Anti-Terrorkampf Briten wollen Abkehr von USA

Die britische Regierung unter Tony Blair hat den Rückhalt der Bevölkerung im Anti-Terrorkampf verloren. Die überwältigende Mehrheit der Briten will laut einer Umfrage nicht mehr der Linie der USA folgen.

Eine große Mehrheit der Briten will nach Zeitungsangaben im Anti-Terrorkampf eine Abkehr von den USA. Wie der konservative "Daily Telegraph" unter Berufung auf eine Umfrage des anerkannten Instituts YouGov berichtet, wollen mehr als 80 Prozent der Bevölkerung, dass Premierminister Tony Blair im "Krieg gegen den Terrorismus" nicht mehr US-Präsident George W. Bush folgt. Sie wollten, dass Großbritannien stattdessen stärker mit den anderen europäischen Staaten kooperiere.

Briten betrachten Anti-Terrorkampf pessimistisch

Die Umfrage im Auftrag des mit dem "Daily Telegraph" verbundenen Magazins "Spectator" erfolgte, nachdem Scotland Yard am 10. August mutmaßliche Pläne zur Sprengung von bis zu zehn Passagiermaschinen während des Fluges von Großbritannien in die USA aufgedeckt und mehr als 20 mutmaßliche islamische Terroristen festgenommen hatte. Lediglich acht Prozent der Befragten schlossen sich der Ansicht an, dass Bush und Blair dabei seien, den Kampf gegen muslimische Extremisten zu gewinnen.

Allerdings stimmten 73 Prozent der Auffassung zu, der Westen befinde sich "in einem globalen Krieg gegen islamische Terroristen, die unsere Lebensart bedrohen". Obwohl eine übergroße Mehrheit die Abkehr von den USA befürwortete, erklärten 53 Prozent, der Kampf gegen den Terrorismus müsse "aggressiver" geführt werden. Die Zeitung machte keine Angaben zur Gesamtzahl der Befragten. Die Umfragen des Instituts YouGov gelten allerdings stets als weitgehend repräsentativ.