Der Zoo in Halle trauert: Zwei Flamingos sind am West-Nil-Virus gestorben. "Bereits 2018 und 2019 wurde das Virus erstmalig bei verschiedenen Vogelarten im Stadtgebiet nachgewiesen", teilte die Stadt Halle am Mittwoch mit. Für die Zoobesucher gebe es keine Einschränkungen.
In der vergangenen Woche hatte Robert Koch-Institut (RKI) über vier Fälle von West-Nil-Fieber bei Menschen berichtet. Es seien die ersten erkannten Infektionen in diesem Sommer. Aufgefallen waren sie demnach erst im Rahmen von Blut- oder Plasmaspenden. Zuvor hatte es in diesem Jahr bereits Nachweise bei Vögeln in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin gegeben.
Da die Krankheit in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist, kann es sein, dass Ärzte bei den Symptomen nicht auf eine mögliche Infektion mit dem West-Nil-Virus (WNV) schließen und daher auch keinen Test veranlassen. Das RKI rät Ärzten, in Gebieten mit bekannter WNV-Zirkulation einen Test auf das Virus zu veranlassen, wenn es zu Hirnentzündungen unklarer Ursache oder Häufungen von Fieberpatienten kommt, vor allem im Sommer und Spätsommer.
Bisher kein Impfstoff gegen West-Nil-Virus
Das West-Nil-Virus ist ein aus Afrika stammender Erreger. Infizierte Mücken können neben Vögeln auch Säugetiere – vor allem Pferde – und den Menschen anstecken. Vor allem in Südeuropa gibt es seit einigen Jahren solche Fälle. Einen Impfstoff für Menschen gibt es bisher nicht.

2019 gab es in Ostdeutschland erstmals fünf diagnostizierte Infektionen beim Menschen, die vermutlich auf eine Übertragung im Inland zurückgingen – in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Das RKI hält Ansteckungen in Deutschland dauerhaft für möglich.