Bei Cuxhaven Ihnen stand das Wasser bis zum Bauch – Seenotkreuzer rettet drei Brüder im Watt

Ein Schiff der Seenotrettung, die Retter waren am Wochenende im Wattenmeer im Einsatz
Leicht unterkühlt waren die drei Jugendlichen, die im Wattenmeer von Seenotrettern geborgen wurden (Symbolbild)
© Funke Foto Services / Imago Images
Sie wollten im Wattenmeer Bernstein sammeln. Doch das Wasser stieg wesentlich schneller an als gedacht. Ein Schiff der Seenotrettung musste drei Brüder bei Cuxhaven retten.

Das Wattenmeer kann von einer Sekunde auf die andere lebensgefährlich werden. Das zeigt ein Vorfall von diesem Wochenende, der zum Glück glimpflich ausging.

Dabei hatten sich drei Brüder bei Cuxhaven auf der Suche nach Bernstein zu weit ins Watt der Elbmündung vorgewagt, ihre Spaziertour löste schließlich eine dramatische Rettungsaktion aus. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und der Polizei liefen die 16- bis 19-Jährigen am Samstagabend vier Kilometer an einem Leitdamm entlang und wurden dabei durch ungewöhnlich schnell ansteigendes Wasser überrascht.

Notruf aus dem Wattenmeer – dann wurden die Brüder gerettet

Einer der Brüder setzte demnach per Mobiltelefon einen Notruf an die Polizei ab, woraufhin eine große Such- und Rettungsaktion startete. Wie die DGzRS in Bremen mitteilte, lokalisierte einer ihrer Seenotrettungskreuzer schon kurz nach dem Auslaufen in Cuxhaven Leuchtsignale der Vermissten. Seenotretter erreichten die bereits bis zum Bauch im Wasser stehenden Jugendlichen in einem Beiboot mit geringem Tiefgang und nahmen sie leicht unterkühlt an Bord.

Laut DGzRS trugen die Bernsteinsammler isolierende Thermo-Neoprenanzüge und hatten starke LED-Lampen dabei. Sie waren demnach weniger als eine Stunde nach Niedrigwasser losgelaufen, jedoch stieg das Wasser der Nordsee bedingt durch die stürmischen Winde der vergangenen Tage ungewöhnlich schnell an.

Neben Kräften der DGzRS wurden Einheiten von Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und Deutscher-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) alarmiert, um sich bei Dunkelheit an der Suchaktion vor der niedersächsischen Küste zu beteiligen. 

Nach Angaben der Polizei in Cuxhaven kam auch eine Drohne zu Einsatz. Der Seenotrettungskreuzer brachte die Brüder zurück nach Cuxhaven, wo sie vorsorglich zur weiteren Betreuung in ein Krankenhaus gebracht wurden.

Sehen Sie in der Fotostrecke: Vom Baumwipfelpfad in Thüringen über die Michael-Schumacher-Kartbahn bis hin zum Wattenmeer vor Föhr die stern-Redaktion zeigt Ihnen besondere Orte in Deutschland, die wirklich eine Reise wert sind.

AFP
anb

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