An der Spitze der digitalen Bildungsrevolution in Deutschland stehen: zwei Lateinlehrer. Ann-Kathrin Giebe und Philipp Sölken. Sie 36 Jahre alt, er 30. Gemeinsam leiten die beiden Altphilologen das "DigiPäd-Team" der Ernst-Reuter-Gesamtschule im niedersächsischen Pattensen, das digitalpädagogische Team. Eine Art schnelle Eingreiftruppe in allen Fragen der Digitalisierung für Lehrkräfte, Schüler, Eltern.
Es ist Donnerstagmorgen, 11 Uhr und schon ziemlich warm in dem kleinen Klassenraum. Zu Giebes Füßen döst Tinto, ihr schwarzer Labrador, den sie zum Schulhund hat ausbilden lassen. In der Ecke steht ein gemütliches, blaues Sofa, an den Wänden hängen Beispielsätze für den "Accusativus cum Infinitivo", den AcI. Doch an diesem Vormittag geht es für die rund 15 Oberstufenschüler nicht um 2000 Jahre alte Satzkonstruktionen, sondern um den Umgang mit der modernsten Sprachmaschine der Welt – dem Sprachroboter ChatGPT. Und die liefert manchmal ziemlichen Blödsinn.