Raumfähre "Discovery" Reiter soll im Juli starten

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die Probleme an der Raumfähre "Discovery" behoben und will im Juli damit starten. Der deutsche Astronaut Thomas Reiter soll mit an Bord sein - er wartet bereits seit letztem Jahr auf seinen Flug zur ISS.

Nasa-Direktor Michael Griffin gab den neuen Starttermin für die Raumfähre "Discovery" vor einem Senatsausschuss in Washington bekannt. Die Nasa sei in guter Form für diesen Flug.

Nachdem beim Start der "Discovery" Ende Juli vergangenen Jahres Schaumstoffteile vom Außentank abgefallen waren, musste der rund 47 Meter hohe Tank technisch komplett überholt werden. Seit Rückkehr der "Discovery" im August 2005 durfte deshalb keine Raumfähre mehr starten.

Der Deutsche Astronaut Thomas Reiter (47) soll mit der "Discovery" als erster Europäer eine Langzeitmission in der Internationalen Raumstation ISS beginnen. Er sollte ursprünglich schon im Herbst 2005 mit der Raumfähre "Atlantis" fliegen, seine Mission war jedoch aufgrund der Shuttle-Probleme verschoben worden.

16 Shuttle-Starts geplant

Nach den Worten von Griffin sollen die Space Shuttle in den kommenden dreieinhalb Jahren 16 Mal fliegen und den Ausbau der Internationalen Raumstation ISS abschließen. Mit einem weiteren Shuttle-Flug wird das alternde Weltraumteleskop "Hubble" in Stand gesetzt.

Bis zum Jahr 2010 sollen die Raumfähren nach den Worten von Griffin ausgemustert werden. Über ein Nachfolgemodell der Shuttle werde die Nasa frühestens 2011 oder 2012 verfügen. Der Nasa-Direktor sprach sich dafür aus, Wartungs- und Dienstleistungsflüge zur Raumstation zu privatisieren.

Im Einsatz auf der Raumstation sind momentan der Russe Pawel Winogradow und der Amerikaner Jeff Williams. Reiter soll im Juli dazu stoßen. Die neue Langzeitbesatzung soll bis zum Oktober insgesamt 40 Experimente durchführen. Nicht alle dienen der Wissenschaft. Kosmonaut Winogradow darf während eines Außeneinsatzes einen Golfball in das All schlagen. Dabei handelt es sich um den Werbegag einer kanadischen Firma für Golfschläger. Nach Berechnungen von Wissenschaftlern wird der Golfball vier Jahre lang um die Erde kreisen, bevor er in die Umlaufbahn eintaucht und verglüht.

Astronaut Reiter glaubt an außerirdische Intelligenz

Auch Thomas Reiter freut sich auf einen Außeneinsatz. Dass er dort einem Außerirdischen begegnen wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Wenn Reiter auch an die Existenz von außerirdischer Intelligenz glaubt, wie er dem Politikmagazin "Cicero" verriet: "Ich halte es aus statistischen Gründen für sehr wahrscheinlich, dass wir auf anderen Planeten Wesen finden, die man wohl intelligent nennen kann. Aber das werden aller Wahrscheinlichkeit nach keine Menschen sein."

lub/DPA/AP

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