#AskSnowden Snowden hält Geheimdienst-Reform für möglich

In einer Chat-Runde im Internet stellte sich der Whistleblower Fragen aus aller Welt. Unter dem Hashtag #AskSnowden findet die Debatte auch auf Twitter statt.

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter #link;httphttp://www.stern.de/politik/edward-snowden-91740791t.html;Edward Snowden# glaubt, dass die Überwachungsprogramme der Geheimdienste eingeschränkt werden können. "Wir können die Gesetze korrigieren, den Überschwang der Dienste einschränken und die hohen Beamten, die für diese widerrechtlichen Programme verantwortlich sind, zur Rechenschaft ziehen", schrieb der Informant in einer Fragerunde im Internet. Die USA beruhten auf starken Werten, hieß es in der Antwort, die am Donnerstagabend #link;http://dpaq.de/ML6aT;auf der Unterstützer-Webseite freesnowden.is/asksnowden erschien. #

Snowden kann sich auf absehbare Zeit keine Rückkehr in die Vereinigten Staaten vorstellen. "Leider ist das angesichts der gegenwärtigen Gesetze zum Informantenschutz nicht möglich", hieß es in Äußerungen, die ihm zugeschrieben wurden.

Snowden hat seit dem Vorjahr tausende Geheimdokumente an Journalisten übergeben und brachte so den NSA-Skandal ins Rollen. Die Enthüllungen lösten weltweit Empörung und Forderungen nach einer Reform des US-Geheimdienstes aus. Die Online-Fragerunde wurde von der Courage Foundation organisiert. Der Verein unterstützt Informanten finanziell und juristisch und sammelt Spenden für Snowden, der gegenwärtig im Asyl in Russland lebt.

US-Regierung lehnt Gnade für Snowden ab

Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass die USA offen für Gespräche mit Snowden sind, einen Gnadenerlass für den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter aber grundsätzlich ausschließen. Die US-Regierung wolle mit Snowden ins Gespräch kommen, sagte Justizminister Eric Holder dem TV-Sender MSNBC. Der Sender stellte Teile des Interviews online, das ebenfalls am Donnerstag ausgestrahlt werden sollte. Eine Begnadigung für den in Russland gestrandeten Ex-Geheimdienstmitarbeiter "würde zu weit gehen", sagte Holder.

Die Zukunft Snowdens, der sich seit Juli des Vorjahres in Russland aufhält, ist nach wie vor ungewiss. Sein Asyl-Jahr läuft im Sommer aus. In den USA soll er als Geheimnisverräter vor Gericht gestellt werden. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lange Haftstrafe. Anfang November hatten die USA ein Gnadengesuch Snowdens abgelehnt.

Am Donnerstag forderte Regierungssprecher Jay Carney ihn erneut auf, sich den Vorwürfen zu stellen. Mit seinen Enthüllungen hatte der Whistleblower im Vorjahr die Affäre rund um den Geheimdienst NSA losgetreten und weltweite Kritik an den USA ausgelöst.

DPA
anb/DPA/AFP