Seenotrettung

Artikel zu: Seenotrettung

Rettung von Flüchtingen durch Sea-Watch

Wadephul rechtfertigt Stopp von Zahlungen für Seenotrettung - Kritik von Beteiligten

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat die Einstellung der finanziellen Unterstützung des Auswärtigen Amts für die zivile Seenotrettung gerechtfertigt. "Ja, ich halte das im Ergebnis für richtig", sagte er am Donnerstag in Berlin. Die an den Rettungsoperationen beteiligte Organisation SOS Humanity kritisierte den Kurswechsel des Auswärtigen Amts hingegen scharf und warf Wadephul Falschbehauptungen vor.
Podcastkachel Die Boss

"Die Boss – Macht ist weiblich" Carola Rackete: "Wir sind meilenweit von effektivem Klimaschutz entfernt"

Carola Rackete, die Kapitänin, die 2019 mit 52 Geflüchteten an Bord illegal in den Hafen von Lampedusa einlief. Das ist ein Label, auf das die Aktivistin nicht reduziert werden möchte. Bei der Europawahl 2024 tritt Carola Rackete für die Linke an. Im Podcast "Die Boss" erzählt sie, was sie bewegen möchte, warum sie keinen festen Wohnsitz hat und wie sie heute zur Seenotrettung steht.
Tobias Schlegel berichtet von Seenotrettung

#VOXStimme "Bekomme die Bilder nicht mehr aus dem Kopf": Tobias Schlegl berichtet von Seenotrettung im Mittelmeer

Sehen Sie im Video: "Bekomme die Bilder nicht mehr aus dem Kopf" – Tobias Schlegl berichtet von Seenotrettung im Mittelmeer.
 
 
 
Ich bekomm‘ diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf. 
Besonders nachts kommen sie hoch: 
Von schwangeren Frauen, Kindern in kleinen Booten zusammengepfercht…, fast von den Wellen verschluckt! 
 
Ich bin Tobi Schlegl und war als Notfallsanitäter im Einsatz auf dem Mittelmeer, mit der Sea-Eye 4. Wir haben bei dem Einsatz 408 Menschen gerettet. 
 
Ich hab‘ einen unterkühlten, bewusstlosen achtjährigen Jungen im Arm gehalten. 
Amidou. Er war komplett dehydriert. Seine Herzfrequenz war viel zu niedrig. 
Ohne unsere medizinische Versorgung hätte Amidou nicht überlebt.
 
Fast jeden Tag ertrinken Menschen im Mittelmeer. Und Europa lässt es zu.
Es gibt keine staatliche Seenotrettung, nur die zivile, selbst organisierte, auf Spenden angewiesene. 
 
Diese Nachricht einer Überlebenden möchte ich gerne vorlesen:
„Während meiner Reise wurde ich in Libyen als Sklavin verkauft. 
Ich brauchte fünf Monate, um zu entkommen. 
Vor unserer Überfahrt musste ich am Strand warten. 
Niemand glaubte, dass wir überleben würden. 
Jeder war zu Tode geängstigt, denn das Meer war riesig, grenzenlos. 
Und alles, was ich sehen konnte, waren Wellen. 
Die Überfahrt war wie ein Albtraum. 
Als ihr uns gerettet habt, war es, als hättet ihr die ganze Welt gerettet!“ 
 
Bei allen Diskussionen über Migration muss uns eines klar sein. 
Wenn jemand um sein Leben kämpft und sich in einer akuten Notsituation befindet, muss ihm, muss ihr geholfen werden. 
Das geht nicht anders. 
Das muss der kleinste, gemeinsame menschliche Nenner sein. 
Ich bin Notfallsanitäter. 
Und egal, wer meine Hilfe benötigt, ich werde ihn oder sie versorgen.
Niemand hat das Recht, darüber entscheiden zu können, wer leben darf und wer nicht. 
 
Wir haben alle das gleiche Recht auf Leben. 
Lasst uns nicht mehr wegschauen. 
Das, was an den Außengrenzen Europas passiert, geht uns alle an. 
Für Amidou. 
Für die Menschlichkeit.