Dass die Söhne von Donald Trump munter im US-Wahlkampf ihres Vater mitmischen ist nichts Neues. Dass sie dabei aber ihren eigenen Vater beleidigen schon – wenn auch eher unbeabsichtigt. So geschehen in der neuen Folge der Onlineshow von Donald Trump Jr., dem ältesten Sohn des ehemaligen US-Präsidenten, auf der Videoplattform Rumble. "Trump hat das Charisma eines Leichenbestatters und eine Energie, die Jeb Bush als Olympioniken aussehen lässt", erklärte Trump Jr. in seinem Format "Triggered with Don Jr." – ohne dass ihm sein Fehler auffiel.
Der Republikaner Bush war von 1999 bis 2007 Gouverneur von Florida und galt im Parteiestablishment als Präsidentschaftskandidat für die Wahlen 2016 – letztlich wurde jedoch Donald Trump Kandidat und später auch Präsident der Vereinigten Staaten.
Donald Trump Jr. macht sich über verpatzte Kampagne von DeSantis lustig
Dabei startet der 45-Jährige zunächst mit seiner Tirade gegen Ron DeSantis, dem größten Konkurrenten Donald Trumps im Wahlkampf der Republikaner. DeSantis hatte unter der Woche seine Kandidatur offiziell gemacht, dabei aber mit gewaltigen technischen Problemen zu kämpfen. Ein gefundenes Fressen für Donald Trump und seine Söhne, die keine Gelegenheit auslassen, DeSantis zu attackieren. DeSantis habe seine Ankündigung auf Twitter gemacht, weil er "nicht genügend Leute gefunden habe, die an einer öffentlichen Bekanntgabe interessiert gewesen sein", spekuliert Trump Jr. gleich zu Beginn des Videos.
Genüsslich zeigt der 45-Jährige anschließend nochmal die technischen Pannen der Übertragung, die erst mit über einer halben Stunde Verspätung starten konnte. Und dann sei da noch die "nasale und verweichlichte Stimme", die er zukünftig nicht mehr aus dem Kopf bekommen könne. "Der Katastrophenstart ist ein Zeichen für das, was noch kommt: DeSantis wird es bereuen, zu kandidieren", erklärt Trump Jr.. DeSantis wolle als "Trump light" gesehen werden, doch weder politisch noch von der Persönlichkeit sei er da nur in der Nähe seines Vaters, legt Trump Jr nach, ehe ihm die Verwechslung unterläuft.
Nach einer kurzen Pause legt der älteste Trump-Sprössling nach, ohne seinen Versprecher zu korrigieren. "Die Politik einer DC-Sumpfratte, wir haben die Flip-Flops gesehen, oder?", fragte der 45-Jährige. Da er sich nicht korrigierte, sorgte die Bezeichnung DC-Sumpfratte im Bezug auf seinen Vater im Internet für Erheiterung. Mit Flip-Flops spielte Trump Jr. jedoch auf die Meinungsänderung DeSantis' bezüglich des Ukraine-Konflikts an. Dieser hatte den Krieg zwischen Russland und der Ukraine als "Territorialkonflikt" bezeichnet und wurde dafür von beiden politischen Lagern kritisiert. Unter der Woche erklärte Floridas Gouverneur, dass er damit gemeint habe, dass sich der Krieg überwiegend im Osten der Ukraine abspiele und Russland kein Recht auf das Gebiet und einen Krieg mit der Ukraine hätte.
DeSantis war im vergangenen November als Gouverneur von Florida wiedergewählt geworden. Sein deutlicher Wahlerfolg katapultierte ihn zunächst an die Spitze des Präsidentschaftsrennens der Republikaner. Während er in Umfragen im Dezember noch vor Donald Trump lag, hat dieser mittlerweile großen Abstand zu seinem größten Konkurrenten. Zwischen 25 und 35 Prozentpunkte Vorsprung betrug zuletzt der Vorsprung des ehemaligen US-Präsidenten.
Mit seiner ultrarechten Politik schärfte DeSantis sein Profil bei den konservativen Republikanern. In Schulen wurde der Unterricht über Sexualität und Geschlechtsidentität verboten, Bücher über solche Themen aus Bibliotheken verbannt, Abtreibungen sind nur noch bis zur sechsten Schwangerschaftswoche erlaubt – einem Zeitpunkt, zu dem viele Frauen noch nicht wissen, dass sie schwanger sind – dazu senkte DeSantis die Hürden zur Verhängung der Todesstrafe.