RAUMFAHRT Atlantis unterwegs zur ISS

Technische Schwierigkeiten und heftige Winde im Startgebiet sorgten für eine viertägige Verzögerung. Heute konnte die US-Weltraumfähre Atlantis endlich zur internationalen Raumstation aufbrechen.

Das US-Shuttle Atlantis befindet sich nach viertägiger Verzögerung auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Die Fähre hob am späten Montagabend vom Raumfahrtzentrum Cape Canaveral in Florida ab, nachdem ein Computerproblem in letzter Minute noch einmal an den Nerven der sieben Astronauten an Bord und der NASA-Experten am Boden gezerrt hatte. Hauptaufgabe der Atlantis- Besatzung wird es sein, bei vier Weltraumausstiegen die ersten Teile eines metallenen Gerüsts an der Station zu befestigen.

Atlantis zum 25. Mal gestartet

Zur Crew gehört der Amerikaner Jerry Ross, der seinen siebten Ausflug in den Weltraum unternimmt und damit einen neuen Rekord aufgestellt hat. Auch die Atlantis selbst begeht ein Jubiläum: Es ist ihre 25. Reise ins All.

Heftige Winde sorgten für Verzögerung

Der ursprünglich bereits für Freitag geplante Aufbruch hatte sich zunächst wegen eines Lecks an einer Wasserstoffleitung der Startrampe verzögert. Nach gelungener Reparatur hieß es dann am Montag erneut Daumendrücken. Erst drohten starke Winde den Reisebeginn ein weiteres Mal zu verzögern. Dann besserte sich das Wetter, aber es stellte sich kurz vor dem geplanten Abheben heraus, dass Daten in einem Computer der Startanlage neu geladen werden mussten. Dazu wurde der Countdown unterbrochen. Das fünfminütige Startfenster konnte gerade noch genutzt werden - elf Sekunden vor dem Ablaufen.

Mit dem Beginn der Montage des neuen ISS-»Rückgrats« wird eine neue Phase beim Ausbau der Station eingeleitet. Das Gerüst soll stufenweise an dem Wissenschaftsmodul Destiny angebracht und nach den Plänen der Weltraumbehörde NASA im Laufe dieses Jahres auf etwa 100 Meter Länge ausgedehnt werden. Geplant ist dann, an der Metallkonstruktion Solarflügel und Hitzeschilder sowie Generatoren für künftige Labors zu installieren.

Rückkehr am 19. April

Neben Teilen für das »Rückgrat« bringt die Fähre auch die ersten »Eisenbahnschienen« für die Station mit. Auf ihnen soll künftig der kanadische Roboterarm hin und her gleiten, um auch die entferntesten Stellen der ISS erreichen zu können. Die Fähre wird nach elftägiger Mission am 19. April wieder auf der Erde erwartet.

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