Außenminister-Treffen Nato will Dialog mit Russland erneuern

Die diplomatische Eiszeit zwischen der Nato und Russland soll ein Ende haben. Jaap de Hoop Scheffer, Generalsekretär des Bündnisses, wurde von den Nato-Außenministern beauftragt, neue politische Kontakte zum Kreml zu knüpfen. Der Nato-Russland-Rat soll sich bald wieder zusammensetzen.

Die Nato will die nach dem Georgien-Krieg auf Eis gelegten Beziehungen zu Russland wieder aufnehmen. Dazu sollen noch in diesem Jahr erste Gespräche auf "informeller Ebene" stattfinden, wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nach einem Treffen der Nato-Außenminister am Dienstag in Brüssel mitteilte.

Neue Gespräche im Frühjahr?

Als möglichen Termin für eine reguläre Sitzung des Nato-Russland-Rates nannte er das Frühjahr 2009. "Das wird nicht von heute auf morgen geschehen", weiß Steinmeier, dass es schwierig wird, wieder aufeinander zuzugehen.

Der Außenminister betonte, der Rat werde nicht nur in "Schönwetterzeiten" gebraucht, sondern "erst recht, wenn sich Interessenunterschiede zeigen". Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer sagte, das Bündnis wolle "ein bedingtes und abgestuftes neues Engagement mit Russland". Er sei beauftragt zu erkunden, welche politischen Kontakte zwischen der Nato und Russland wieder hergestellt werden könnten.

Kein schneller Beitritt Georgiens und der Ukraine

Am Rande des Außenminister-Treffens verlautete auch, dass die Mitglieder der Verteidigungsallianz einen Kompromiss im Streit über den Beitritt der Ukraine und Georgiens gefunden haben. Die Kooperation mit den beiden Kandidaten solle verstärkt werden, um sie an die Mitgliedschaft heranzuführen, einen beschleunigten Beitritt - wie von den USA gewünscht - werde es aber nicht geben.

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DPA/AP