US-Präsident Donald Trump hat das Treffen mit den Spielern von Super-Bowl-Gewinner Philadelphia Eagles abgesagt. Sie werden nicht wie sonst üblich vom Präsidenten persönlich geehrt werden, teilte das Weiße Haus mit. Es habe im Vorfeld viele Absagen seitens der Spieler gegeben, sodass für die Veranstaltung nur eine kleine Delegation im Weißen Haus erschienen wäre. Daher sei das Treffen abgesagt worden, twitterte Trump.
Donald Trump forderte Entlassung einiger Spieler
Dass ein Großteil der Eagles-Spieler den Besuch im Weißen Haus ablehnen würde, war keine große Überraschung. Trump hat sich mit seinen Aussagen gegenüber NFL-Spielern, die beim Abspielen der Nationalhymne sitzen bleiben oder an der Seitenlinie knien, keine Freunde gemacht. "Während des Abspielens der Nationalhymne im Umkleideraum zu bleiben ist ebenso respektlos unseren Land gegenüber wie das Knien (während der Hymne). Tut mir leid!", legte Trump auf Twitter zu der Absage nach. Trump hatte diese Spieler sogar als "Huren-Söhne" bezeichnet, die entlassen werden sollten. Eagles-Fans, die beim Besuch ihres Teams im Weißen Haus dabei sein wollten, wurden eingeladen, an einer Ersatzveranstaltung im Weißen Haus teilzunehmen. Eine, die "unser großartiges Land ehren wird, den Militär-Helden Tribut zollt und bei der laut und stolz unsere Nationalhymne gespielt wird", hieß es in der Mitteilung des Weißen Hauses.
Mit seiner Kehrtwende hat Trump seinen Gegnern in der NFL wieder einmal deutlich gemacht, dass er den Konflikt auch eskalieren lässt, wenn es nötig ist. Die Absage erfolgte, nachdem die NFL-Klub-Besitzer für das Singen der Nationalhymne vor den Spielen eine neue Regel erlassen hatten. Danach sollen Spieler, die die Nationalhymne nicht singen wollen, in der Kabine bleiben dürfen. Diejenigen, die rausgehen, müssen während der Hymne stehen. Sie dürfen sich nicht hinknien, so wie es zahlreiche NFL-Profis in der Vergangenheit getan haben, um gegen Trump und Rassismus zu demonstrieren.
Neue Hymnen-Regelung erweist sich als Bumerang
Die neue Regelung war als Zugeständnis an Trump gedacht, hat sich aber als Bumerang erwiesen. Trump hatte sie zwar oberflächlich gelobt, ist aber keinen Millimeter von seiner rigiden Haltung abgerückt, dass Spieler aus ihren Teams geworfen werden sollten, wenn sie während der Hymne nicht anwesend sind oder nicht stehen. Durch die Absage für die Eagles befeuert der Präsident den Konflikt erneut und gibt seinen Anhängern zu verstehen, dass er sich keinem Protest beugt.