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Peter Wohlleben im stern Unsere Wälder leiden unter dem Klimawandel – und die Förster verschärfen die Probleme

Peter Wohlleben
Bestseller-Autor Peter Wohlleben rechnet im neuen stern mit der Arbeit der deutschen Förster ab: "Die steigenden Temperaturen legen Schwächen im System offen", schreibt er in seinem Beitrag – und hofft auf das Ende der konventionellen Forstwirtschaft.

Wie geht es unserem Wald? Schlecht!

Das sagt der Bestseller-Autor und Förster Peter Wohlleben. Im neuen stern erklärt er, worunter die Wälder in Deutschland leiden; warum Millionen Fichten, Kiefern, Buchen und Eichen so geschwächt sind, dass sie sich gegen Hitze, Trockenheit und Käferbefall kaum wehren können; und weshalb nicht nur der Klimawandel ein Problem ist, sondern auch die Arbeit der deutschen Förster.

Dass die deutschen Wälder so ramponiert sind, ist laut Wohlleben vor allem das Ergebnis einer rücksichtslosen Forstwirtschaft, die den Wald seit Jahrzehnten als Rohstoffquelle ausbeutet, statt das kostbare Ökosystem für kommende Generationen zu schützen. Dieses Vorgehen führe dazu, dass sich unsere grünen Lungen eben nicht mehr gegen Wetterextreme und Insektenplagen wehren können, die als Folge des Klimawandels häufiger als früher auftreten.

Wald
Den deutschen Wäldern geht es nicht gut. Im neuen stern schreibt Peter Wohlleben über die Gründe.
© Patrick Pleul / DPA

Wohlleben hofft auf das Ende der konventionellen Forstwirtschaft

"Ist dies das Ende der Natur in Mitteleuropa, wie wir sie gekannt haben? Ich denke nicht", schreibt Wohlleben in der Titelgeschichte des stern. Stattdessen hoffe er, dass "die Hitzewellen in diesem und letztem Jahr das längst überfällige Ende der konventionellen Forstwirtschaft einläuten. Diese machte aus Wäldern Forste, anfällige Kunstgebilde, die dem beginnenden Klimawandel kaum noch gewachsen sind. Die steigenden Temperaturen legen Schwächen im System offen, die sich seit Jahrzehnten immer weiter verschärft haben."

Peter Wohlleben
Peter Wohlleben schreibt im stern über den Zustand der deutschen Wälder
© GEO / STERN

Wohlleben führt in seinem Beitrag weitere Versäumnisse und Fehler der deutschen Forstwirtschaft aus – von der gezielten Beseitigung von Laubbäumen in den 1970er Jahren über den Einsatz von Erntemaschinen bis hin zur Pflanzung von Bäumen, die in Deutschland nicht heimisch sind. "Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor dem Waldsterben 2.0. Die Förster stimmen ein und fordern einen 'Umbau' der Wälder zu mehr Natürlichkeit. Statt die eigenen Fehler einzugestehen, gründeten einige zusammen mit Waldbesitzern die Bewegung 'Foresters for Future' und versuchten sich damit bei den protestierenden Jugendlichen einzureihen. Damit treten die Förster als Opfer auf, doch wer soll dann der Täter sein?", schreibt Wohlleben.

"Helfen wir doch dem Wald, indem wir uns nicht einmischen"

Peter Wohlleben berichtet im stern aber auch von den erstaunlichen Kräften zur Selbstheilung, die Bäume besitzen. Denn Wälder, die sich selbst überlassen bleiben, sind intakt und haben ein enormes Potenzial, CO2 dauerhaft zu speichern und so das Klima zu schützen. "Die aufgezählten Ursachen der derzeitigen Waldmisere, so deprimierend sie sich lesen, sind streng genommen ein Grund zu neuer Hoffnung. Denn der Klimawandel zeigt nur auf, dass viele Bäume bisher in einer Art 'Massenbaumhaltung' dahinvegetieren. Echter Wald hingegen sollte mit der aktuellen Erwärmung noch zurechtkommen. Das darf nicht als Freibrief verstanden werden. Die Entwicklung ist dramatisch und wird ohne eine drastische Reduzierung der Treibhausgase ein schlechtes Ende nehmen. Doch wir alle starren viel zu sehr auf das CO2 und vergessen dabei, dass die Natur sich eigentlich gut gegen die Erwärmung wehren kann", schreibt Wohlleben im stern.

Das Beste, was der Mensch tun kann, damit aus öden Fichtenplantagen wieder lebendige Urwälder werden, ist: nichts tun. Wohlleben: "Helfen wir doch dem Wald, indem wir uns nicht einmischen."

Den ganzen Text lesen Sie im neuen stern:

  

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