts am Amtsgericht Arnstadt in Thüringen ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Bei dem 27-Jährigen wurden weitere sprengstoffverdächtige Gegenstände vermutet. Ob welche gefunden wurden, konnte eine Polizeisprecherin noch nicht sagen. Am vergangenen Freitag waren das Amtsgericht und drei umliegende Gebäude evakuiert worden. Das explosive Objekt wurde im Bereich eines Seiteneingangs gefunden. Um was es sich handelte, teilte die Polizei nicht mit.
+++ 8.40 Uhr: Lienen hört als Trainer beim FC St. Pauli auf +++
Chefcoach Ewald Lienen wechselt beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli auf den Posten des technischen Direktors. Nachfolger des 63-Jährigen werde sein bisheriger Co-Trainer Olaf Janßen, teilte Clubchef Oke Göttlich mit. "Dass Ewald Lienen die Größe besitzt, auf dem Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte seinen Nachfolger mit auszuwählen und das Zepter zu übergeben, ist eine besondere Geschichte im Fußballgeschäft", erklärte Göttlich. Lienens Vertrag sei vorzeitig um zweieinhalb Jahre bis zum 31. Dezember 2020 verlängert worden, Janßens Kontrakt laufe bis Juni 2019. Wer neuer Sportdirektor wird, ist noch offen.
+++ 8.18 Uhr: 14-Jähriger in Thailand wegen Majestätsbeleidigung in Haft +++
Die drakonischen Gesetze gegen Majestätsbeleidigung in Thailand haben zur Inhaftierung eines 14-Jährigen geführt: Abhisit Chailee werde in einem berüchtigten Armeegefängnis in Bangkok ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten, weil er gemeinsam mit anderen ein Bild des verstorbenen Königs Bhumibol verbrannt haben soll, teilte Human Rights Watch in Bangkok mit. Mit ihm seien zwei 19-Jährige und ein 20-Jähriger inhaftiert worden. Ihnen werde der Zugang zu Anwälten verwehrt.
Die Menschenrechtsgruppierung zeigte sich "alarmiert" über die zunehmende Anwendung der drastischen Gesetze zur Majestätsbeleidigung. Wer in Thailand die Monarchie kritisiert, kann dafür bis zu 15 Jahre ins Gefängnis kommen. Seit der Machtübernahme einer pro-monarchistischen Junta 2014 registrieren Menschenrechtler eine steigende Zahl solcher Fälle, seit dem Amtsantritt des neuen Königs Vajiralongkorn hat sich die Strafverfolgung offenbar weiter intensiviert. Bereits das Weiterverbreiten kritischer Kommentare über soziale Netzwerke wie Facebook kann zur Inhaftierung führen.
+++ 8.04 Uhr: Starke Konjunktur stützt Konsumklima +++
Die anhaltend starke Wirtschaft und ein robuster Arbeitsmarkt in Deutschland haben bei Verbrauchern im Mai für gute Stimmung gesorgt. Die Erwartungen an die Konjunktur und ans eigene Einkommen seien weiterhin hoch, heißt es in der monatlichen Konsumklimastudie des Marktforschungsinstituts GfK. Zwar war die Anschaffungsneigung leicht rückläufig, blieb aber auf hohem Niveau. Für Juni rechnen die Nürnberger Marktforscher mit einem anhaltenden Aufwärtstrend: Nach 10,2 Punkten im Mai dürfte der Konsumklimaindex im kommenden Monat um 0,2 auf 10,4 Zähler zulegen. Für Verbraucher sei vor allem die Situation auf dem Arbeitsmarkt entscheidend, wenn es darum gehe, ob man mehr oder weniger konsumiere, so die GfK. Die Angst vor Arbeitslosigkeit sei derzeit sehr gering.
Die Konsumklimastudie basiert auf monatlichen Interviews mit rund 2000 Verbrauchern.
+++ 7.24 Uhr: Neues Drama am Mount Everrest fordert vier Todesopfer +++
Am Mount Everest sind unterhalb des Gipfels auf 7950 Metern Höhe die Leichen von vier Bergsteigern entdeckt worden. Die Toten wurden im sogenannten Lager 4 von Rettungskräften gefunden, die eigentlich nach einem anderen verunglückten Kletterer gesucht hatten. Nach Angaben der nepalesischen Tourismusbehörde handelt es sich um zwei Ausländer und zwei einheimische Führer. Die Nationalität der beiden Ausländer sind noch nicht bekannt. Unklar ist auch noch, unter welchen Umständen die vier Männer starben.
Das Camp 4 ist das höchstgelegene Lager, das von Kletterern auf dem Weg zum Gipfel in 8848 Meter Höhe genutzt wird. Es liegt bereits in der Todeszone, wo auch die besten Bergsteiger praktisch nach jedem Schritt anhalten und atmen müssen. Eigentlich hatten die Rettungskräfte die Leiche eines Mannes aus der Slowakei gesucht, der am Wochenende ums Leben gekommen war. Insgesamt gab es in der diesjährigen Klettersaison am Everest nun schon mindestens neun Tote.
+++ 7.11 Uhr: Moody's stuft Chinas Kreditwürdigkeit herab +++
Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit von China herabgesetzt. Als Grund gab Moody's die Sorgen wegen der hohen Verschuldung trotz langsamer werdenden Wachstums an. Die Bewertung wurde daher von A1 auf Aa3 verringert, die Aussichten sind nun laut der Ratingagentur aber "stabil" statt "negativ".
Die Herabstufung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Führung in Peking Anstrengungen unternimmt, um die unregulierte und riskante Verschuldung zu stoppen. Analysten sind aber skeptisch, ob Peking dazu wirklich bereit ist. Nach der Herabstufung durch Moody's gingen die Börsenwerte in Shanghai und Hongkong zurück.
+++ 6.29 Uhr: Ex-Radprofi Lance Armstrong hat sich verlobt +++
Ex-Radprofi Lance Armstrong hat sich mit seiner langjährigen Freundin Anna Hansen verlobt. "Sie hat "Ja" gesagt" schrieb der 45-Jährige unter ein Bild der beiden auf Instagram, auf dem sie einen Verlobungsring trägt. Hansen und Armstrong haben zwei gemeinsame Kinder, drei weitere Kinder hat Armstrong mit seiner Ex-Frau Kristin Richard. Der Texaner galt als erfolgreichster Radprofi der Geschichte, bevor ihm seine sieben Siege bei der Tour de France zwischen 1999 und 2005 wegen Dopings aberkannt wurden. In Folge der Vorwürfe, wegen denen Armstrong noch immer vor Gericht steht, wurde er auf Lebenszeit für den Radsport gesperrt.
+++ 5.12 Uhr: Tom Cruise plant Top Gun 2 +++
Hollywoodsuperstar Tom Cruise plant eine Fortsetzung des legendären Actionfilms Top Gun. "Ich werde das wahrscheinlich im nächsten Jahr drehen", sagte Cruise in Australien dem Fernsehsender Channel Seven. "Es passiert, es passiert auf jeden Fall." Gerüchte um eine Fortsetzung von Top Gun gibt es schon seit Jahren.
Der ursprüngliche Top Gun Film, durch den Cruise 1986 bekannt wurde, hatte keineswegs einhellig zustimmende Kritiken bekommen, war aber finanziell ein Riesenerfolg. Cruise spielte in dem Film den US-Kampfpiloten Pete "Maverick" Mitchell.
+++ 4.48 Uhr: Berühmter Highway 1 in Kalifornien nach gewaltigem Erdrutsch gesperrt +++
Ein riesiger Erdrutsch hat einen Teil des berühmten Highway 1 an der Küste von Kalifornien verschüttet. Wie die Verkehrsbehörden mitteilten, kamen Steine und Erde am vergangenen Samstag in einer abgelegenen und weitgehend unbewohnten Gegend herab, die unter dem Namen Mud Creek bekannt ist. Fast ein halber Kilometer der Straße sei verschüttet worden, sagte ein Behördensprecher und fügte hinzu: "Es geht um eine Straßensperrung von mehreren Monaten." Eine Million Tonne Erde waren einen Berg herabgerutscht. "Das ist ein großer, großer Vorfall", so der Sprecher. "So etwas haben wir noch nicht erlebt. Wir haben viel Arbeit vor uns."
In Kalifornien gab es in diesem Winter eine Reihe von Erdrutschen, Überflutungen und Straßensperrungen entlang der malerischen Küstenstraße. Im März musste bereits ein Teil in der Nähe von Big Sur gesperrt werden - eine wirtschaftliche Katastrophe für die Region, die stark vom Tourismus abhängig ist.
+++ 4.19 Uhr: Hamilton erwartet mit neuen Autos "Leitplankenküsse" in Monaco +++
Vorjahressieger Lewis Hamilton erwartet beim Formel-1-Stadtrennen in Monaco wegen der in diesem Jahr schwereren und breiteren Autos eine noch härtere Prüfung für die Piloten. "Das wird eine echte Bewährungsprobe für deine Auffassungsgabe, wo sich das Auto befindet. Ich bin mir sicher, dass es einige Leitplankenküsse geben wird", sagte der britische Mercedesfahrer vor dem sechsten Grand Prix der Saison, der morgen mit den ersten Trainingsrunden beginnt.
Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda fürchtet durch die Bauweise des neuen Silberpfeils sogar einen Nachteil für den WM-Zweiten Hamilton. "Im Moment hat Ferrari dort sicher leichte Vorteile, weil wir mit dem längsten Radstand durch die engen Kurven so unsere Probleme bekommen werden", sagte Lauda der Schweizer Zeitung "Blick". Der winklige Kurs von Monte Carlo könnte demnach mehr als jede andere Strecke die Schwächen des neuen Mercedes aufzeigen, der eher für lange und schnelle Kurven gebaut ist.
+++ 4.04 Uhr: Schmuggel von exotischen Tieren vom Amazonas soll eingedämmt werden +++
Mit deutscher Hilfe soll der illegale Schmuggel von Leguanen, Papageien oder seltenen Fröschen aus dem Amazonasgebiet unterbunden werden. "Bei der Ausfuhr werden bedrohte Tiere und Pflanzen häufig als andere Arten deklariert", betont der Leiter des Regionalprogramms Amazonas der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Horst Steigler. Mit einem von der GIZ mit aufgebautem, einheitlichen elektronischen Genehmigungssystem soll der Schmuggel aus Amazonasstaaten deutlich erschwert werden. Bisher werden häufig Papiere und Unterschriften gefälscht, um Tiere durch den Zoll zu bekommen. Die Umstellung auf die digitale Erfassung wird mit rund zehn Millionen Euro von der deutschen KfW-Bank unterstützt.
In Europa werden jedes Jahr Zehntausende illegal eingeführte Tiere und Pflanzen unter anderem an Flughäfen beschlagnahmt. Der weltweite Umsatz wird von Umweltorganisationen auf mindestens sieben Milliarden Dollar im Jahr geschätzt. In einem GIZ-Bericht wird betont, dass in Online-Tierbörsen ein Brillenkaiman oder ein kleiner bis mittlerer Grüner Leguan für jeweils 300 Euro gekauft werden kann, ein Pfeilgiftfrosch aus Kolumbien ist für rund 70 Euro erhältlich.
+++ 2.57 Uhr: Großbrand in Kunststofffabrik im Münsterland +++
In einer Textil- und Kunststofffabrik in Rheine im Münsterland ist in der Nacht ein Großbrand ausgebrochen. "Hier brennt eine rund 2000 Quadratmeter große Produktionshalle", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am frühen Morgen. Die Rettungskräfte kämpfen mit etwa 120 Mann gegen die Flammen. "Der Einsatz wird noch eine Weile dauern", so der Sprecher. Zum Sachschaden und zur Brandursache können Polizei und Feuerwehr noch keine Angaben machen. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand.
+++ 2.41 Uhr: Hacker-Angriff bringt Führung von Katar in die Bredouille +++
Ein mutmaßlicher Hackerangriff gegen die staatliche Nachrichtenagentur von Katar hat die Führung des Landes schwer in die Bredouille gebracht. "Eine falsche Erklärung, die Ihrer Hoheit zugeschrieben wurde, wurde veröffentlicht", erklärte die Regierung mit Blick auf den Emir des Landes, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani. Es werde gegen Unbekannt ermittelt.
In der angeblichen Erklärung des Scheichs ging es um hochsensible politische Themen in Bezug auf andere Länder der Region, darunter der Iran und Israel, sowie um die Beziehungen von Katar zu US-Präsident Donald Trump. Über die "falsche" Erklärung wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten von Sendern berichtet, nachdem die angeblichen Aussagen des Emirs einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien der Golfregion ausgelöst hatten - bis das Dementi aus Katar kam.
+++ 1.36 Uhr: Außenminister Gabriel zu Antrittsbesuch in Peking eingetroffen +++
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel ist am Morgen zu seinem Antrittsbesuch in China eingetroffen, bei dem er sich für eine weitere Vertiefung der Beziehungen zum bevölkerungsreichsten Land der Welt einsetzen will. Dazu soll ein neues Dialogforum ins Leben gerufen werden, in dem sich Vertreter von Politik, Kultur, Sport, Bildung und Medien austauschen können. Gabriel will sich mit Ministerpräsident Li Keqiang und Außenminister Wang Yi treffen. Im Mittelpunkt der politischen Gespräche dürfte die Bedrohung durch Nordkorea stehen. Die kommunistische Führung des Nachbarlandes Chinas hatte zuletzt mehrere Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern getestet.
Wenige Wochen vor dem G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Hamburg im Juli dürfte es auch um Freihandel und Klimaschutz gehen. China ist die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und der größte Produzent von Treibhausgasen.
+++ 1.30 Uhr: Ex-Samenbank-Chef soll mindestens 19 Kinder haben +++
Der frühere Direktor einer Samenbank in den Niederlanden ist vermutlich der Vater von mindestens 19 Kindern, die nach einer In-Vitro-Fertilisation geboren wurden. Das habe ein DNA-Vergleich des offiziellen Kindes des Anfang April verstorbenen Arztes mit der DNA der durch künstliche Befruchtung gezeugten Kindern ergeben, teilte das Institut FIOM mit, das den Fall untersucht. Insgesamt 23 Niederländer hatten einen DNA-Abgleich mit dem Direktor der Samenbank gefordert. Eltern und Kinder warfen ihm vor, sein eigenes Sperma für die In-Vitro-Fertilisation verwendet zu haben statt des in der Samenbank ausgewählten Spermas eines Spenders. Nach Angaben eines Anwalts der Familien soll der Arzt behauptet haben, er sei der Vater von 60 nach In-Vitro-Fertilisation geborenen Kindern. Einen DNA-Test lehnte er aber stets ab. Seine Klinik wurde 2009 wegen Unregelmäßigkeiten geschlossen.
Bei der In-Vitro-Fertilisation wird in einem Reagenzglas eine Eizelle durch eine Samenzelle befruchtet. Der so gebildete Embryo wird dann in den Mutterleib eingepflanzt.
+++ 0.10 Uhr: Duterte bittet Putin um Waffen +++
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat Russland um moderne Waffen zum Kampf gegen islamistische Rebellen gebeten. Sein Land sei nicht für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gerüstet, sagte Duterte bei einem kurzen Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Moskau im Kreml. Das meldeten russische Agenturen. Die Präsidenten zogen damit ihr eigentlich für Morgen geplantes Treffen vor.
Wegen eines Angriffs des IS hatte Duterte gestern das Kriegsrecht über die südliche Provinz Mindanao verhängt. Er verkürzte seinen Besuch in Russland und wollte noch in der Nacht zurück auf die Philippinen fliegen, ließ aber seine Delegation in Moskau. Die vorbereiteten Dokumente zum Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit sollen heute von der Delegation unterzeichnet werden, sagte Putin.