Die Meldungen im Kurz-Überblick:
- Netanjahu scheitert mit Regierungsbildung und gibt Mandat zurück (19.21 Uhr)
- Angeklagter im Stutthof-Prozess: "Ich habe viele Leichen gesehen" (17.14 Uhr)
- Bali: Drogenschmugglern droht Todesstrafe (12.51 Uhr)
- Reederei erteilt Frau lebenslanges Kreuzfahrtverbot (9.57 Uhr)
Die News von heute im stern-Ticker:
+++ 19.21 Uhr: Netanjahu scheitert mit Regierungsbildung und gibt Mandat zurück +++
Israels rechtskonservativer Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist nach der Parlamentswahl Ende September mit der Regierungsbildung gescheitert. Er gab ein entsprechendes Mandat an Präsident Reuven Rivlin zurück.
+++ 18.39 Uhr: Kramp-Karrenbauer fordert internationale Sicherheitszone in Syrien +++
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat eine international kontrollierte Sicherheitszone im syrischen Grenzgebiet zur Türkei gefordert. Einen entsprechenden Vorschlag habe sie mit Kanzlerin Angela Merkel abgestimmt und westlichen Verbündeten unterbreitet, sagte die CDU-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
+++ 17.55 Uhr: Türke für Mord an seiner Ex-Frau zu lebenslanger Haft verurteilt +++
Ein türkisches Gericht hat einen 43-jährigen Mann wegen der Ermordung seiner 38-jährigen Ex-Frau zu lebenslanger Haft verurteilt. Die im August begangene Bluttat löste in Istanbul Erschütterung und Proteste aus. Der Mann hatte seine Ex-Frau vor den Augen der zehnjährigen Tochter umgebracht. Eine Video-Aufzeichnung zeigte, wie die blutüberströmte Frau ihrer Tochter zurief: "Ich will nicht sterben!"
+++ 17.14 Uhr: Angeklagter im Stutthof-Prozess: "Ich habe viele Leichen gesehen" +++
Im Hamburger Prozess gegen einen früheren SS-Wachmann hat der Angeklagte sein Mitgefühl für die Gefangenen in den Konzentrationslagern bekundet. Es sei ihm ein großes Bedürfnis zu sagen, wie leid es ihm tue, was diesen Menschen angetan worden ist. Sein Einsatzort Stutthof bei Danzig sei 1944/45 ein "Ort des Grauens" gewesen."Ich habe viele Leichen gesehen", sagte er zu Beginn seiner Befragung durch die Vorsitzende Richterin Anne Meier-Göring. "Die Bilder des Elends und des Grauens haben mich mein ganzes Leben verfolgt."
Der 93-Jährige ist der Beihilfe zum Mord in 5230 Fällen angeklagt. Er soll als Wachmann zwischen dem 9. August 1944 und dem 26. April 1945 "die heimtückische und grausame Tötung insbesondere jüdischer Häftlinge unterstützt" haben. Zu seinen Aufgaben habe es gehört, die Flucht, Revolte und Befreiung von Häftlingen zu verhindern. Er habe teilweise bis ins Detail Kenntnis von den Erschießungen gehabt. Wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten zur Tatzeit findet der Prozess vor einer Jugendstrafkammer am Landgericht statt.
+++ 17.03 Uhr: Bankrott-Ermittlungen gegen Middelhoff eingestellt +++
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat ihr Ermittlungsverfahren gegen den früheren Top-Manager Thomas Middelhoff wegen des Verdachts des Bankrotts eingestellt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, es gebe keinen hinreichenden Tatverdacht gegen Middelhoff. Konkret ging es um den Verdacht, der Ex-Manager habe vor seiner Privatinsolvenz Millionensummen verschoben und so den Gläubigern entzogen.
Middelhoff selbst hatte die Vorwürfe von Anfang an zurückgewiesen. Bei Bekanntwerden der Vorwürfe im Sommer 2018 sagte er der Deutschen Presse-Agentur: "Ich habe keine Millionen zur Seite geschafft. Ich bin heute völlig vermögenslos. Richtig ist: Ich habe versucht Asset Protection, also Vermögensschutz, zu betreiben - innerhalb der rechtlichen Grenzen. Das hat aber zu nichts geführt. Alles ist weg."
+++ 16.58 Uhr: US-Zöllner finden 311 Kilogramm Kokain in Tanklaster +++
Der Zoll in Puerto Rico hat 311 Kilogramm Kokain gefunden, die im Anhänger eines Tanklaster versteckt waren. Die Drogen haben einen geschätzten Verkaufswert von rund 3,5 Millionen US-Dollar (etwa 3,1 Millionen Euro), wie die amerikanische Zoll- und Grenzpolizei (CBP) erklärte. Der Tanklaster war demnach aus der Dominikanischen Republik kommend im Hafen von San Juan eingetroffen. Bei einer genaueren Überprüfung der Ladung fanden Zöllner demnach 122 Objekte in Form von Ziegelsteinen. Tests hätten ergeben, dass es sich um Kokain handle, hieß es weiter. Die Karibikinsel Puerto Rico ist ein Außengebiet der USA.
+++ 16.06 Uhr: Brand in Sonderzug aus Freiburg: Defekt als Ursache vermutet +++
Ein technischer Defekt könnte aus Sicht der Ermittler Ursache für das Feuer in einem mit Hunderten Fußballfans besetzten Sonderzug in Berlin gewesen sein. Das teilten Generalstaatsanwaltschaft Berlin und die Berliner Bundespolizei am Nachmittag mit. "Nach ersten Erkenntnissen könnte ein technischer Defekt den Brand verursacht haben", hieß es in der Mitteilung. Die Bundespolizei äußerte die gleiche Vermutung, es werde aber weiterhin in alle Richtungen ermittelt. Nach dem Brand am Samstagabend hatte es auch Spekulationen über Pyrotechnik als Ursache der Flammen gegeben.
Das Feuer war am Samstagabend in dem Zug mit insgesamt 700 Fans des SC Freiburg an Bord ausgebrochen, der dann beim Berliner S-Bahnhof Bellevue zum Stehen kam. Vier Menschen erlitten den Angaben nach eine leichte Rauchvergiftung.
+++ 15.42 Uhr: Thailands König entzieht bisheriger Geliebter alle Titel +++
Thailands König Maha Vajiralongkorn (67) hat seiner bisherigen offiziellen Geliebten alle königlichen und militärischen Titel entzogen. Die 34-jährige Sineenat Wongvajirapakdi – praktisch die Zweitfrau neben Königin Suthida (41) – darf sich damit auch nicht mehr Königlich-Adelige Gemahlin nennen. Begründet wurde die Degradierung vom Palast damit, dass die ehemalige Krankenschwester gegen den Willen des Königs verstoßen habe und illoyal gegenüber der Monarchie gewesen sei.
+++ 14.49 Uhr: Thüringer Flüchtlingsunterkunft mit Schreckschusswaffe beschossen +++
Unbekannte haben in Thüringen aus einem Auto heraus eine Flüchtlingsunterkunft mit einer Schreckschusswaffe beschossen und dabei rassistische Parolen gerufen. Verletzt wurde dabei niemand, wie die Polizei mitteilte. Mitarbeiter des Wachschutzes der Unterkunft in Obermehler hatten demnach in der Nacht von Samstag zu Sonntag den älteren, grauen Pkw beobachtet, der sehr langsam vorbeifuhr, und die Polizei gerufen. Ein Suchhund fand in der Nähe des Haupttors mehrere Patronenhülsen. Eine Fahndung nach dem Auto blieb zunächst ohne Erfolg.
+++ 14.35 Uhr: USA: Halten weiter an Afghanistaneinsatz fest +++
Die USA wollen weiterhin an ihrem Militäreinsatz in Afghanistan festhalten. Das sagte der US-Verteidigungsminister Mark T. Esper bei einer Pressekonferenz in Kabul. Washington bleibe seiner Mission verpflichtet, dass Afghanistan kein sicherer Hafen für Terroristen werde, sagte Esper.
+++ 14.13 Uhr: Bangladesch will 100.000 Rohingya auf Insel ansiedeln +++
Bangladesch will ab dem kommenden Monat 100.000 Rohingya-Flüchtlinge auf einer Insel unterbringen, die Menschenrechtsorganisationen als überschwemmungsgefährdet ansehen. Der Chef von Bangladeschs Flüchtlingsbehörde, Mahbub Aalm Talukder, sagte der Deutschen Presse-Agentur, viele Angehörige der muslimischen Minderheit hätten bereits zugestimmt, ihre überfüllten Lager mit rund einer Million Bewohnern auf dem Festland Bangladeschs zu verlassen und umzuziehen. Mehr könnten sich noch freiwillig melden. Sie würden spätestens ab der zweiten Novemberwoche umgesiedelt. Die Insel Bhasan Char befindet sich rund eine Bootsstunde von der Küste entfernt.
+++ 14.02 Uhr: China: Zoll stellt 806 Krokodile sicher +++
Der chinesische Zoll hat 806 geschmuggelte Siam-Krokodile beschlagnahmt. Die Behörden in der Autonomen Region Guangxi in Südwestchina hätten zudem 16 Schmuggler festgenommen, darunter 14 Vietnamesen, berichtete am Montag die Nachrichtenagentur China News Service. Die in Südostasien beheimateten Siam-Krokodile stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.
In China sollte das wertvolle Krokodilleder der seltenen Tiere verarbeitet und das Fleisch gegessen werden, wie der China News Service weiter berichtete. Die Krokodile seien in 158 Holzkisten mit jeweils drei bis zehn Tieren über den Beilun-Fluss transportiert worden. Die Zollbehörden hätten bei der Übergabe in Naliang nahe der Stadt Fangchenggang zugeschlagen. Ziel der Schmuggelware war die reiche Südprovinz Guangdong. Die geretteten Tiere wurden in die Obhut eines Wildtierschutz-Zentrums in Guangxi übergebe, wie weiter berichtet wurde.
+++ 13.57 Uhr: USA: Tornado verwüstet Dallas +++
Ein Unwettertief hat im Süden der USA erhebliche Zerstörung hinterlassen. Im texanischen Dallas wütete am Sonntagabend (Ortszeit) ein Tornado, wie die Stadt bestätigte. Der Wirbelsturm beschädigte laut US-Medien viele Wohnhäuser und Geschäfte im Norden der Metropole.
Im Netz veröffentlichte Aufnahmen aus Dallas zeigten den gewaltigen herabgesenkten Tornado-Trichter, der sich eine Schneise durch Stadtgebiete bahnte und erhebliche Schäden anrichtete. US-Medien berichteten unter Berufung auf Einsatzkräfte von mehreren Verletzten. Schwerverletzt oder getötet wurde ersten Erkenntnissen zufolge niemand.
+++ 13.47 Uhr: Slovakei: Vier Angeklagte wegen Mord an Journalist Jan Kuciak +++
20 Monate nach dem Mord an dem Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten hat die slowakische Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier Tatverdächtige erhoben. Dabei handele es sich um einen Unternehmer als mutmaßlichen Auftraggeber sowie drei weitere Personen, denen vorgeworfen werde, den Mord organisiert und ausgeführt zu haben, sagte eine Sprecherin der Behörde der Nachrichtenagentur TASR. Darüber hinaus empfahl die Staatsanwaltschaft mit einem geständigen mutmaßlichen Mittäter eine gesonderte Einigung, der jedoch das Gericht zustimmen muss.
+++ 13.39 Uhr: Bangladesch: Abgeordnete soll Doppelgängerinnen zu Uni-Prüfungen geschickt haben +++
Eine Abgeordnete aus Bangladesch ist von der Universität geflogen, weil sie Doppelgängerinnen zu Prüfungen geschickt haben soll. Tamanna Nusrat, die für die regierende Awami League im Parlament sitzt und an der Bangladesh Open University studiert hat, wird vorgeworfen, acht Doppelgängerinnen zu mindestens 13 Tests geschickt zu haben, wie die Universität am Montag mitteilte. Sie soll die Frauen dafür bezahlt haben.
Das Täuschungsmanöver war aufgeflogen, weil der Fernsehsender Nagorik TV in einem Prüfungsraum eine der Frauen angesprochen hatte. Das Video verbreitete sich massenhaft im Internet.
Nusrat, die im vergangenen Jahr ins Parlament gewählt wurde, muss die Hochschule nun ohne Abschluss verlassen. "Wir haben sie ausgeschlossen, weil sie eine Straftat begangen hat", sagte der Rektor der Universität, M.A. Mannan. Nusrats Immatrikulation sei widerrufen worden. Sie könne sich nie wieder an der Universität einschreiben.
+++ 13.22 Uhr: Rauch im Cockpit: Belgischer Flieger muss in München notlanden +++
Wegen Rauchentwicklung im Cockpit ist ein belgischer Ferienflieger in München notgelandet. Niemand sei verletzt worden, es sei eine reine Sicherheitslandung gewesen, sagte ein Sprecher des Flughafens München. Die Maschine des Anbieters Tui Fly Belgien mit insgesamt 183 Passagieren war auf dem Weg von Brüssel nach Scharm el Scheich, als sie gegen 8.06 Uhr in München landete. Die Feuerwehr hielt sich bereit, musste aber nicht eingreifen.
Im Cockpit sei ein kleiner Ventilator ausgefallen, der für die Kühlung der Instrumente gewesen sei, teilte der Flughafensprecher mit. Aus Sicherheitsgründen sei es gut und richtig gewesen, dass die Piloten das Flugzeug in München gelandet hätten. Die Passagiere warteten zunächst auf eine Ersatzmaschine, um in den "wohlverdienten Urlaub" zu fliegen.
+++ 13.21 Uhr: Kanada: Wahl hat begonnen +++
Im flächenmäßig zweitgrößten Land der Welt, Kanada, hat die Parlamentswahl begonnen. Am Morgen öffneten die ersten Wahllokale in Neufundland, wie der öffentliche TV-Sender CBC berichtete. 27 Millionen Kanadier dürfen über neue Abgeordnete abstimmen; es deutet alles auf ein enges Rennen zwischen den Liberalen von Ministerpräsident Justin Trudeau und den Konservativen mit ihrem Spitzenkandidaten Andrew Scheer hin.
Umfragen sahen die beiden großen Parteien bis zuletzt mit jeweils 30 bis 34 Prozent in etwa gleichauf. Für eine absolute Mehrheit von 170 Sitzen im Parlament in der Hauptstadt Ottawa würde es damit eher nicht reichen. Die Abgeordneten werden per Direktwahl nach dem Mehrheitsprinzip gewählt.
+++ 13.06 Uhr: Malta: Ausschreitungen in Migrantenlager +++
In einem Migrantenlager auf Malta ist es zu Ausschreitungen gekommen. Dabei sei ein Polizist verletzt worden, zudem seien mehrere Autos und Gebäudeteile zerstört worden, erklärte die Polizei lokalen Medien zufolge. 30 Migranten wurden bei den Ausschreitungen festgenommen, die mehrere Stunden bis in den frühen Morgen dauerten. In dem Camp in Hal Far sollen rund 1200 Menschen leben.
Von Januar bis Mitte Oktober kamen laut Internationaler Organisation für Migration mehr als 2900 Bootsflüchtlinge in Malta an, im Vorjahreszeitraum waren es rund 1500. Das kleinste EU-Land ist flächenmäßig ungefähr so groß wie München ist und hat rund 450.000 Einwohner. Hilfsorganisationen kritisieren regelmäßig die schlechte Unterbringung von Migranten. Malta will zusammen mit Italien einen Verteilmechanismus von Bootsflüchtlingen, um diese in andere EU-Länder zu bringen.
+++ 12.51 Uhr: Bali: Franzose und Thailänderinnen droht Todesstrafe wegen Drogenschmuggels +++
Einem Franzosen und zwei Thailänderinnen droht in Indonesien die Todesstrafe wegen Drogenschmuggels. Die beiden Frauen wurden am Flughafen der Ferieninsel Bali mit fast einem Kilogramm Crystal Meth festgenommen, wie die Behörden mitteilten. Der Franzose soll Kokain geschmuggelt haben.
Die beiden Thailänderinnen waren den Angaben zufolge in der vergangenen Woche von Bangkok nach Bali geflogen. Bei einer Kontrolle am Flughafen wurden mehrere Drogenpakete gefunden, die unter ihrer Kleidung versteckt waren. Eine Laboruntersuchung ergab, dass sie 958 Gramm Methamphetamin enthielten, wie die Einwanderungsbehörde mitteilte. Den beiden Frauen droht bei einer Verurteilung die Hinrichtung durch ein Erschießungskommando.
Der Franzose wurde ebenfalls auf Bali festgenommen, nachdem am Flughafen ein an ihn adressiertes Päckchen aus Frankreich abgefangen wurde. Es enthielt nach Behördenangaben 22,5 Gramm Kokain. Bei einer Verurteilung droht dem Mann den Angaben zufolge eine lange Haftstrafe oder die Todesstrafe.
+++ 12.26 Uhr: Studie: Nettoeinkommen in Europa steigen +++
Die Europäer haben nach einer Studie der Marktforschungsgesellschaft GfK in diesem Jahr etwa 3,5 Prozent mehr Einkommen zur Verfügung als im Vorjahr. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen in den 42 untersuchten Ländern lag demnach pro Kopf bei 14.739 Euro. Zusammen macht das rund 10 Billionen Euro. Deutschland findet sich unverändert auf dem achten Platz wieder mit 23.779 Euro Nettoeinkommen im Durchschnitt.
Mit weitem Abstand liegt Liechtenstein vorn. Dort beträgt das verfügbare Einkommen 67.550 Euro pro Einwohner. Wie 2018 auf Platz zwei folgt die Schweiz mit 42.067 Euro. Von Rang vier auf drei ist laut der Gfk-Studie Luxemburg vorgerückt, dessen Einwohner 2019 im Schnitt 35.096 Euro ausgeben oder sparen können. Auf den vierten Platz wurde Island mit einem Wert von 32.988 Euro verdrängt. Schlusslicht ist die Ukraine mit lediglich 1830 Euro Nettoeinkommen pro Person.
+++ 12.20 Uhr: US-Konvoi überquert Grenze zum Irak +++
Die USA haben ihren Truppenabzug aus Syrien fortgesetzt. Ein Konvoi habe die Grenze zum Irak überquert, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen US-Offiziellen, es habe sich um fast 500 Soldaten sowie Hunderte Fahrzeuge und damit um die bisher größte Truppenverlegung in Syrien gehandelt.
Ein Video der kurdischen Nachrichtenseite Hawar News zeigte, wie Menschen in der nordsyrischen Stadt Kamischli gepanzerte Fahrzeuge der US-Armee mit Kartoffeln beschmeißen und die Soldaten beschimpfen.
+++ 12 Uhr: Zeitumstellung bereitet besonders Frauen Probleme +++
Unter der Zeitumstellung leiden einer Umfrage zufolge offenbar besonders Frauen. Wie eine Forsa-Umfrage für die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) zeigt, haben rund zwei Drittel der befragten Frauen Probleme beim Einschlafen und Durchschlafen oder kommen morgens schlechter in die Gänge. Bei den Männern sind dies 42 Prozent. Jede vierte Frau gibt zudem an, wegen der Zeitumstellung tagsüber gereizt oder müde zu sein. Bei den Männern betrifft das nur jeden sechsten. Befragt wurden rund tausend Menschen zwischen 18 und 70 Jahren.
Auch vielen Kindern bereitet die Umstellung demnach zeitweise Probleme. Mehr als die Hälfte der Mütter (57 Prozent) gibt an, dass ihr Kind abends schlechter einschläft, und jede Dritte beschreibt ihr Kind als tagsüber müde und gereizt. Bei den Vätern berichten deutlich weniger Befragte über solche Beobachtungen.

+++ 11.51 Uhr: Europol startet Kampagne zu den meist gesuchten Frauen Europas +++
Mit einer neuen Kampagne ruft Europol die Bevölkerung zur Mithilfe beim Aufspüren der meistgesuchten Verbrecherinnen Europas auf. Von den 21 Personen der Most-Wanted-Kampagne sind in diesem Jahr 18 Frauen. "Verbrechen kennt kein Geschlecht", heißt die Aktion der europäischen Polizeibehörde in Den Haag. Gesucht werden die Frauen wegen Verbrechen wie Mord, Menschenhandel, Betrug oder Raub.
Europol will mit dieser Kampagne nach eigenen Angaben Bewusstsein dafür schaffen, dass es Täterinnen gibt. "Frauen sind genau wie Männer in der Lage, schwere Verbrechen zu begehen", betonen die Ermittler. In den vergangenen Jahrzehnten sei die Zahl der Frauen, die kriminell würden, gestiegen – wenn auch langsamer als die vergleichbare Zahl bei den Männern.

+++ 11.48 Uhr: CDU, Grüne und SPD verhandeln über Koalition in Sachsen +++
Sieben Wochen nach der Landtagswahl haben CDU, Grüne und SPD Verhandlungen über eine gemeinsame Regierung in Sachsen aufgenommen. Es sei "ein gutes Signal", dass die drei Parteien jeweils mit sehr deutlichem Ergebnis empfohlen hätten, diese zu führen, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zum Auftakt der ersten Runde im Dresdner Ständehaus. Die potenziellen Partner hatten zuvor bei der Sondierung gemeinsame Ziele formuliert und die strittigen Themen benannt.
Die CDU war bei der Landtagswahl am 1. September mit 32,1 Prozent der Zweitstimmen stärkste Kraft vor der AfD (27,5 Prozent), Linke (10,4), Grüne (8,6) und SPD (7,7) geworden. Sie hatte ein Bündnis mit Linken und AfD kategorisch ausgeschlossen.
+++ 11.37 Uhr: CDU-Außenpolitiker spricht sich für Schutzzone in Nordsyrien aus +++
In der Debatte über die türkische Militäroffensive in Nordsyrien hat sich der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter für den Aufbau einer humanitären Schutzzone ausgesprochen – und dafür einen Einsatz von 30.000 bis 40.000 Soldaten aus EU-Ländern ins Spiel gebracht. Man müsse konstruktive Vorschläge machen und dann "natürlich auch bereit sein, europäische Soldaten, darunter auch die Bundeswehr, dorthin zu senden", sagte Kiesewetter im Inforadio des RBB. Auch Sanitätskräfte, Entwicklungshelfer und Personal für den Wiederaufbau seien nötig.
Die EU solle der Türkei in Absprache mit Russland die Errichtung einer solchen Schutzzone unter internationalem Mandat "der Vereinten Nationen zum Beispiel" anbieten, so Kiesewetter. Dies wäre eine ungeheure Anstrengung, aber "wenn wir Europäer uns weiter nicht anstrengen, werden wir zum Spielball", sagte der CDU-Politiker. "Wenn wir uns dort nicht engagieren, werden wir die Auswirkungen massiv auf europäischem Boden zu spüren bekommen."
+++ 11.08 Uhr: EU-Parlament: Grüne Beer hält Brexit-Aufschub für wahrscheinlich +++
Beim Brexit hält die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Nicola Beer, eine weitere Verzögerung für wahrscheinlich. Der Abschluss der nötigen Gesetzgebung in Großbritannien bis zum Austrittstermin 31. Oktober werde schwierig, sagte die FDP-Politikerin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb werde wohl zumindest eine technische Verlängerung nötig, im Falle eines zweiten Referendums sogar ein deutlicher Aufschub. "Das wäre jedoch gut investierte Zeit, für beide Seiten", sagte Beer.
Die Spitze des Europaparlaments will am Montagabend entscheiden, ob die Ratifizierung des Brexit-Vertrags diese Woche vorangetrieben wird. Denn nicht nur das britische Unterhaus, auch das EU-Parlament muss das Vertragswerk absegnen. Es tagt bis Donnerstag in Straßburg und hat dann vor dem 31. Oktober keine regulären Sitzungstage mehr. Beer betonte aber, wegen der Entscheidung im Europaparlament müsse es keine Verlängerung der Austrittsfrist geben.
+++ 11.02 Uhr: Sicherheitsforscher belauschen Nutzer von smarten Lautsprechern +++
Berliner Sicherheitsforscher haben nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" Sicherheitslücken in dem Freigabeprozess von Apps für smarte Lautsprecher von Amazon und Google aufgedeckt. Die Forscher der Berliner Security Research Labs (SRLabs) konnten über die offiziellen App-Stores für Amazon Echo und Google Home Apps verbreiten, mit denen sich Nutzer eines Amazon Echo oder Google Home unbemerkt abhören ließen. Dabei sei es gelungen, die Sicherheitskontrollen von Amazon und Google zu überlisten.
Die SRLabs-Forscher hatten zunächst harmlose Varianten der Apps, die bei Amazon "Skills" heißen und bei Google "Actions" oder "Aktionen", bei den Unternehmen eingereicht und freischalten lassen. Die Apps konnten Nutzeranfragen zum Beispiel nach einem Horoskop beantworten und täuschten anschließend ihre Inaktivität vor. Nach der ersten Sicherheitskontrolle wurden die Apps allerdings so verändert, dass sie nach einer "Goodbye"-Meldung weiterhin lauschten. Eine erneute Überprüfung der manipulierten App habe nicht stattgefunden.
+++ 10.15 Uhr: Spaniens Ex-Diktator Franco wird umgebettet +++
Die umstrittene Umbettung des früheren spanischen Diktators Francisco Franco findet am Donnerstag statt. Die sterblichen Überreste des Gewaltherrschers (1892-1975) würden an diesem Tag ab 10.30 Uhr "im Tal der Gefallenen" nordwestlich von Madrid exhumiert und dann auf dem Friedhof El Pardo-Mingorrubio am Nordrand der Stadt beigesetzt, teilte die spanische Regierung mit. Die Umbettung soll im engsten Familienkreis stattfinden. Für die Regierung wird Justizministerin Dolores Delgado in ihrer Rolle als "Notarin des Königreichs" dabei sein. Das Grab Francos befindet sich bisher in einem gigantischen Mausoleum.
+++ 9.57 Uhr: Wegen riskantem Selfie: Frau bekommt lebenslanges Kreuzfahrt-Verbot +++
Wegen eines waghalsigen Selfies auf einem Luxusschiff hat eine Reederei ihrer Passagierin lebenslanges Kreuzfahrt-Verbot erteilt. Die Passagierin habe auf "leichtsinnige und gefährliche" Weise außen vor dem Balkongeländer ihrer Kabine für ein Foto posiert, zitierte die "New York Times" aus einem Statement der Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean. Das Schiff sei auf dem Weg nach Labadee im karibischen Inselstaat Haiti gewesen.
Ein Passagier hatte die Frau dabei beobachtet, wie sie auf das Geländer kletterte, wie der US-Sender CNN berichtete. Er verständigte nach eigenen Angaben aus Sorge über ihre Absichten die Besatzung der "Allure of the Seas". Diese spürten die Frau und ihren Begleiter auf, die das Schiff daraufhin in Falmouth auf der Karibik-Insel Jamaika verlassen mussten.
Quellen:"New York Times", CNN.
+++ 9.27 Uhr: Kambodscha: Menschenrechtler beklagen 60 politische Häftlinge +++
In Kambodscha geht der Machtapparat von Langzeit-Premierminister Hun Sen nach Angaben von Menschenrechtlern wieder verstärkt gegen die Opposition vor. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) berichtete am Montag von Dutzenden neuen Verhaftungen in den vergangenen drei Monaten. Aktuell sitzen demnach annähernd 60 politische Häftlinge in dem südostasiatischen Staat im Gefängnis.
Hun Sen, 67, ist in Kambodscha bereits seit 34 Jahren an der Macht. Nach einer zwischenzeitlichen Öffnung regiert er inzwischen wieder mit harter Hand. Die wichtigste Oppositionspartei CNRP wurde verboten. Im Parlament sitzen nur noch Abgeordnete der Kambodschanischen Volkspartei (CCP). Praktisch ist das Land ein Ein-Parteien-Staat. Gegen die Familie des Premiers und seine Umgebung gibt es immer wieder Korruptionsvorwürfe. Die Verhaftungswelle hängt nach Einschätzung von Beobachtern mit der angekündigten Rückkehr des früheren Oppositionsführers Sam Rainsy aus dem Exil zusammen.
+++ 9.11 Uhr: China bekräftigt Anspruch auf Taiwan +++
Die chinesische Regierung hat mit deutlichen Worten ihren Anspruch auf Taiwan bekräftigt. Peking werde nicht aufhören, die "vollständige Wiedervereinigung des Mutterlands" zu betreiben, sagte Chinas Verteidigungsminister Wei Fenghe vor dem Xiangshan-Forum zu Sicherheits- und Verteidigungsfragen in der chinesischen Hauptstadt. China werde niemals "rücksichtslose Schritte" der "taiwanischen Separatisten" zulassen.
China sei das einzige große Land der Welt, das "noch keine vollständige Wiedervereinigung" erreicht habe, sagte Wei. "Das ist etwas, das niemand und keine Macht stoppen kann."
+++ 8.54 Uhr: Pakistan: Neun Tote bei Unfall mit Rettungswagen +++
Beim Zusammenstoß eines Rettungswagens mit einem Lastwagen sind in Pakistan neun Menschen ums Leben gekommen. Alle Getöteten seien Passagiere des Rettungswagens und bis auf den Fahrer Angehörige einer Familie gewesen, sagte der Polizeibeamte Khalid Iqbal. Die Unfallursache sei unklar. Tödlich sei für die Passagiere gewesen, dass der Erdgastank des Ambulanzwagens bei dem Aufprall explodiert sei.
Erdgasbetriebene Fahrzeuge sind in Pakistan wegen der geringen Kosten für Erdgas beliebt und werden vor allem von Privatpersonen genutzt. Nach einer Zunahme von tödlichen Unfällen und generellen Sicherheitsbedenken wegen der oft schlechten Wartung der Gastanks erließ die pakistanische Öl- und Gasbehörde im August ein Verbot für die Verwendung von Erdgas (CNG) und LPG-Gas im öffentlichen Dienst. Auch Erdgastanks etwa von Schulbussen sind in der Vergangenheit explodiert.
+++ 8.26 Uhr: Philippinen haben 500 Inseln mehr als bisher bekannt +++
Die Philippinen – einer der größten Inselstaaten der Welt – haben nach einer neuen Zählung noch mehr Inseln als bislang gedacht. Die nationale Behörde für Kartierung (Namria) ermittelte mit Hilfe einer verbesserten Methode von Radaraufnahmen die Zahl von 7641 Inseln. Bislang hatte es meist geheißen, dass das Land in Südostasien aus 7107 Inseln bestehe. Grundlage dafür war eine Zählung aus dem Jahr 1945.
Die Zunahme um mehr als 500 Inseln erklärt sich nach Angaben des philippinischen Geomatik-Symposiums (Philgeos) durch die Möglichkeit von genaueren Radaraufnahmen. Damit könne die Veränderung von Landmassen genauer beobachtet werden – auch, ob es sich bei um festes Land oder Sandgebilde handele. Die philippinische Regierung verfügt seit 2013 über eine modernere Zählmethode. Das Land hat mehr als 100 Millionen Einwohner.
+++ 8.22 Uhr: GroKo will Anfang November Bilanz ziehen +++
Die große Koalition will Anfang kommenden Monats die vereinbarte Halbzeitbilanz ihrer Arbeit ziehen. Darauf verständigten sich die Koalitionsspitzen am Sonntagabend bei ihrem Treffen im Berliner Kanzleramt, wie aus Parteikreisen verlautete. In der Bestandsaufnahme zur Halbzeit der Legislaturperiode will die Koalition prüfen, welche Abmachungen aus dem Koalitionsvertrag sie umgesetzt hat und welche nicht.
Besonders die SPD, in der die Koalition mit CDU/CSU umstritten ist, hatte auf diese Bilanz gedrungen. Die Koalition hofft den Angaben aus Parteikreisen zufolge, bis dahin auch ihren Streit um die Grundrente – eine der zentralen Abmachung ihres Koalitionsvertrags – auszuräumen. Die Beratungen darüber sollen diese Woche zunächst auf Ebene der Fachpolitiker fortgesetzt werden.
+++ 8.04 Uhr: Paris läuft Berlin bei Start-ups den Rang ab +++
Paris hat laut einer Studie die Gründer-Metropole Berlin abgehängt. Im ersten Halbjahr 2019 warben Start-ups aus der französischen Hauptstadt 2,2 Milliarden Euro von Investoren ein. Damit zogen sie an Wachstumsfirmen aus Berlin vorbei, die 2,0 Milliarden Euro einsammelten, wie eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY zeigt. Bei der Zahl der Finanzierungsrunden hatte Paris mit 230 die Nase noch deutlicher vor Berlin (129). Im Gesamtjahr 2018 hatte sich Berlin noch knapp vor Paris behauptet.
Die starke Unterstützung für Start-ups in Frankreich zeige Wirkung, sagte EY-Partner Peter Lennartz. "Die französische Politik hat den Start-up-Sektor zur Chefsache erklärt". Präsident Emmanuel Macron verfolge das Ziel, Frankreich zum führenden Start-up-Standort Europas zu machen, indem bürokratische Hürden für Jungunternehmer abgebaut würden und der Staat Investoren und Gründer zusammenbringe.
+++ 8.00 Uhr: Hongkong: Regierungschefin besucht von Polizei beschädigte Moschee +++
Hongkongs pekingtreue Regierungschefin Carrie Lam hat eine Moschee besucht, die im Zuge der Proteste von der Polizei beschädigt worden war. Lam stattete der Kowloon-Moschee gemeinsam mit Polizeichef Stephen Lo einen 20 Minuten langen Besuch ab. Die größte Moschee in der chinesischen Sonderverwaltungszone war am Rande von regierungskritischen Demonstrationen am Sonntag von einem Wasserwerfer der Sicherheitskräfte mit blauer Farbe besprüht worden.
Vertreter der Moschee sagten zu Journalisten, Lam und Lo hätten sich für den Vorfall entschuldigt. Sie hätten die Entschuldigung angenommen. Die Moschee-Vertreter dankten zudem Freiwilligen, die kurz nach dem Zwischenfall den Eingangsbereich des Gotteshauses gereinigt hatten.
+++ 7.22 Uhr: "Gestohlene" Luxusjacht treibt führerlos über die Müritz +++
Eine verschwundene Luxusjacht hat am Wochenende für viel Aufregung in Mecklenburg-Vorpommern an der Müritz gesorgt. Wie ein Polizeisprecher am Montag in Waren erklärte, hatte der Mann das Zwölf-Meter-Schiff mit sieben Tonnen Gewicht am Samstag "gestohlen" gemeldet, weil es am Westufer des riesigen Binnensees aus einem Hafen verschwunden war. Dort hatte der 51-Jährige es am Freitag demnach "fest vertäut". Der Wert wurde mit rund 120.000 Euro angegeben.
Stunden nach der Anzeige meldete ein anderer Bootsbesitzer eine herrenlose Jacht, die etwa fünf Kilometer nordöstlich bei Boek am Müritz-Ostufer auf einer Sandbank steckte. Es war die gesuchte Jacht. Die Polizei untersucht nun, ob jemand die Leinen gelöst hat oder das Schiff nicht sicher festgemacht war. Dabei hatte der Eigner Glück: Die Jacht war an einem Sperrgebiet bei Boek/Rechlin vorbeigetrieben, in dem Blindgänger liegen. Dort war 1945 eine große Erprobungsstelle der NS-Luftwaffe bombardiert worden.
Quelle:Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern.
+++ 7.14 Uhr: Haiti: Großdemonstration gegen Staatschef +++
Im Karibikstaat Haiti sind erneut tausende Menschen gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten am Sonntag in der Hauptstadt Port-au-Prince gegen Präsident Jovenel Moïse und forderten dessen Rücktritt. Angeführt wurde die Kundgebung von dem umstrittenen selbsternannten "Propheten" Mackenson Dorilas. Neben dessen Anhängern beteiligten sich andere Demonstranten mit Gesängen und Gebeten an den Protesten.
Die in den vergangenen Wochen wiederholt gewaltsamen Proteste waren Ende August durch Engpässe in der Versorgung mit Benzin ausgelöst worden. Der Regierung werden zudem zahlreiche Korruptionsaffären angelastet, während ein Großteil der Bevölkerung Haitis kaum genug zum Überleben hat.
+++ 6.54 Uhr: Hamburg fordert längere Gewährleistung bei Elektrogeräten +++
Hamburg will sich in der Justizministerkonferenz für eine längere Lebensdauer von Elektrogeräten und eine längere Gewährleistung einsetzen. "Jeder ärgert sich, wenn Elektrogeräte schon nach kurzer Zeit den Geist aufgeben. Das ist oft kein Pech, sondern technisch so geplant", sagte der Hamburger Justizsenator Till Steffen (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Die Hansestadt will die Initiative bei der Justizministerkonferenz der Länder am 7. November in Berlin einbringen.
+++ 6.08 Uhr: Chile: Zehn Tote bei Protesten +++
Bei den anhaltenden Unruhen in ganz Chile sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Fünf Leichen wurden am Sonntag in einer geplünderten und in Brand gesetzten Kleiderfabrik in Santiago de Chile geborgen, wie die Feuerwehr mitteilte. Am Sonntagmorgen waren in zwei Supermärkten der Hauptstadt zwei Frauen und ein Mann ebenfalls bei Bränden nach Plünderungen umgekommen. Weitere zwei Tote wurden in der ausgebrannten Halle einer Baumarktkette im Süden Santiagos aufgefunden, teilte Bürgermeisterin Karla Rubilar mit.
+++ 6.07 Uhr: Studie: Afrikanische Migranten oft besser gebildet +++
Afrikanische Migranten in Europa sind einer neuen Studie zufolge in vielen Fällen besser gebildet als Altersgenossen in ihren Heimatländern. 58 Prozent von knapp 2000 Befragten hatten vor ihrer irregulären Einreise nach Europa vor allem über Libyen oder Marokko in ihrer Heimat entweder einen Job oder gingen noch zur Schule. Im Schnitt seien sie mindestens drei Jahre länger ausgebildet worden als Gleichaltrige in der Heimat. Das geht aus einem neuen Bericht des UN-Entwicklungsprogramms UNDP hervor, der in New York veröffentlicht wurde.
"Daraus lässt sich schließen, dass eine verstärkte Bildung den Horizont und die Ambitionen des Einzelnen erheblich erweitert hat", heißt es im Bericht. Eine Mehrheit der Berufstätigen hätten in ihrem Herkunftsland "konkurrenzfähige" Gehälter bekommen, dennoch hätten viele nicht das Gefühl gehabt, angemessen bezahlt zu werden.
+++ 6.06 Uhr: Ermittlungen wegen Kokain-Taxis in Berlin +++
Die Berliner Polizei hat laut einem Medienbericht zunehmend den Drogenhandel mit sogenannten Kokain-Taxis im Blick. Von Mai bis Oktober seien 35 Ermittlungsverfahren dazu aufgenommen worden, berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Montag und berief sich auf Polizei-Angaben. Eine Behördensprecherin konnte sich zunächst nicht zu den Zahlen äußern.
Laut RBB werden solche Fälle angesichts eines erheblichen Anstiegs seit Mai systematisch erfasst. Die Drogenlieferungen werden demnach aus Call-Centern gesteuert. An den Kunden übergeben werde der Stoff teils innerhalb von 15 bis 30 Minuten, meist im Auto.
+++ 4.34 Uhr: NRW-Behörden achten auf radikalisierte Frauen unter IS-Rückkehrern +++
Bei der befürchteten Rückkehr deutscher Islamisten aus den IS-Gebieten wollen die nordrhein-westfälischen Behörden besonders auf radikalisierte Frauen und Kinder achten. Es gehe darum, "die Ausbreitung ihrer Hass-Ideologie" zu stoppen, sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Ein Netzwerk aus Verfassungsschutz, Jugendämtern und Schulen solle dabei helfen. Handlungsempfehlungen würden derzeit erarbeitet. "Auf Dauer müssen wir alles daransetzen, diese Leute wieder zu entradikalisieren, damit sie keine Gefahr mehr für die Gesellschaft darstellen", sagte Reul. "Wichtigstes und erstes Ziel ist es, zu verhindern, dass diese oft kampferprobten Menschen hier wieder Straftaten begehen."
Wie viele der aus Deutschland stammenden IS-Kämpfer die türkische Militäroffensive in Nordsyrien zur Flucht aus Haftanstalten und Lagern genutzt haben, ist unbekannt. Die Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und ihre Angehörigen waren zuletzt in Lagern festgehalten worden, die von kurdischen Gruppen kontrolliert wurden.
+++ 4.01 Uhr: Australische Zeitungen protestieren gegen Einschränkung der Pressefreiheit +++
Aus Protest gegen eine zunehmende Einschränkung der Pressefreiheit sind Australiens große Tageszeitungen am Montag mit geschwärzten Titelseiten erschienen. Auf Blättern wie dem "Sydney Morning Herald" oder dem "Australian" verdeckten schwarze Balken Text und Fotos. Damit protestierten sie gegen eine Reihe von Gesetzesverschärfungen, die Journalisten die Arbeit erschweren, und gegen die Durchsuchung von Redaktionsräumen durch die Polizei.
Die Aktion stand unter dem Motto "Your Right to Know" ("Ihr Recht, zu wissen"). Daran beteiligten sich insgesamt 19 Zeitungen und Journalistenverbände. Sie appellierten an die rechtskonservative Regierung von Premierminister Scott Morrison, die Pressefreiheit besser zu schützen. Zu ihren Forderungen gehören mehr Rechte für sogenannte Whistleblower, die Journalisten mit Informationen versorgen.
+++ 3.27 Uhr: Bolivien: Morales führt bei Wahl +++
In Bolivien wird es nach ersten vorläufigen Ergebnissen der Präsidentenwahl zu einer Stichwahl zwischen dem linken Staatschef Evo Morales und dem gemäßigt konservativen Bewerber Carlos Mesa kommen. Morales führte nach einer schnellen Auszählung von 84 Prozent der Stimmen mit 45,3 Prozent gegen 38,2 Prozent für Mesa, wie die Wahlkommission am Sonntagabend (Ortszeit) bekanntgab.
Für einen Sieg in der ersten Wahlrunde sind entweder eine absolute Mehrheit der Stimmen oder mindestens 40 Prozent mit zehn Prozentpunkten Vorsprung auf den nächsten Rivalen erforderlich. Morales (59) bewirbt sich für eine vierte Amtsperiode in Folge seit 2006. Der Journalist Mesa war bereits Staatschef von 2003 bis 2005. Ein möglicher Termin für eine Stichwahl wäre der 15. Dezember.
+++ 3.11 Uhr: USA: Baby durch Schüsse in Philadelphia schwer verletzt +++
Ein elf Monate altes Baby ist in der US-Stadt Philadelphia unter noch ungeklärten Umständen im Auto seiner Stiefmutter von vier Kugeln getroffen und lebensgefährlich verletzt worden. Die Frau habe während der Fahrt zwar mehrere Schüsse gehört, aber weiter nichts bemerkt, berichtete unter anderem der Sender abc unter Berufung auf die Polizei. Erst mehrere Häuserblocks weiter habe sie sich im Sitz umgedreht und erkannt, dass das Baby blutüberströmt auf dem Rücksitz lag. Die Ärzte kämpften noch am Abend um das Leben des Kindes.
Erste Ermittlungen der Polizei ergaben zunächst keine Anhaltspunkte. Möglicherweise bestehe ein Zusammenhang mit einer Schießerei in der Nähe, in deren Verlauf knapp eine Stunde zuvor drei Männer verletzt wurden.
+++ 2.37 Uhr: Acht Tote bei Protesten in Chile +++
Bei den anhaltenden Unruhen in ganz Chile sind mindestens acht Menschen umgekommen. Fünf Leichen wurden am Sonntag in einer geplünderten und in Brand gesetzten Kleiderfabrik in Santiago de Chile geborgen, wie die Feuerwehr mitteilte. Am Sonntagmorgen waren in zwei Supermärkten der Hauptstadt zwei Frauen und ein Mann ebenfalls bei Bränden nach Plünderungen umgekommen.
Am Sonntagabend wurde erneut eine Ausgangssperre in Santiago, Valparaíso, Concepción, Antofagasta und Coquimbo verhängt. In der chilenischen Hauptstadt hielten jedoch nach Beginn der Ausgangssperre die Kundgebungen an.
+++ 0.24 Uhr: Spanien: Proteste in Barcelona dauern an +++
Katalanische Separatisten haben die siebte Nacht in Folge gegen langjährige Haftstrafen für neun Führer der Unabhängigkeitsbewegung demonstriert. Tausende Menschen veranstalteten am Sonntagabend einen friedlichen Sitzprotest vor dem Polizeipräsidium im Zentrum von Barcelona. Die Demonstranten skandierten stundenlang Slogans wie "Freiheit für die politischen Gefangenen!" sowie "Raus mit der Besatzungsmacht!".
Es war der siebte Protesttag in der abtrünnigen Region im Nordosten Spaniens, nachdem das Oberste Gericht am Montag neun Separatistenführer des Aufruhrs für schuldig befunden und zu langen Haftstrafen verurteilt hatte. Anders als in früheren Nächten gab es diesmal in Barcelona keine Ausschreitungen. Die Zeitung "El Periódico" sprach von einer "festlichen Stimmung".
+++ 0.12 Uhr: Europa Staatsminister offen für Brexit-Verlängerung +++
Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) hat sich grundsätzlich offen für eine Brexit-Verlängerung gezeigt. "An einer kurzen Verlängerung der Brexit-Frist sollte es aus meiner Sicht nicht scheitern, wenn sie mit einem klaren politischen Fahrplan verbunden ist", sagte Roth der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Eine geordnete Lösung sei immer noch möglich. Er forderte die britische Regierung auf, "endlich Nägel mit Köpfen" zu machen und ihrer Verantwortung nachzukommen. Der britische Premierminister Boris Johnson war am Samstag vom Londoner Unterhaus gezwungen worden, eine Verschiebung des für den 31. Oktober geplanten Brexit zu beantragen. Er schickte daraufhin ein entsprechendes Schreiben nach Brüssel.
Johnson machte in einem weiteren Schreiben aber klar, dass er keine Verschiebung will und beabsichtigt, den mit der EU vereinbarten Austrittsvertrag bis Ende Oktober durch das britische Parlament zu bringen. EU-Ratspräsident Donald Tusk will die Mitgliedstaaten in den kommenden Tagen mit Blick auf eine mögliche Verlängerung der Brexit-Frist konsultieren.