Rund 36 Stunden nach der Airbus A380-Notlandung in Singapur ist am Freitag dort erneut eine Qantas-Maschine mit Triebwerkschaden außerplanmäßig gelandet. Das bestätigte die australische Fluggesellschaft in Sydney. Diesmal hatte eine Boeing 747 mit 431 Menschen an Bord Probleme mit einem Triebwerk. Flug QF6, am Donnerstagabend in Frankfurt gestartet, war auf dem Weg von Singapur nach Sydney. Die Landung in Singapur erfolgte ohne Zwischenfälle. Die Maschine mit der Kennung VH-OJB ist 21 Jahre alt.
Bereits am Donnerstag hatte ein Qantas-Airbus A380 auf derselben Route wenige Minuten nach dem Start einen lauten Knall und Triebwerk-Ausfall erlebt. Teile der Triebwerkverkleidung stürzten aus 2000 Metern Höhe zu Boden, die Tragfläche wurde beschädigt. Qantas hatte deshalb alle Flüge mit dem Airbus A380 vorerst eingestellt.
Triebwerkhersteller Rolls-Royce unter Druck
Wegen des Zwischenfalls ist der Triebwerkhersteller Rolls-Royce unter Druck geraten. Die britische Firma empfahl "grundlegende Kontrollen" aller Motoren des fraglichen Typs. Der europäischen Flugsicherung zufolge steht die Notlandung des A380 aber nicht im Zusammenhang mit einer schon vor Monaten ausgesprochenen Warnung der Behörde, die die Fluggesellschaften zu zusätzlichen Kontrollen der der Rolls-Royce-Triebwerke "Trent 900" aufgefordert.
Spekulationen, dass der im benachbarten Indonesien ausgebrochene Vulkan Merapi für die Triebwerkstörungen verantwortlich sein könnte, hatten Experten schon am Donnerstag zurückgewiesen. Der Vulkan liegt rund 1200 Kilometer südöstlich von Singapur, und weder der Airbus noch die Boeing waren über das betroffene Gebiet geflogen.