"A Beacon in the Galaxy" Mathe, Karten, Nacktbilder: Forscher wollen verschlüsselte Botschaft an Außerirdische senden

Das chinesische Radioteleskop FAST
Die Botschaft im Binärcode könnte vom chinesischen Radioteleskop FAST (Five-hundred-meter Aperture Spherical radio Telescopeins All gesendet werden
© Ou Dongqu / Xinhua
Ist da draußen wer? Diese Frage stellt sich die Menschheit seit Urzeiten. Ein Forscherteam hat mit Unterstützung der Nasa neue Ideen entwickelt, um mit Außerirdischen in Kontakt zu treten. Einige davon sind sehr bildlich.

Die Frage, ob wir allein "da draußen" sind, beschäftigt Wissenschaft und Popkultur seit Langem. Doch, wenn tatsächlich irgendwo in unserer Galaxie intelligentes außerirdisches Leben existiert: Wie finden die Aliens den Weg zur Erde?

Genau an dieser Stelle setzt der Vorschlag von elf Weltraumforschern an, der unter anderem vom bekannten Jet Propulsion Laboratory der Nasa unterstützt wurde. Unter dem Titel "A Beacon in the Galaxy" ("Ein Leuchtturm in der Galaxie") haben die Wissenschaftler detailliert ausgearbeitet, wie eine solche Botschaft für Aliens aussehen könnte. Neben einer Karte des Sonnensystems und unseres Planeten wollen die Forscher auch eine Skizze nackter Menschen im Binärcode in die Weiten des Alls senden.

Die Ideen veröffentlichte das Team Anfang April auf dem frei zugänglichen wissenschaftlichen Online-Server "Arxiv". Mehrere US-Medien hatten darüber berichtet.

Universelle Sprache: Mathematik im Binärcode statt Kultur auf Schallplatten

Die Informationen im Binärcode wurden speziell "für die Übermittlung an außerirdische Intelligenzen in der Milchstraßengalaxie entwickelt", schreiben die Forscher. Als Kommunikationsmittel würden sie dabei auf "grundlegende mathematische und physikalische Konzepte" setzen, die von einem möglichst breiten Spektrum intelligenter Lebensformen verstanden werden könnte. "Obwohl das Konzept der Mathematik in menschlichen Begriffen für ETI [Anm. d. Red.: kurz für 'extraterrestrial intelligence', außerirdische Intelligenz] möglicherweise nicht erkennbar ist, ist die Binärsprache wahrscheinlich universell für alle Intelligenzen", schreiben die Wissenschaftler.

Die Nachricht beinhalte unter anderem einen Ort- und Zeitstempel, visuelle Erklärungen zu Algebra, eine bildliche Darstellung der DNS-Doppelhelix und eines Wasserstoffatoms, ein Bild unseres Sonnensystems, sowie eine Karte des Planeten Erde. Interessant ist aber vor allem eine einfache Abbildung zweier winkender Menschen – Mann und Frau sind dabei nackt. Das alles gehöre "zu den Grunderwartungen jeder Nachricht an eine ETI, da sie es ermöglichen, unser Aussehen zu erkennen", so die Autoren weiter.

Botschaften an Außerirdische: viele Versuche, keine Antwort

Frühere Versuche, wie die 1974 ins All gesendete interstellare Radiobotschaft "Arecibo", sollen dabei als Vorbild dienen. Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, wäre dies nicht der erste Versuch, Kontakt mit außerirdischen Spezies aufzunehmen.

Bei der Lucy-Mission im vergangenen Jahr sendete die Nasa ein Gedicht der US-Poetin Amanda Gorman, Liedtexte der Beatles und ein Fossil menschlicher Vorfahren in die weiten Leeren unserer Galaxie. Bereits in den 70er-Jahren hatten die beiden Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 goldene Schallplatten an Bord. Die darauf gespeicherten Bilder und Töne sollten potenziellen Empfängern einen Eindruck der menschlichen Kultur vermitteln. Auch Darstellungen nackter Menschen sind kein Novum in der Alien-Kommunikation. Bei den Nasa-Missionen Pioneer 10 und Pioneer 11 wurden vor rund 50 Jahren Plaketten mit menschlichen Nacktbildern an den Raumfahrzeugen angebracht.

"Beacon in the Galaxy", so schlagen die Wissenschaftler vor, könnte vom chinesischen Radioteleskop FAST, dem größten seiner Art auf der Erde, ins All gesendet werden. Ob sie tatsächlich irgendwann Antwort erhalten, steht natürlich in den Sternen.

Quellen: Arxiv: "A Beacon in the Galaxy"; CNN

yks

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