US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice hat Iran eine "aggressive Tagesordnung" vorgeworfen. "Das Regime in Teheran hat alles getan, um den Wunsch der eigenen Bevölkerung nach Frauenrechten und einer Modernisierung der Gesellschaft zu unterdrücken", sagte Rice. Stattdessen unterstütze die iranische Regierung den Terrorismus im Nahen Osten, arbeite an einem Atomwaffen-Programm und biete Führern des Terrornetzwerks El Kaida Unterschlupf.
Amerika und die Europäische Union müssten dringend die Weitergabe von Massenvernichtungswaffen unterbinden. Mit Blick auf Iran und Nordkorea sagte die US- Sicherheitsberaterin: "Wir müssen handeln. Wir dürfen nie wieder in die gleiche Situation kommen wie im Irak."
Mit seiner Reise in den Nahen Osten wolle US-Präsident George W. Bush deutlich machen, dass der Friedensprozess für ihn "eine sehr, sehr hohe Priorität" habe, betonte Rice. Sowohl Israelis als auch Palästinenser müssten jetzt "Verantwortung" übernehmen.
Zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen äußerte sich die US- Sicherheitsberaterin gedämpft optimistisch: "Wir hatten schwierige Zeiten, aber das werden wir überwinden." Natürlich sei man in den USA enttäuscht gewesen über die Haltung der Bundesregierung während des Irak-Konflikts. "Dies lag daran, dass wir von unserem Bündnis und unserer Freundschaft sehr viel erwartet haben." Auf die Frage, ob sich zwischen Präsident Bush und Bundeskanzler Gerhard Schröder jemals wieder ein Vertrauensverhältnis entwickeln könne, antwortete Rice ausweichend: "Das muss man abwarten."
Auch die Position Frankreichs sei in den USA auf großes Unverständnis gestoßen: "Uns hat schwer enttäuscht, dass es Zeiten gab, in denen die amerikanische Macht als gefährlicher angesehen wurde als Saddam Hussein."