Der von der syrischen Armee abgeschossene türkische Kampfjet befand sich nach Angaben aus Ankara zum Zeitpunkt des Abschusses nicht über syrischem Hoheitsgebiet. "Unseren Erkenntnissen zufolge wurde unser Flugzeug in internationalem Luftraum abgeschossen, 13 Seemeilen vor der syrischen Küste", sagte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu am Sonntag dem Fernsehsender TRT. Der unbewaffnete Jet sei auf einer Übungsmission und zur Überprüfung eines Radarsystems unterwegs gewesen. "Es gab keine Operation gegen Syrien", versicherte Davutoglu.
Die syrische Flugabwehr hatte die "Phantom" am Freitag abgeschossen. Nach Darstellung der Regierung in Damaskus befand sich die schnell und niedrig fliegende Maschine nur einen Kilometer vor der Mittelmeerküste. Die Regierung in Damaskus wies am Sonntag Medienberichte zurück, man habe sich in Ankara entschuldigt. "Die syrischen Streitkräfte waren über syrischem Gebiet, als sie den Jet abgeschossen haben, versicherte ein Sprecher des Außenministeriums in Damaskus nach Angaben der regierungsnahen Internetseite "Syria Now".
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich derweil "tief besorgt" über den Abschuss gezeigt. Er sei besorgt über die "möglichen ernsthaften Auswirkungen dieses Vorfalls für die Region", sagte Ban nach Angaben seines Sprechers Martin Nesirky in einem Telefonat mit Davutoglu. Ban begrüßte die bisherige Zurückhaltung der Türkei sowie die gemeinsame Suche von türkischen und syrischen Einheiten nach den vermissten türkischen Piloten.
Ban forderte beide Länder auf, die Situation auch weiterhin diplomatisch anzugehen. Zugleich bot der UN-Generalsekretär die Unterstützung der Vereinten Nationen angesichts der "schwierigen Umstände" an.