Die alternative rechte US-Nachrichtenplattform "infowars.com" ist normalerweise nicht dafür bekannt, allzu kritisch mit der Politik von Präsident Donald Trump ins Gericht zu gehen. Betreiber Alex Jones gilt als rechtsgerichter Provokateur, verbreitet Verschwörungstheorien, macht Stimmung gegen Hillary Clinton oder Barack Obama. Für Trump hingegen gibt es eigentlich nur Lob.
Umso erstaunlicher ist das, was sich während einer Sendung Jones' auf "infowars.com" abspielte. Als er über die Luftschläge der USA, Großbritanniens und Frankreich berichtete, wütete Moderator Jones wie von Sinnen gegen den Präsidenten und kam den Tränen nah. "Verfluchte Scheiße! (...) Ich bin komplett angepisst!", brach es aus ihm heraus, während er mit der Faust auf das Moderationspult im Studio einschlug. Trump sei kompromittiert, sagte Jones und er brüllte "F*** his family!" in die Kamera.
Alex Jones ist enttäuscht von Donald Trump
Mit glasigen Augen zeigte sich Jones enttäuscht von seinem Präsidenten. Trump habe seine Sache bislang so gut gemacht, nun aber mache er seine Anhänger krank. "Wir haben so viele Opfer gebracht."
In dem mehrstündigen Mitschnitt der Sendung zu dem Thema ist der Ausraster nicht zu sehen, möglicherweise spielte er sich vor oder nach der Ausstrahlung oder in einer Pause ab.
Hintergrund des Ausrasters ist offenbar die große Enttäuschung des Trump-Jüngers über die vom Weißen Haus autorisierten Militärschläge in Syrien. In ultrarechten Kreisen ist die Überzeugung verbreitet, die USA sollten sich aus allen Konflikten in der Welt heraushalten. Jones stellte die These in den Raum, die westlichen Alliierten hätten mit dem Bombardement den Startschuss zu einem dritten Weltkrieg gegeben.
Bereits nach den Luftschlägen vor rund einem Jahr hatte Trump aus diesem Grund rechte Unterstützer gegen sich aufgebracht. Mit "infowars.com", seinen Radiosendungen und Social-Media-Präsenzen soll Jones nach US-Medienberichten regelmäßig ein Millionenpublikum erreichen.
