Überall in den USA haben die Menschen am Donnerstag in einer Schweigeminute der fast 3000 Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 gedacht. In New York herrschte bei der großen Zeremonie in der Nähe des Ground Zero am siebten Jahrestag um genau 8.46 Uhr Ortszeit absolute Stille. Um diese Zeit war das erste der entführten Flugzeuge in den Nordturm des World Trade Centers gerast.
In Washington gedachten Präsident George W. Bush und seine Frau Laura auf dem Südrasen des Weißen Hauses der Opfer. Auch in zahlreichen anderen Städten quer durch das Land gab es Gedenkveranstaltungen. Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg sagte, die unvorstellbare Katastrophe von damals werde für immer "im Herzen und in der Geschichte" Amerikas lebendig bleiben.
In Afghanistan versammelten sich Soldaten in Kabul zu einer Gedenkzeremonie. "Diese Anschläge erinnern uns daran, dass die Bedrohung des Terrorismus real und immer noch eine Bedrohung für die Welt ist", sagte Generalmajor Robert Cone. Die US-Soldaten betonten, dass die Anschläge des 11. Septembers weiterhin der Antrieb ihres Kampfes gegen den Terror in Afghanistan seien. "Das ist es, was mich antreibt, der weltweite Kampf für die Freiheit", sagte Oberst Cody Smith.
Wahlkampf zwischen Obama und McCain ruht
Die Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain wollten am Abend gemeinsam am Ground Zero auftreten und haben sich darauf verständigt, aus Respekt vor den Toten am Donnerstag dem Wahlkampf ruhen zu lassen. "Wir werden die Politik beiseitelegen", hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Kandidaten. Gemeinsam solle um jeden getöteten Amerikaner getrauert werden.
Nach dem gemeinsamen Gedenken am Ort des früheren World Trade Centers im Süden von Manhattan wollten beide Kandidaten mit Studenten an der Columbia University darüber diskutieren, was es bedeutet, seinem Land zu dienen.