Mehrere tausend Demonstranten der "Occupy"-Bewegung haben den Hafen von Oakland (Kalifornien) lahmgelegt. Sie blockierten Zufahrtsstraßen und errichteten Sperrzäune. Die Operationen des fünftgrößten Hafens der USA kamen nach Medienberichten zeitweise fast zum Erliegen. Insgesamt beteiligten sich danach rund 7000 Banken-Gegner an den Protestaktionen in der Millionenstadt. Die Gruppe "Occupy Oakland" hatte zu einem Streik aufgerufen, an dem sich viele Lehrer und städtische Angestellte beteiligten.
Während die Demonstrationen tagsüber überwiegend friedlich verliefen, kam es in der Nacht zum Donnerstag zu Ausschreitungen. Der "San Francisco Chronicle" nannte die Zustände chaotisch. Demnach marschierten Dutzende Maskierte durch die Innenstadt, brachen in ein leerstehendes Gebäude ein, schlugen Fensterscheiben ein, versprühten Graffiti und legten Feuer. Polizisten in Kampfausrüstung seien schließlich mit Tränengas gegen die Gruppe vorgegangen. Viele Vandalen seien festgenommen, drei von ihnen verletzt worden.
Zweite heftige Ausschreitung in Oakland
Bereits eine Woche zuvor war es bei Anti-Banken-Protesten in Oakland zu schweren Zwischenfällen mit Dutzenden Festnahmen gekommen. Unter Einsatz von Tränengas hatte die Polizei ein Zeltlager in der Innenstadt räumen lassen. Dabei war ein Demonstrant schwer verletzt worden. Nach Kritik an dem massiven Einsatz hatte sich die Polizei in den vergangenen Tagen von den "Occupy"-Demonstranten ferngehalten und auch nicht eingegriffen, als der Hafen besetzt wurde. Friedliche Protestaktionen würden ermöglicht, aber gegen Gewalttäter werde vorgegangen, zitierte der "Chronicle" Polizeivertreter.
Die Bewegung "Occupy Wall Street" (Besetzt die Wall Street) hatte im September in New York ihren Ausgang genommen und sich auf andere Städte ausgeweitet. Die Menschen wollen die Macht der Banken brechen, verlangen höhere Steuern für Reiche und Verbesserungen im Sozialsystem.