Kurz vor der geplanten Wiederaufnahme von Nahost-Friedensgesprächen sind bei einem palästinensischen Anschlag vier Israelis getötet worden. Der Überfall ereignete sich am Dienstag bei Hebron im südlichen Westjordanland. Eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv bestätigte am Abend den Tod von zwei Frauen und zwei Männern - alles Mitglieder einer Familie. Eine Frau war hochschwanger.
Der Anschlag sei in der Nähe der Siedlerhochburg Kiriat Arba verübt worden, sagte die Sprecherin. Der oder die Angreifer hätten aus einem Versteck das Feuer auf die Israelis eröffnet, die in einem Auto unterwegs waren.
Der militärische Arm der radikal-islamischen Hamas- Bewegung bekannte sich am Abend zu dem Anschlag. In einer Stellungnahme der Kassam-Brigaden, die an Journalisten im Gazastreifen geschickt wurde, hieß es, die militante Organisation stehe hinter dem Feuerüberfall. Die im Gazastreifen herrschende Hamas ist gegen die geplanten Friedensgespräche Israels und der gemäßigten Palästinenserführung des Präsidenten Mahmud Abbas.
Der Vorfall überschattet die am Donnerstag geplante Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen. Die Führungen beider Parteien waren am Dienstag nach Washington gereist, um dort zunächst bilaterale Gespräche mit US-Präsident Barack Obama zu führen. Am Donnerstag wollen beide Seiten erstmals seit fast zwei Jahren wieder direkt miteinander verhandeln. Laut einem Berater des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wird der Anschlag daran nichts ändern.
Während des Palästinenseraufstands Intifada zu Beginn des Jahrtausends war es im Westjordanland immer wieder zu Anschlägen gekommen. In den vergangenen Jahren war es in dem Palästinensergebiet jedoch erheblich friedlicher geworden.