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Tief "Bernd" Und nun zum Wetter – mit Claus Kleber: So simpel erklärt der ZDF-Moderator die Folgen des Klimawandels

Der "heute journal"-Moderator und Journalist Claus Kleber
Der "heute journal"-Moderator und Journalist Claus Kleber
© Fredrik von Erichsen / DPA
Das Tief "Bernd" und der Klimawandel – gibt es da einen Zusammenhang? ZDF-Moderator Claus Kleber braucht kaum 30 Sekunden, um ihn zu erklären. Das begeistert Twitter-Nutzer.

Erklären: Das kann er. Eine Zeit lang hatte der Anchorman der allabendlichen Fernsehnachrichten sogar eigens ein Format, das sein Produktversprechen schon im Titel trug: "#Kleberklärt". Claus Kleber schlägt für die Zuschauerinnen und Zuschauer des ZDF-"heute journal" regelmäßig eine Schneise ins unübersichtliche Nachrichten-Dickicht, mal versehen mit einem Augenzwinkern, mal bierernst wie ein Banker. Und mal in einer prägnanten Deutlichkeit, die einen – angesichts des komplexen Sachverhalts – jauchzen lässt.

Claus Kleber: "Also liegt es am Klimawandel"

Die Stoppuhr zeigt knapp 30 Sekunden, mehr Zeit braucht Kleber am vergangenen Mittwochabend offenbar nicht, um zu erklären, warum Tiefdruckgebiete wie "Bernd" in Zukunft häufiger auftreten werden.

"Dass sie häufiger werden, liegt daran, dass die Arktis und die Luft darüber immer wärmer werden und dem Jetstream – dem Antrieb des Wettergeschehens – die Kraft entziehen." Klebers Conclusio: "Also liegt es am Klimawandel. Die Folgen sind spürbar, nicht irgendwann, irgendwo, sondern jetzt und hier." Schnitt und Schwenk nach Nordrhein-Westfalen, wo "Bernd" für heftige Unwetter sorgt, die bereits zahlreiche Tote zur Folge haben (lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen im Ticker).  

Ein entsprechend kurzer Clip der kurzen Erklärung wird gerade fleißig auf Twitter herumgereicht und mit Hunderten Herzen ("Gefällt mir") bedacht, in der ZDF-Mediathek ist auch die gesamte Sendung abrufbar (und der Beitrag ab 10:01 Minuten zu sehen). 

So kommt tropische Luft in die Polarregion

Kleber hat etwas auf den Punkt gebracht, das wissenschaftlicher Konsens ist: Dass der Klimawandel sich insgesamt bei Wetter bemerkbar macht, wenn auch nicht jeden Tag gleich stark. Wie genau die einzelnen Wetterphänomene mit dem Klima und dem Klimawandel zusammenhängen, hat stern-Experte Frank Ochmann in einem ausführlichen Text (den Sie hier lesen können) aufgedröselt. 

Ein Puzzelteil, das auch Kleber angesprochen hat: der sogenannte "Jetstream". Das recht enge Band mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde – das in etwa sieben bis zwölf Kilometer Höhe liegt – lässt nicht nur nach, es zieht auch größere Schleifen. 

Mal kann sich so kalte Luft aus der Polregion außergewöhnlich weit in den Süden ausbreiten. Mal erreicht Heißluft aus tropischen und subtropischen Gefilden sogar die Arktis. Wie stark es strömt, hängt dabei vom Temperaturunterschied zwischen Pol und Äquator ab. Der ist der Treibstoff für den Jetstream. 

Stichwort: Klimawandel. Die Arktis erwärmt sich deutlich schneller als die meisten Regionen im Süden. Die Temperaturdifferenz zwischen Pol und Äquator wird kleiner, die zur Verfügung stehende Energie wird kleiner – der Jetstream erlahmt. Das hat wiederum Auswirkungen auf einzelne Wettersituationen. Und lässt Tiefdruckgebiete wie "Bernd" häufiger auftreten. Kurz gesagt. 

fs

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