Angesichts der andauernden Ausbreitung des Coronavirus in China verschärft die Bundesregierung in Berlin seine Reise- und Sicherheitshinweise für das asiatische Land. "Von nicht notwendigen Reisen nach China wird derzeit abgeraten", heißt es vom Auswärtigen Amt seit Samstag.
Die Infektionszahlen in China steigen seit Wochen rasant an, nachdem die Regierung in Peking ihre strikte Null-Covid-Politik aufgehoben hatte. "Das chinesische Gesundheitssystem ist überlastet, auch die ausreichende Versorgung in medizinischen Notfällen ist davon betroffen", warnt das Auswärtige Amt unter anderem auf seiner Internetseite.
Coronavirus breitet sich in China aus
Wie viele Menschen sich täglich in China mit dem Sars-Cov-2-Erreger anstecken, ist nicht genau bekannt. Die Zahlen der dortigen Regierung gelten als geschönt. Das Covid-19-Dashboard der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA) verzeichnete lediglich rund 636.000 Infektionen in den vergangenen vier Wochen. Nach Expertenschätzungen liegt die tatsächliche Zahl deutlich höher: bei derzeit bei 2,5 Millionen Neuinfektionen – pro Tag. Täglich sterben demnach mehr als 16.000 Menschen infolge einer Infektion. Es wird mit einem weiteren Anstieg der Zahlen gerechnet, weil das Virus in dem Land auf eine weitgehend nicht immunisierte Bevölkerung trifft. Gründe hierfür sind unter anderem die geringe Impfquote und eine bislang wenig vorhandene Durchseuchung.
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Vor diesem Hintergrund hatten die EU-Staaten in dieser Woche beschlossen, dass sich Einreisende aus China ab Montag auf eine Infektion testen lassen müssen. Mit Ausnahme von Hongkong gilt die gesamte Volksrepublik laut Robert-Koch-Institut dann als "Virusvariantengebiet in dem eine besorgniserregende Virusvariante aufzutreten droht".
Quellen: Auswärtiges Amt, Johns-Hopkins-Universität, Robert-Koch-Institut, Nachrichtenagentur DPA